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Münzen aus Schatzfunden https://numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=38&t=5106 |
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Autor: | DOCISAM [ 16. Aug 2013, 06:59 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Münzen aus Schatzfunden |
Hallo OTAKAR, herzlichen Glückwunsch zu Deinen Münzen und Dank für die Angaben. Wenn Du die anderen fünf Pfennige auch noch einstellst, würde mich das freuen. In Hinblick auf den Aufsatz würde mir sehr helfen, wenn Du sagen könntest, ob im angegebenen Umfang des Aufsatzes (S. 39-50) auch die Tafeln mitgezählt sind, so es welche gibt. Viele Grüße, Docisam |
Autor: | otakar [ 16. Aug 2013, 12:58 ] | ||||||
Betreff des Beitrags: | Re: Münzen aus Schatzfunden | ||||||
Lieber Docisam! Gerne komme ich deinem Wunsch nach. Also: Der Aufsatz selber umfasst die Seiten 39-50, die Tafeln sind auf 5 Extra-Seiten enthalten. Bemerkenswert ist, dass die Münzen sowohl in Originalgröße als auch in einer Vergrößerung von 2,7 : 1 abgebildet sind (daher auch der große Seitenumfang), was eine genaue Betrachtung erleichtert. Sehr oft tritt ja das Problem auf, dass man bei schlecht ausgeprägten Münzen den Abbildungen in Originalgröße nicht sehr viel Information abringen kann (sehr häufig auch beim CNA). Da ist eine Zeichnung a la Luschin oft viel aufschlussreicher. Im Aufsatz ist auch eine Zeichnung des Münzgefäßes (1:1) enthalten. Freundliche Grüße! OTAKAR
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Autor: | DOCISAM [ 16. Aug 2013, 13:49 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Münzen aus Schatzfunden |
Lieber OTAKAR, herzlichen Dank für die Informationen zum Aufsatz und für das Einstellen der schönen Münzen. Viele Grüße, Docisam |
Autor: | otakar [ 16. Aug 2013, 21:45 ] | ||
Betreff des Beitrags: | Re: Münzen aus Schatzfunden | ||
Der wohl bedeutendste Schatzfund, der jemals in Österreich gehoben wurde, ist der Schatzfund vom Fuchsenhof bei Freistadt in Oberösterreich (entdeckt 1997). Er enthielt neben zahlreichen Schmuckstücken, Gold- und Silber-Halbfertigwaren 6732 Münzen, 461 Münzabschnitte und 130 Münzpäckchen. Die Publikation des gesamten Fundkomplexes füllt ein Buch mit fast 1000 Seiten und wurde 2004 vom O.Ö. Landesmuseum (Dr. Prokisch) veröffentlicht. Der gesamte Fund ist im numismatischen Kabinett des Landesmuseums ausgestellt. Die Verbergungszeit des Schatzes liegt wahrscheinlich zwischen 1272 und 1275, fällt also in die Zeit der beginnenden Auseinandersetzungen zwischen Przemysl Otokar I. und Rudolf von Habsburg. Die Verbergung könnte mit dieser unruhigen Zeit zusammenhängen. Der Fund enthält Münzen aus der Antike (1 Keltenmünze Reiter mit Stern Roseldorf II?, Münzen der Röm. Republik und Kaiserzeit) und aus dem Mittelalter. Die Hauptmasse sind Wiener Pfennige (5584 St.) sowie sehr viele süddeutsche und böhmische Pfennige. Einzelne Exemplare stammen aus England, Frankreich, Italien oder Norddeutschland; sogar ein Dirham des Königreichs Jerusalem ist dabei. OTAKAR
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Autor: | Klosterschueler [ 17. Aug 2013, 15:14 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Münzen aus Schatzfunden |
Bzgl des Fundes von Obdachegg werd ich bei uns im Museum (Joanneum) nachfragen. Olaf |
Autor: | DOCISAM [ 18. Aug 2013, 14:56 ] |
Betreff des Beitrags: | Fund Freckleben / Publikation von Stenzel / Katalog von Cahn |
ischbierra hat geschrieben: ... Schade, daß die besonders schönen so unerschwinglich teuer sind. Gruß ischbierra Besonders prachtvolle Brakteaten enthielt offenbar der Fund von Freckleben, und anscheinend sind einige der besten Stücke in das Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin gekommen. Als Sammelobjekte stehen sie nicht zur Verfügung, sofern der Flughafenbau nicht noch größere Löcher in die Kasse reißt ... Immerhin zeigt das von Andechser zur Recht empfohlene Buch von Bernd Kluge, Numismatik des Mittelalters. Band I: Handbuch und Thesaurus Nummorum Medii Aevi (Staatliche Museen zu Berlin, Münzkabinett und Österreichische Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Klasse, Sitzungsberichte 769, Veröffentlichungen der Numismatischen Kommission 45), Berlin / Wien 2007. die schönsten Exemplare. So auch dieses (Nr. 355 bei Kluge), dessen hübsche Ausführung fast vergessen lässt, dass es sich um eine Steinigungsszene handelt. Wie viele andere bei Kluge abgebildete Münzen ist auch sie auf der Webseite des Museums zu sehen: Dateianhang: Freckleben-Berlin.jpg [ 88.32 KiB | 16726-mal betrachtet ] unter http://www.smb.museum/ikmk/object.php?id=18201076 Die Orignalpublikation zum Fund hat die Bayerische Staatsbibliothek digitalisiert: Theodor Stenzel, Der Brakteatenfund von Freckleben im Herzogthum Anhalt. Berlin 1862. http://www.bsb-muenchen-digital.de/~web/web1068/bsb10685493/images/index.html?digID=bsb10685493&pimage=00001&v=pdf&md=1&l=de Der schöne Versteigerungskatalog Julius Cahn, Der Brakteatenfund von Freckleben in Anhalt. Neubearbeitung auf Grund des Bestandes im herzoglichen Münzkabinett zu Dessau ( Frankfurt a.M, Niedenau 1931) findet sich unter: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cahn1931_07_15bd1/0011/ocr Viele Grüße und schönen Sonntag, Dociam PS: Dank an Otakar für den Buchtip; auf die Recherchen von Olaf bin ich gespannt. |
Autor: | Klosterschueler [ 24. Aug 2013, 20:35 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Fund Freckleben / Publikation von Stenzel / Katalog von |
DOCISAM hat geschrieben: auf die Recherchen von Olaf bin ich gespannt. Noch is Urlaubszeit, aber am 1.Sept werd ich gnadenlos nachhaken Olaf |
Autor: | Klosterschueler [ 6. Sep 2013, 17:37 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Münzen aus Schatzfunden |
Also Obdachegg (den Museumsdirektor beim Einkaufen getroffen), die Kurzversion: Der Schatzfund konnte damals nicht vollständig angekauft werden, in's Museum kamen nur die wichtigseten Vorde- und Rückseiten-Typen. Leider gibt's viele Vorder- und Rückseitenkombinationen, die eine Zuordnung zu den verschiedenen Münzstätten möglich machen könnten. Wie gesehen, gelangen einzelne Stücke immer wieder in den Handel, sind aber für das Museum nicht erschwinglich (bzw ist's zu mühsam, einzelne Stücke zu erweben). Olaf |
Autor: | DOCISAM [ 7. Sep 2013, 16:17 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Münzen aus Schatzfunden |
Herzlichen Dank für die Auskunft! Viele Grüße, Docisam |
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