Homer lechzt ja nach Münzen, die auf der Numismata erstanden wurden
Da will ich gerne diesen Sesterz vorstellen, auch wenn ich noch keine Zeit bzw. kein gutes Licht hatte, um sie zu vernünftig fotografieren.
Ein Sesterz des Antoninus Pius mit der Lavinischen Sau und ihren Ferkeln auf dem Revers.
Ich kenne da 2 Typen: einmal den mit der Sau und ihren Ferkeln (4 - 6) unter einem Baum (als As z.B. RIC 733), teils auch mit Wasser unter der Standlinie.
Da lautet die Vorderseitenlegende ANTONINVS AVG PIVS PP TR P COS III und die Reversumschrift IMPERATOR II S C.
Strack datiert sie ins Jahr 143.
In dieser Zeit ließ Antoninus einige Münztypen und Medaillons herausgeben, die an die Gründungsgeschichte Roms erinnern sollten und die alten Kulte wieder ins Bewußtsein bringen sollten.
Der Titel IMPERATOR II bezieht sich auf den Sieg in Britannien.
Dieser Sesterz hier hat die Vs-Umschrift ANTONINVS AVG PIVS PP IMP II und die Rv-Umschrift TR POT XXI COS IIII S C.
Die Münze stammt also aus den Jahren 157/158.
Sie ist äußerst selten und nicht im RIC aufgeführt.
Man sieht wieder die Sau mit den Ferkeln, allerdings ohne Baum und ohne Wasser.
Strack hat sie unter der Nr. 1148 und gibt als Referenz das Staatliche Münzkabinett Wien (ist das heute im KHM?) an.
Im RIC gibt es unter der 986 einen Sesterz mit der Wölfin und den Zwillingen, der auch sehr selten ist und zur gleichen Emission gehört.
Warum gerade diese 2 Typen, die an die Gründung Roms erinnerten, in diesem Jahr wieder geprägt wurden, ist mir nicht klar.
Kann es die Erinnerung an die 900-Jahr-Feier Roms 10 Jahre zuvor sein? Aber warum wurden dann nur diese beiden Typen geprägt?
Die Wiederaufnahme des Titels IMP II 2 Jahre zuvor sieht Strack im Zusammenhang mit dem Sieg gegen die Daker.