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Hilfe bei der Bestimmung dieser Münze https://numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=44&t=4573 |
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Autor: | DOCISAM [ 9. Aug 2012, 23:51 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Hilfe bei der Bestimmung dieser Münze |
Hallo Lionhead, Du hast eine Bronze YLLYCCI à l’oiseau, classe XIa, der Senonen. Der Verkäufer hat recht: es handelt sich um eine Münze, deren Schrötling gegossen wurde (wohl ähnlich wie ein Potin zu mehreren an einem Strang, nach Abtrennen wurden die Gußzapfen nicht völlig entfernt). Dann wurde das Bild geprägt, es entstand nicht schon beim Guß. Hier ein Vergleichstück: Bronze, 18mm, Stempelstellung 4h; 3,35g. Dateianhang: http://www.acsearch.info/record.html?id=314567 Beste Grüße, Docisam |
Autor: | lionhead [ 11. Aug 2012, 14:09 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Hilfe bei der Bestimmung dieser Münze |
Im großen und ganzen sieht die Rückseite wie die Rückseite des Vergleichbeispiels so aus. Aber auf meiner Münze sind nicht so viele Details (z.B. die Punkte unter den Flügeln). Ich bin mir nicht ganz sicher, aber man sieht auf der Vorseite einen stilisierten Kopf (mit einer spitzen Nase). Was meint Ihr? |
Autor: | Afrasi [ 11. Aug 2012, 16:29 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Hilfe bei der Bestimmung dieser Münze |
lionhead hat geschrieben: Ich bin mir nicht ganz sicher, aber man sieht auf der Vorseite einen stilisierten Kopf (mit einer spitzen Nase). Was meint Ihr? Das ist ganz sicher so. |
Autor: | lionhead [ 12. Aug 2012, 10:13 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Hilfe bei der Bestimmung dieser Münze |
Ich frage mich, ob das Motiv des Kopfes nach einem Vorbild modelliert wurde, z.B. Apollo. |
Autor: | DOCISAM [ 12. Aug 2012, 11:42 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Hilfe bei der Bestimmung dieser Münze |
Münzen wie die Deine wurden bei regulären archäologischen Grabungen in einem Heiligtum in der Flur "Grèves" bei La Villeneuve au Châtelot, in großer Zahl in Gruben gefunden, die in die Zeit nach Caesars gallischem Krieg datieren. Sie kommen aber schon bei Gresigny in einem Zusammenhang vor, der in die Spätphase des gallischen Kriegs datiert. In der numismatischen und archäologischen Literatur werden die Münzen neutral beschrieben mit "Kopf mit großen Locken nach rechts", weil man nicht sicher sagen kann, wer dargestellt ist. Dies geht schon eher bei frühen Goldprägungen, bei denen erkennbar ist, dass sie griechische Vorbilder des 4. Jahrhunderts v. Chr. aufnehmen. Bei Deiner Münze ist es meiner Meinung nach nicht möglich, sie über verschiedene Zwischenschritte von einem griechischen Vorbild abzuleiten. Eine neutrale Beschreibung, die ganz sicher stimmt, ist allemal besser als eine, die vielleicht völlig an den Vorstellungen der Kelten vorbeigeht. Louis-Pol Delestrée & Marcel Tache Nouvel, Atlas des monnaies Gauloises II, de la Seine à la Loire moyenne (Seint-Germain-en-Laye 2004). (S. 140 f. u. Taf. XXV, 2635-2637). Jean Piette, Le site des "Grèves" à La Villeneuve au Châtelot (Aube). In: Jean-Louis Brunaux & Katherine Gruel (Hrsg.), Monnaies gauloises découvertes en fouilles. Dossier de Protohistoire I (Paris 1987), 211-235. Beste Grüße, Docisam |
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