Gerhard Schön hat geschrieben:
Münz-Goofy hat geschrieben:
Über die Eisenbahn habe ich schon fast alles gesagt, und Münzen gab es seinerzeit auch nicht.
Immerhin gibt es mit Jahreszahl 1994 eine Umlaufmünze mit dem Neubau des Bahnhofsgebäudes (1968) in Beira.
Gruß, gs
Herzlichen Dank auch an Dich, Gerhard, für die Befeuerung des Mosambik-Reiseberichts. Die Münze zu 500 Meticais aus 1994 vom Bahnhof Beira habe ich leider nicht
, deshalb konnte ich auch nicht darauf eingehen. Diese Prägung als Umlaufmünze zu bezeichnen, ist meines Erachtens allerdings sehr kühn. Ich bin mir über die Geschwindigkeit der Inflation in Mosambik um 1994/95 nicht im klaren, aber als ich im März 1995 im Lande war, kriegte man nicht einmal ein Stück trocken Brot für 500 Meticais. Die Banknotenpresse lief auch dementsprechend (siehe Entwicklung der Banknoten-Nominale im Pick-Katalog). Unter 10000 Meticais war praktisch nichts zu kriegen, und ich wundere mich schon lange, wieso das Land bis zur “Währungsreform“ 2006 so kleine Nominale als Münzen herausgegeben hat... Ob die schöne Bahnhofsmünze jemals umgelaufen ist, ziehe ich deshalb ein wenig in Zweifel.
Aber trotzdem, ein guter Aufhänger für eine nette afrikanische Anekdote. Als ich 1995 für ein paar Tage in Beira war, faszinierte mich am Bahnhofsvorplatz nur eines: Da stand ein Wartburg 353 Kombi der lokalen Polizei fahruntauglich unter strengster Bewachung herum. Fahruntauglich? Dem Wagen fehlte ein Hinterrad, das geklaut worden war. Drei mosambikanische Polizisten – schwerbewaffnet mit MP – wachten seitdem Tag und Nacht über den Wartburg, damit nicht noch mehr Diebstähle passieren würden. Ich nehme es vorweg, all meine Versuche die Jungs zu überzeugen, ein Foto von dem Teil machen zu dürfen, schlugen fehl. Nicht mal deutsche Zigaretten, die sonst als Türöffner ungemein hilfreich sind, führten zum Ziel. Den Polizisten wäre das Foto offenbar zu peinlich gewesen.
Als Ersatz dafür soll ein Bild eines in Richtung --> Machipanda --> Mutare (Simbabwe) abfahrenden Güterzugs von der Gleisseite Beiras aus dienen. Das rechteckige Bahnhofsgebäude Beiras ist ja von der Straßenseite aus auf Gerhards Bild gut zu erkennen. Die Lok D89 stammt übrigens genauso wie die weiter oben im Thread gezeigte D80 aus einer Serie von 25 baugleichen Loks der Bauart U20C, die 1978/79 von General Electric Brazil nach Mosambik geliefert wurde. Die meisten davon dürfen auch heute noch die Gleise Mosamiks unsicher machen.
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MOC_Beira GZ nach ZIM.jpg [ 192.55 KiB | 20616-mal betrachtet ]
Reisezüge gab es ab Beira in 1995 leider nicht. Heute könnte man die Strecke in Richtung Machipanda durchaus per Schiene absolvieren. Das merke ich mir mal für die Zukunft.
Wenn wir aber schon einmal in Beira sind, möchte ich Euch an dieser Stelle mit ein paar weiteren Bildern malträtieren, die weder was mit Eisenbahn, noch mit Münzen zu tun haben. Am Strand, nur wenige Kilometer von Beira entfernt, war ich Zeuge einer Szene, die ich zunächst nicht einzuordnen wußte. Daß es sich um eine christliche Taufe handelte, wurde mir erst im Laufe der Ereignisse bewußt. Zunächst mal erschien es so, daß einzelnen Leuten im Wasser des Indischen Ozeans Gewalt angetan wurde:
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MOC_Beira Taufe 1.jpg [ 115.62 KiB | 20616-mal betrachtet ]
Aber nicht doch! Es handelte sich um eine christliche Taufe von Erwachsenen! Der Ritus bedingt wohl, daß sich die Täuflinge erst wehren müssen, um dann das Sakrament empfangen zu dürfen. Nachdem sie zunächst tobend von Freunden aus dem Wasser gefischt wurden, trotteten sie brav zur Taufaktion. Afrika ist wirklich seltsam.
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MOC_Beira Taufe 2.jpg [ 137.46 KiB | 20616-mal betrachtet ]
Der MG war seinerzeit ja schon getauft. Er konnte die Zeremonie also nur als Zuschauer erleben. Aber als alles vorbei war, und die Taufgemeinde abgerückt war, hat er sich eine “Eigentaufe“ gegönnt:
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MOC_Beira MG.jpg [ 129.05 KiB | 20616-mal betrachtet ]
Dies ist ein toller Thread zu Mosambik, zu dem schon etliche Freunde beigetragen haben. Hoffentlich geht es so weiter.
Lg
Dietmar (MG)
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Heute liegt in aller Ewigkeit vor morgen. Bringe den heutigen Tag zu Ende, dann kümmere Dich um den nächsten (afrikanisches Sprichwort)