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Kleine Silberne https://numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=40&t=4556 |
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Autor: | otakar [ 30. Jul 2012, 22:49 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Kleine Silberne |
Hallo! Du hast einen Wiener Pfennig aus der Zeit Ottokars II. von Böhmen (1251-1276). Er trägt neben der Königsbüste auch seinen Namen OTA-KER. Die Rückseite sollte das Wappen des Landschreibers Konrad von Tulln (1275-1276) zwischen 3 Sternchen zeigen. Nun wäre diese Münze eigentlich der Münzstätte Wien zuzuordnen (Literatur: CNA I B176). Was mich aber stutzig macht, ist das geringe Gewicht der Münze. Da von Hälblingen dieses Typs nichts bekannt ist, kommt als logische Bestimmung eigentlich nur ein "Ungarischer Wiener" (Ungarische Nachprägung eines Wiener Pfennigs) in Frage - und den gibt es tatsächlich. Er ist im CNA unter MK 15 (MK = Münzkabinett Wien) vermerkt. Auf alle Fälle: Ab ins Mittelalter mit dem Beitrag! Freundliche Grüße! OTAKAR |
Autor: | Klosterschueler [ 31. Jul 2012, 05:44 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Kleine Silberne |
otakar hat geschrieben: Auf alle Fälle: Ab ins Mittelalter mit dem Beitrag! Aber gerne doch ![]() Olaf |
Autor: | skgt_7 [ 31. Jul 2012, 14:27 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Kleine Silberne |
Seavas Otakar, ich bin bisher eigentlich von einer einseitigen Münze ausgegangen. War da echt einmal eine Prägung auf der Rückseite? Also ist es ein in Ungarn geprägter Wiener Pfennig? Kamen solche ungarischen Nachprägung häufiger vor? Danke dir! MfG |
Autor: | Klosterschueler [ 31. Jul 2012, 21:52 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Kleine Silberne |
Klosterschueler hat geschrieben: otakar hat geschrieben: Auf alle Fälle: Ab ins Mittelalter mit dem Beitrag! Aber gerne doch ![]() Olaf Ähäm, ![]() Olaf |
Autor: | otakar [ 31. Jul 2012, 22:08 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Kleine Silberne |
Hallo skgt_7! Grundsätzlich haben so ziemlich alle Wiener Pfennige dieser Zeit eine geprägte Rückseite. Die jährliche Münzverrufung zwang die Münzmeister immer neue Vorderseiten-Stempel zu entwerfen, die Rückseiten-Stempel wurden oft mehrere Jahre weiter verwendet und sind dadurch häufig sehr abgenützt, sodass oft nur unklare oder nicht entzifferbare Münzbilder entstanden. Das ist vor allem dann lästig, wenn das Vorderseitenbild von mehreren Münzstätten verwendet wurde und eine eindeutige Zuordnung der Münze nur über den Rückseitenstempel erfolgen kann. Das betrifft besonders die Münzstätten Wien (RS: Adler, Löwe), Wiener Neustadt (RS: gekrönter Drache, Panther) und Enns (RS: Hirsch, Panther). Dein Pfennig müsste auf der Rückseite einen Wappenschild mit einem "T" zeigen. Leider kann ich auf dem Foto davon nichts erkennen. Die ungarischen Wiener sind Nachprägungen in verkleinerter und leichterer Form und meistens rund (kein Vierschlag); ihr Gewicht bewegt sich um 0,4 - 0,5g. Der MK15 hat übrigens die originale Rückseite des B176 (T im Wappenschild); das heißt aber noch lange nicht, dass alle Prägungen mit der Original-Rückseite geprägt wurden. Sehr oft wurden die Rückseiten vertauscht oder überhaupt neue erfunden. Das ganze Kapitel der Ungarischen Wiener ist sehr schwierig und noch lange nicht abgeschlossen; da es aber auch oft Hälblinge oder stark beschnittene Pfennige mit einem entsprechenden geringeren Gewicht gibt, wird die Sache noch komplizierter. Dein Pfennig könnte auch ein normaler beschnittener Pfennig sein. Um das genau festzustellen, müsste man die Größe des Münzbildes (das bei ungarischen Wienern etwas kleiner ist) vergleichen. Dazu müsste man einen Original-B176, bzw. MK15 haben. Nimms leicht! OTAKAR |
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