Dieser schöne Thread ist nun schon drei Jahre lang dabei, langsam aber sicher in Vergessenheit geraten. Obwohl Wein natürlich die Vergesslichkeit fördert oder manche Dinge sich vielleicht auch bei einem Glas Wein (oder mehreren) am besten vergessen lassen, wollen wir doch hier passend zu Ostern dieses Thema noch einmal wiederbeleben, hat doch der Wein an diesem höchsten Fest der Christenheit seine besondere Bedeutung, gerade heute an Karfreitag (Matth. 25, 27-29):
Zitat:
Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den uns sprach: "Trinket alle daraus; das ist mein Blut des neuen Testaments, welches vergossen wird viele zur Vergebung der Sünden. Ich sage Euch: Ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis an den Tag, da ich's neu trinken werde mit Euch in meines Vaters Reich."
Ob der Wein, den die Jünger damals genossen haben, wohl aus Griechenland stammte? Möglich wäre es, obwohl auch in der Levante mit Sicherheit Wein angebaut wurde.
Maroneia, und jetzt bewegen wir uns wieder mehr in Richtung klassische Antike, war ein bedeutendes Weinanbaugebiet und als solches sicher auf im Export führend. Viele Münzen von Maroneia (wie die schon hier vorgestellten) haben einen Bezug zum Weinbau und der dazugehörigen Verehrung des Dionysos.
Eine weitere möchte ich darum hier noch vorstellen:
Maroneia.
Thrakien.
AE25. Ca. 189/88 – 49/445 v. Chr. 10,88 g.
Av.: Mit Weinlaub bekränzter Kopf des Dionysos n. re.
Rv.: ΔΙΟΝΙΣΟ[Υ] – ΣΟΤΕΡΟΣ – MAPΩN[ITΩN]; stehender Dionysos mit Weintraube und zwei Speeren.
Schönert-Geiß 1372 (V13/R16).Dateianhang:
maroneiabr.JPG [ 78.35 KiB | 13346-mal betrachtet ]
Das Besondere an dieser Bronzemünze ist, dass sie das Prägebild der Tetradrachmen vollständig imitiert und die gleichblebende statuenhafte Darstellung des Dionysos auf der Rückseite legt nahe, dass es eine Kultstatue gegeben haben muss, die als Vorlage gedient hat. Dass es ein Dionysos-Heiligtum in Maroneia gegeben hat, kann als gesichert gelten.
Um die Zeit der neuen Vegetationsperiode, also sprich im März und April, wurden dann die
Dionysien (in römischer Zeit als Bachanalien bekannt) gefeiert, bei denen der Weinkonsum allerdings wesentlich höher gewesen sein dürfte als am Abendmal - wo wir von einer berauschenden Wirkung des Weins nichts erfahren - er also eher im Maßen genossen worden sein dürfte! Hauptsächlich fanden diese Dionysien in Athen stand, aber es handelte sich ursprünglich um einen thrakischen Kult - womit wir wieder in der Landschaft um Maroneia angekommen wären.
Und, um zuletzt noch einmal den Bogen zu Ostern zu schließen: In der orthodoxen Kirche ist an Karfreitag - im Gegensatz zur römich-katholischen - der Genuss von Wein erlaubt!
Und damit darf ich Euch allen Frohe Ostern wünschen!