Das bereits hier vorgestellte Kleinsilber des Typs Doppelpferd
viewtopic.php?f=44&t=4035&p=58250&hilit=Doppelpferd#p58250 wurde von tauriskischen Kleinsilbermünzen unmittelbar beeinflusst.
In dem folgenden Aufsatz wird dieser Aspekt ausführlich behandelt:
https://www.academia.edu/23648058/A_Lt_ ... e_cemeteryEine Zusammenfassung:
Das früheste Kleinsilber der Taurisker gab es in 3 unterschiedlichen Varianten: A) Av. Kopf- Rv. Pferd links (Typ Gjurgjevac), die wohl häufigste Variante.
B) Av. Pferd rechts- Rv. Pferd links (Typ Warasdin, Typ Gjurgjevac), seltener.
C) Av. Pferd links- Rv. Pferd links (Typ Warasdin, Typ Gjurgjevac), bisher 3 Ex. bekannt.
Alle drei Varianten wurden etwa zur selben Zeit, zum Teil mit denselben Stempeln geprägt und datieren in den Zeitraum 150-140 v. Chr.
Bei dem hier vorgestelltem Exemplar, welches wohl zu Recht als numismatische Rarität bezeichnet werden darf, handelt es sich um das dritte bekannte und mit Abstand am besten erhaltene Exemplar (1 Ex. bei Kos, 1977 mit FO Celje aus unterschiedlichen Stempeln und aktuell dem Typ Gjurgjevac zugeordnet, 1 Ex Auktion Obolos, Webauktion 5, Los 47, 06. 2016 aus unterschiedlichen Stempeln und aus einer Kupferlegierung(!).
Kleinsilber der Taurisker des Typs Warasdin A, Variante Pferd links- Pferd links
Der Avers und der Revers stammen aus unterschiedlichen Stempeln.
Dargestellt ist ein naturalistisch wiedergegebenes Pferd nach dem Vorbild des Großsilbers vom Typ Warasdin.
G: 0,76g
D: 8mm
Zitat: Kos 1976, p. 220 (tab. II.1), KNS, Celje 739, p. 30, tab. 22.13; Kos 2015, cat. 17
Ein interessanter Aspekt ist noch die Überlegung, warum hier für nahezu das gleiche Münzbild unterschiedliche Stempel mit eher geringfügigen Unterschieden, welche erst bei genauer Betrachtung erkennbar waren, eingesetzt wurden, anstatt die logische Variante mit einem einzigen Stempel zu wählen.
Grüße
Harald