Hallo,
beim vorliegenden Stück ist ein Stempel G.F. bei einem Original normalerweise auszuschließen. Es sei denn es hat sich ein Besitzer verewigt (wage ich bei der Seltenheit aber zu bezweifeln).
Auffällig ist die Aufschrift, die auf den 1. Blick einem Original nahe kommt. Was mich dabei jedoch stört ist die Tatsache das die Strichführung der Kalligrafie überhaupt nicht dem japanischen entspricht! Wir schreiben z.B. bei einem "N" nicht zuerst den rechten senkrechten Strich und ergänzen dann den linken Strich und dann den Schrägstrich um die beiden zu verbinden! Sondern als Mitteleuropäer fangen wir links mit schreiben an und schreiben nach rechts - auch wenn wir die Buchstaben untereinander schreiben.
Genau dies ist jedoch auf dem vorliegenden Stück der Fall. Einzelne Strichfolgen die im japanischen als ein Strich ohne mit dem Pinsel abzusetzen geschrieben werden sind beim vorliegenden Stück abgesetzt und als zwei Teile kalligrafiert worden.
Dazu kommt der Umstand, das nur sehr wenige Menschen in Japan solche Münzen beschriften durften und die Schrift bei nahezu allen bekannten Stücken auch den Schreibern zugeordnet werden können. Beim vorliegenden Stück kann ich die Schreibweise jedoch nicht zuordnen, da sie sehr von der Norm abweicht. (nur die Kaiserlichen Schreiber durften die Aufschrift auf den Stücken erneuern - dabei wurde auch das Gewicht der Stücke überprüft...)
Das Gewicht der Stücke war auf 165g festgelegt daher bei 6 Gramm Untergewicht sollte feststellbar sein wo an der Münze das Material fehlt. Der Gewichtsunterschied ist einfach riesig. (Er entspricht einer kleineren Goldmünze die zu der Zeit auch in Japan im Umlauf war.)
Als Pfand für eine Geldanleihe in der Größenordnung sollte das Stück von einer Gradingfirma wie PCGS (USA) geprüft sein, da diese dann auch für die Echtheit garantieren und im Zweifelsfalle mit dem Wert des Stückes haften! (aber auch die haben schon geirrt...)
Bevorzugen würde ich ein Grading eines in Japan zertifizierten Prüfers der ein Fotozertifikat der JNDA ausstellt. Nur dann wäre ich auch sicher das dieses Stück das ist wofür es sich ausgibt.
Der Goldgehalt des Originales liegt bei 730/1000. Auf der Rückseite der Originale befinden sich 2 Gegenstempel! Mittig das Kirimon, das auf der Vorderseite 4x zu sehen ist. Darunter im unteren sechstel der Münze muss sich ein Gegenstempel mit dem Münzmeisterzeichen befinden! Gegebenenfalls kommen noch diverse (kleine) Prüfstempel von Geldwechslern hinzu.
Da diese beiden Stempel fehlen und die Fehler in der Kalligrafie vorhanden sind traue ich mir zu, zu schreiben das es sich bei dem Stück um eine Nachbildung handeln muss. Die Initialen "GF" sind evtl. beim Hersteller der Kopie zu finden, das kann ich aber nicht beurteilen....
Das Stück mag durchaus aus Gold sein, wenn die Legierung nicht 100% stimmt können schon da die fehlenden 6 Gramm versteckt sein. Die Größe des Stückes sollte bei ca. 173 x 100mm liegen, zur Dicke habe ich keine Angabe - auch fehlt mir ein Vergleichsstück
. Von der Größe her war das der größte Oban den es je gab. Alle danach waren kleiner und auch der Vorgänger (Tensho-Hishi Oban Kin) war etwas kleiner bei gleichem Gewicht.
Meines Wissens nach gibt es in Europa kein Museum das ein solches Stück (Tenshonaga Oban Kin) besitzt, andere Oban Stücke sind in verschiedenen Sammlungen vertreten und auch dokumentiert. (was in russischen Museen lagert weis ich nicht, daher keine Garantie das nicht doch irgendwo ein Einzelstück rumlungert
)
viele Grüße
und herzlich willkommen an mausig im Café
pingu
Frage an mausig: Ich würde die Bilder gern hier ins Café hochladen, da der Beitrag sonst irgendwann wenn die Bilder nicht mehr zu erreichen sind unnütz würde. Bitte stell die Bilder direkt ein oder gib mir ein o.k. wenn ich die Bilder hier einbinden darf.