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unbekanntes Nominal https://numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=44&t=2202 |
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Autor: | harald [ 28. Apr 2010, 20:15 ] | |||
Betreff des Beitrags: | Re: unbekanntes Nominal | |||
Nr. 1181 D: 6-7mm. G: 0,20g Nr. 972 D: 6mm G: 0,19g Die Schrötlinge aller Exemplare sind mäßig stark geschüsselt. Auf dem Avers von der Nr. 972 sind Reste eines Gesichtes erkennbar. Mich würde Eure Meinung zu diesen inoffiziellen (?), oder vielleicht sogar offiziellen Prägungen sehr interessieren. Viele Grüße Harald
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Autor: | cepasaccus [ 29. Apr 2010, 13:01 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: unbekanntes Nominal |
Das niedrigere Gewicht wuerde die niedrigere Dichte kompensieren, so dass die Muenzgroesse identisch ist. vale |
Autor: | harald [ 29. Apr 2010, 18:42 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: unbekanntes Nominal |
Damit scheinst Du Recht zu haben. Die geringe Gewichtstoleranz aller bekannten Belege könnte auch ein weiteres Indiz für offizielle Prägungen sein. Viele Grüße Harald |
Autor: | Marius [ 29. Apr 2010, 19:12 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: unbekanntes Nominal |
Servus Harald, mit der Theorie der "offiziellen" vergoldeten Stücken wäre ich vorsichtig. Ich denke, dass die Größe, bzw. die Dicke des Schrötlings keine andere Möglichkeit der Fälschung mehr zugelassen haben. Die ältere Goldprägung zeichnet sich doch eher durch eine "gedrungene" Form aus, diese dünnen Schüsseln allerdings mittels Plattierung zu vergolden ist ungleich schwieriger als eine Feuervergoldung. Der erzielte "Münzgewinn" ist in dieser Kombination wohl auch höher als bei der "teuren" Plattierung, bei der relativ viel Gold aufgewendet werden muss. Meiner Ansicht nach haben wir hier also eine Weiterentwicklung der Fälschertechnik und nicht eine Abwertung aufgrund von Ressourcenknappheit.(Ähliches kann man übrigens auch bei römischen Denarfälschungen beobachten.) beste Grüße Marc |
Autor: | harald [ 29. Apr 2010, 19:31 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: unbekanntes Nominal |
Hallo Marc Ich habe versucht, Indizien die für eine offizielle Prägung sprechen zu sammeln. Wahrscheinlich gibt es ebenso viele die dagegen sprechen. Deine Argumente einer Weiterentwicklung der Fälschertechnik sind sicher richtig, aber wäre es für den Fälscher, der eine billige Kopie erstellen wollte nicht kostengünstiger gewesen, den Kern aus einer Bronzelegierung zu gießen? Die im gleichen Zeitraum entstandenen Fälschungen von boischen Kleinsilber mit Silberüberzug sind ein Beweis, dass es zumindest vom technischen Aspekt durchaus möglich war. viewtopic.php?f=44&t=1378&hilit=boisches+kleinsilber Grüße Harald |
Autor: | Marius [ 29. Apr 2010, 19:46 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: unbekanntes Nominal |
Ausschließen kann man in diesem Bereich kaum etwas. Warum Silber und nicht Bronze? Vieleicht war die Vergoldung einfacher(Mutmaßung). Vielleicht war der Effekt des Stückes besser. Was mir bei diesen späten 24igstel schon öfter aufgefallen ist, sind Einschlüsse von Silber und sogar Kupfer im Gold. Ob das allerdings Absicht war, um die Legierung zu strecken, oder einfach durch einen schlampigeren Läuterungsprozeß hingenommen wurde, wird sich kaum klären lassen. Ich beschäftige mich ja auch bei meiner Diplomarbeit mit subaeraten Münzen, allerdings der römischen Kaiserzeit. Auch hier wird immer wieder eine "Staatsbeteiligung" in den Raum gestellt, die nach meinen bisherigen Ergebnissen aber abzulehnen ist. Vielleicht kann man das nicht eins zu eins auf die Kelten übertragen, aber wenn der Staat abwertet, macht er das mit einer Reduktion des Feingehaltes(wenn man es nicht gleich merken soll), oder mit einer Gewichtsreduktion. Alles andere würde das Vertrauen in die Währung zerstören oder jedenfalls beschädigen. Ich würde bei diesem Thema beides als eher unwahrscheinlich einstufen, außer man sieht diese Silber vergoldeten Münzen als eigenen Typ an, der allerdings kein gutes Zeichen für die damaligen wirtschaftlichen Zustände der Boier bedeuten würde. |
Autor: | Marius [ 29. Apr 2010, 19:59 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: unbekanntes Nominal |
Ich denke, bei diesem Thema würde sich eine breit angelegt Metallanalyse wirklich auszahlen. Wenn sie eine Reduktion des Feingehaltes ergibt, könnte man eine Fälschertätigkeit ausschließen und die Münzen vielleicht auch als Grund für eine "Währungsreform" mit verändertem Münzbild erkennen. Wenn die Stücke aus Silber, dass feuervergoldet wurde, bestehen, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Produkte einer Fälscherwerkstatt. beste Grüße Marc |
Autor: | harald [ 29. Apr 2010, 20:53 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: unbekanntes Nominal |
Damit hast Du mit Sicherheit recht. Eine Metallanalyse wird wahrscheinlich noch im heurigen Jahr durch das KHM als Auftragsgeber erfolgen und dann wissen wir hoffentlich mehr. ![]() Auch über das Roseldorfer Kleinsilber dürften dann einige neue Erkenntnisse gewonnen werden. Viele Grüße Harald |
Autor: | cepasaccus [ 2. Mai 2010, 15:57 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: unbekanntes Nominal |
Ich stelle mir den Guss so kleiner Muenzen nicht einfach vor. Irgendwo muss ja auch der Gusszapfen dran, der dann wieder abgemacht macht werden muss. Bei den Quinaren haette man aber wie bei den Roemern mit hoch zinnhaltiger Bronze giessen koennen, was aber anscheinend auch nie gemacht wurde. valete |
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