Lieber Andechser,
das hast du vollkommen richtig beobachtet!
Leider ist einem befreundeten gemeinsamen Bekannten das zweite Stück mit eindeutigem Salzburg-Bezug(A10b - hierbei könnte es sogar sein, dass es sich dabei um das im CNA abgebildete Stück gehandelt hat?) durch die Finger gerutscht. Bei den weiteren Stücken waren wir uns nicht vollkommen sicher, ob es sich um Salzburger oder doch Bayern handelt, obwohl die Denare in der Legende als "Salzburger Pfennige" beschrieben worden sind.
Auch Bernhard Koch schreibt in seiner Einleitung zu den Salzburger Denaren des 10. und 11. Jhdt., die ich hier (absichtlich in der damaligen Rechtschreibung)zitieren möchte:
"Wenn auch ein gewisser Eigenbedarf für diese Denare bestand, liegt ihre Bedeutung aber im Nordosthandel. Dies ist auch der Grund, daß der Großteil dieser Münzen im Raum östlich der Elbe, in Polen, im Baltikum, in Rußland und in Skandinavien gefunden wird".
Gibt es in der Numismatik eine andere Abgrenzung vom Frühmittelalter zum Hochmittelalter? Auch ich war mir nicht ganz sicher, denn soweit ich mich erinnere habe ich damals in der Schule gelernt (ist aber schon beinahe vier Jahrzehnte her
), dass das Hoch-MA zwischen 1000 und 1250 liegt. Als ich den Text zur Münzbeschreibung verfasste, habe ich zur Sicherheit nochmals im "Google" nachgesehen und dabei diese Beschreibung auf Wikipedia gefunden:
"Frühmittelalter oder frühes Mittelalter ist eine moderne Bezeichnung für den ersten der drei großen Abschnitte des Mittelalters, bezogen auf Europa und den Mittelmeerraum für die Zeit von ca. 500 bis 1050." und des weiteren: "Als Hochmittelalter wird in der Mediävistik die von der Mitte des 11. Jahrhunderts bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts dauernde Epoche im Mittelalter bezeichnet (ca. 1050 bis 1250).
Da Koch den Denar mit "1. Periode, um 1010 bis 1018" beschrieben hat, habe ich mich deshalb auf das ausklingende Frühmittelalter bezogen.
Die letzten Gepräge in diesem Stil unter Heinrich III (A24) und IV. (A26), sowie Erzbischof Balduin (A25 und A27) und Erzbischof Gebhard (A29) müsste man aber demnach bereits dem "frühen Hochmittelalter" zurechnen.
hexaeder