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Indien - Elefantenparade https://numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=6&t=1592 |
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Autor: | KarlAntonMartini [ 4. Jan 2010, 12:53 ] | |||
Betreff des Beitrags: | Re: Indien - Elefantenparade | |||
Elefanten verwendeten auch die Briten auf ihren frühen Münzen für Ceylon. Ob das Motiv von Indien hierhin gewandert ist? Hier ein 24el Rixdollar von 1803 aus der einheimischen "Dump" Serie:
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Autor: | KarlAntonMartini [ 4. Jan 2010, 12:56 ] | |||
Betreff des Beitrags: | Re: Indien - Elefantenparade | |||
Und einen falschen habe ich auch anzubieten (Die Merkmale für die Fälschung: GOVERNMENT ist nach außen gewendet, das Kupferstück wurde nicht rund gehämmert, sondern gedreht, deutliche Spuren davon am Rand und die giftiggrüne lose Patina würde ich auch dazu zählen) :
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Autor: | Afrasi [ 14. Jan 2010, 21:58 ] | ||
Betreff des Beitrags: | Re: Indien - Elefantenparade | ||
Moin! Einen panasiatischen Elephanten hätte ich hier zu bieten, falls das noch als indisch durchgeht. Schließlich gab es ja auch mal Französisch Indien, und die Ausstellung ist nicht nur kolonial, sondern auch international, wie es auf der Medaille steht. Tschüß, Afrasi
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Autor: | pingu [ 14. Jan 2010, 22:05 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Indien - Elefantenparade |
Hallo, einfach nur was ihr hier zeigt. Da bekommt mann richtig Lust sich selbst einige Elephanten "zu halten". Grüße René |
Autor: | klaupo [ 4. Mär 2010, 00:00 ] | ||
Betreff des Beitrags: | Re: Indien - Elefantenparade | ||
Nachdem die Elefanten nun eine Weile ausruhen konnten, schlagen wir doch noch einmal den Bogen zum Anfang der Parade - den Elefanten von Tipu Sultan. So ganz aus der Luft gegriffen ist dieses Motiv auf seinen Münzen aus Mysore ja nicht. Immerhin war Mysore jahrhundertelang das Herrschaftsgebiet der westlichen Gangas Dynastie (ab. ca. 350 AD), und deren Wappentier war der Elefant. Allerdings erst in der Zeit ihres Niedergangs (ca. 1080 AD) setzten sie ihn auf Münzen - kleine Goldmünzen, die als Pagoda und Fanam ausgeprägt wurden. Diese Münzen zeigten im Avers einen gepanzerten Elefanten und im Revers ein florales Ornament. Die Abb. zeigt eine solche Pagoda dieses Typs (13 mm, 3,76 g, Mitchiner NIS&WC 702), geprägt 1080 - 1138 AD und darüber hinaus. Gruß klaupo
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Autor: | klaupo [ 1. Aug 2011, 20:33 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Indien - Elefantenparade |
Die nächsten Elefanten kommen weit aus dem Norden, ihre Reiter sogar aus dem Herzen Afghanistans – genauer dem Ghor-Gebirge. Dieses Gebirge erstreckt sich von Kabul im Osten bis nach Herat im Westen und gab einer Dynastie aus der Region ihren Namen – den Ghoriden / Ghuriden. Sie beherrschten ab 1149 AD für ein gutes halbes Jahrhundert den östlichen Teil Afghanistans, dehnten ihre Eroberungszüge bis nach Bengalen / Indien aus und gründeten das Sultanat Delhi. So passen auch die Elefantenreiter, die sie auf ihren Münzen abbildeten, ganz gut in diesen Thread. Es sind unscheinbare und recht schlichte kleine Kupfermünzen – Jitals, die hier zu sehen sind. Daneben prägten die Ghoriden aber auch in Silber und Gold. Dateianhang: Zitat: Ghoriden - Ghiyath al-Din Muhammad, (AH 558-599 / 1163-1203 AD), AE Jital, Shafuryan, Elefantenreiter, 2,5 g, 16 mm, WOI - Die Zeit, aus der diese Münzen kommen, wird vielleicht etwas deutlicher, wenn man sich vergegenwärtigt, daß der Münzherr der Jitals etwa zeitgleich regierte, als Friedrich Barbarossa 1190 auf seinem Kreuzzug im Saleph ertrank. Gruß klaupo |
Autor: | ischbierra [ 1. Aug 2011, 22:27 ] | |||
Betreff des Beitrags: | Re: Indien - Elefantenparade | |||
Einen kann ich dazu auch beitragen, ebenfalls ein Jital von Ghiyath ad Din Muhammad 1163-1203, Münzstätte Shafurqan: Gruß ischbierra
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Autor: | klaupo [ 14. Feb 2012, 22:00 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Indien - Elefantenparade |
Die kleinen Jitals der Ghoriden mit ihren Elefantenreitern sind lediglich bescheidene Nachkommen verglichen mit ihren imposanten Vorfahren aus der Region – dem Reich der Kushan. Hier kursierten während der Blütezeit des Reichs bis kurz vor seinem Niedergang neben Gold auch schwere, sauber geschnittene AE Tetradrachmen mit dem gleichen Motiv. Eine solche möchte ich hier vorstellen. Dateianhang: Zitat: Kushan, Huvishka 260-292 AD, AE Tetradrachme, 10,82 g, 23 x 25 mm. Av. König auf Elefant hält Treiberhaken, reitet nach r., Umschrift. Rv. Shiva steht von vorn, im Feld Tamgha, Umschrift. Mitchiner ACW 3291-3301, Göbl 855. Die Schwierigkeit bei der Zuweisung der Kushan Münzen besteht für ungeübte Sammler wie mich zunächst einmal darin, sich in der Götterwelt dieses Volkes zurechtzufinden, deren Repräsentanten im Revers dargestellt sind. Erschwert wird dies noch durch die offensichtlich lange Umlaufzeit der AE Münzen, die die Legenden sehr oft bis zur Unkenntlichkeit abgetragen hat. Überdurchschnittliche Erhaltungen wie das hier vorgestellte Stück sind selten und in der Regel teuer. Ich hatte das seltene Glück, auf der Börse in DO am vergangenen Sonntag ein Lot von zwölf Stück zum Stückpreis von gut 10,- Euro erwerben zu können, in dem sich gleich vier Stücke in vergleichbarer Erhaltung wie das gezeigte befanden. So etwas passiert nun wirklich nicht alle Tage. Zum Vergleich verweise ich auf ein Stück gleichen Typs, das hier verkauft wurde. Gruß klaupo |
Autor: | ischbierra [ 14. Feb 2012, 23:16 ] | |||
Betreff des Beitrags: | Re: Indien - Elefantenparade | |||
Dann zeige ich hier mal ein Stück, welches nach Auskunft des Verkäufers eine Imitation des von klaupo gezeigten Stückes ist, Post Kushan aus der Ganges Region, 11,55 gr., Mitch.4662f Gruß ischbierra
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