Liebe Freunde!
Wir kommen nun zu der angesprochenen Münze und der dazugehörenden Geschichte.
Die XVer. die unter Kaiser Leopold I in den österreichischen Erblanden ausgegeben wurden, brachten auch in benachbarten Ländern Änderungen in der Geldpolitik.Waren die für den Zahlungsverkehr benötigten und deshalb 1659 eingeführten XVer anfangs nur in den Erblanden im Umlauf (eine Aufstellung von Steuereinnahmen 1661 in Werfen belegt einen Anteil an XVern von 0,04%.
Hätte es eine mengenmäßige Beschränkung der XVer-Prägung in den Erblanden gegeben, hätte diese Maßnahme in den Nachbarländern keinen Einfluss gehabt. Man versuchte jedoch, die Annahme der geringhältigen Silbermünzen zu unterbinden. Diese Aufforderung sollte jedoch nicht durch Anschlag oder öffentliche Verkündigung kundgemacht werden, denn: Leopold I hatte das Türkenproblem noch nicht gelöst, ein Sieg der Türken hätte jedoch auch für Salzburg gravierende Folgen gehabt, weshalb der Erzbischof die Türkenabwehr unterstützte und den Kaiser auch nicht durch ein Verbot von kaiserlichen Münzen brüskieren wollte.
Anfang 1665 sagte Kaiser Leopold zu, die XVer-Prägung einzustellen, Bayern, Franken und Schwaben plante, die XVer zu verbieten oder abzuwerten (die Abwertung auf 13 Kreuzer wurde 1665 dann auch beschlossen, in Salzburg und Bayern wurde er auf 12 Kreuzer abgewertet).
Da aber die XVer, Sechers und Groschen aus den Erblanden 1669 bereits die Hälfte des Münzumlaufs darstellen, beschloss Salzburg, "die Krot zu fressen" und ging nur mehr gegen Fälschungen vor.
Bis 1681 wurde also der Umlauf der Kaiserlichen Münzen toleriert, erst 1681 kam es unter Max Gandolph zur Einführung des XVers, der anfangs nur gering ausgeprägt wurde (in dieser Zeit wurde nur ein Vorderseitensempel verwendet), erst ab 1684 finden wir dann verschiedene Stempel.
Dateianhang:
PR1372_XVKreuter_1684w.jpg [ 142.71 KiB | 12193-mal betrachtet ]
Max Gandolph (1668-1684), XV Kreuzer, PR1672, BR 3266, Höllhuber SAL 84.1.4, Zöttl 2015