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BeitragVerfasst: 25. Mai 2013, 15:55 
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k&k Hoflieferant, Professor

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Hallo Tokenfreunde,

da es um die die deutsch-südwestafrikanischen Stücke ja zum Glück nie ganz ruhig bleibt, stelle ich hier mal eine eher unscheinbare numismatische Seltenheit vor.

Deutsch-Südwestafrika:
Biermarke des Casino I in Windhuk
Messing, 18,5 mm
Ref.: Schimmel 50.4516
Erhaltung: ss-vz, mit Punze

lt. Schimmel soll es in der Feste Windhuk ein Kasino gegeben haben, in der das Stück genutzt wurde. Man darf das Kasino jedoch nicht mit einem heutigen Kasino vergleichen. Zudem ist das Stück immer noch nicht eindeutig Deutsch-Südwestafrika zuzuordnen; basiert immer noch alles auf Annahmen.
Das Stück kann man im Prinzip gleichsetzen mit dem Token des Postcasinos in Daressalam.
Zugang zu diesem Kasino werden wohl nur angehörige der Schutztruppe gehabt haben.

Viele Grüße
cc

P.S. es wäre schön, wenn das Stück nicht gleich wieder auf irgendwelchen russischen Sites auftaucht


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BeitragVerfasst: 25. Mai 2013, 17:11 
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k&k Hoflieferant, Professor
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Hallo Nils,
in der Tat sind davon noch nicht viele Token aufgetaucht. Durch meine Hände ging auch nur ein Stück, dieses. Die Abmessungen decken sich mit den üblichen Abweichungen mit Deinem Token. Du hast ja schon alles gesagt, im Prinzip gab es wohl in jeder gr. Kaserne eine Art "Kasino", wo man abends gern sein Bier trank und dem vaterländischen Gesange frönte. Auf jeden Fall ist dieses Stück nicht häufig.

Bester Gruß,
Südwester

PS Freue Dich doch, wenn deutsches Kulturgut auf diese Weise bei den Russen verbreitet wird. Immer noch besser, als die geraubten Gemälde aus Dresden, der sächsische Staatsschatz (z.B. das Taufbecken von August dem Starken), oder der Schatz des Priamos. Von dem Gelumpe was die Amis, unsere Kulturbefruchter 1945 weggeschleppt haben, davon gar nicht zu reden.


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BeitragVerfasst: 25. Mai 2013, 17:34 
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k&k Hoflieferant, Professor

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Hallo Hasso,

südwester hat geschrieben:
[...] Durch meine Hände ging auch nur ein Stück, dieses. [...] Auf jeden Fall ist dieses Stück nicht häufig.


Das ist wohl war ;-) Hatte schon gedacht, dass dieses Stück am Markt gar nicht mehr auftaucht.

südwester hat geschrieben:

PS Freue Dich doch, wenn deutsches Kulturgut auf diese Weise bei den Russen verbreitet wird. Immer noch besser, als die geraubten Gemälde aus Dresden, der sächsische Staatsschatz (z.B. das Taufbecken von August dem Starken), oder der Schatz des Priamos. Von dem Gelumpe was die Amis, unsere Kulturbefruchter 1945 weggeschleppt haben, davon gar nicht zu reden.


Muss ich nicht wirklich haben...wobei es ja mal ein Traum wäre, in den Kellern/ Katakomben des Puschkin Museums zu stöbern...Wird der Schatz des Priamos nicht mittlerweile in Russland ausgestellt? Das haben die ja offiziell mal bestätigt, dass Schliemann´s "Entdeckung" dort ist.
Mittlerweile kann man im Puschkin Museum einige Diebstähle aus dem 2.Weltkrieg bewundern; gerade viele Stücke aus dem sächsischen Raum.

Was meinst, was noch so alles in manch einem Ami-Haushalt (eher Schließfach) schlummert? Aber da musst du eher bei den höheren Dienstgraden anfangen zu suchen; die einfachen Soldaten haben i.d.R. nur gekämpft und den "Dreck" der "Höheren" weggeräumt. Da dürften die nächsten Jahre definitiv sehr interessant werden.

Viele Grüße


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BeitragVerfasst: 25. Mai 2013, 18:28 
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k&k Hoflieferant, Professor
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Ja Nils,
da hast Du recht. Allerdings werden nach dem Zuzug von rund 1 Mio Kulturbefruchter pro Jahr in die brd immer weniger Leute übrig bleiben, die sich dafür interessieren, geschweige denn, diese Geschichten glauben. Machen wir einen Haken daran und freuen uns, daß wir diese Nische, unser Sammelgebiet, noch haben.
Ich gehe jetzt mit Familie zu Carlos ins Hansa Hotel. Da ist viel Platz, weil ja eine nicht unerhebliche Zahl von Leuten heute der Rennerei von 22 Mann einer multikulturellen Truppe zuschaut.

Melde mich hiermit ab zum Leutwein-Kaffee! Die Bilder bin ich ja noch schuldig!

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BeitragVerfasst: 29. Mai 2013, 20:12 
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k&k Hoflieferant, Professor

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Moin,

habe mir noch mal ein paar Gedanken zu diesem Gegenstempel gemacht...

Könnte es ein Halbmond sein?

Auf den De Beers Token aus Südafrika sind ja z.T. auch Tiere gegengestempelt.

Auf den Turnverein Windhuk Stücken ist ein Schmetterling (kenne 2 Varianten) gegengestempelt.
Bild

Ich erkenne aus der "klobigen" Form deutlich einen Schmetterling...oben die beiden Fühler..links recht die gewölbten Flügel...Im Schimmel ist ja noch eine weitere Variante verzeichnet...(zumindest sieht diese etwas anders aus, als die beiden Zeno-Stücke (lt. Schimmel ist die Bedeutung des Schmetterlings unbekannt).

Hatte das damals irgendeine Bedeutung? Weiß hier jemand etwas Genaueres?
Ist dir da etwas bekannt, Hasso?

Viele Grüße


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BeitragVerfasst: 29. Mai 2013, 22:25 
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k&k Hoflieferant, Professor
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Hallo Nils, wir haben uns auch schon Gedanken gemacht, was die Punze bedeuten soll. Ich dachte immer an ein vereinfachtes Turnerkreuz. Habe in der Literatur aber nie eine Erklärung dazu gefunden.

Nachfolgend nun endlich die Bilder von der "Zelebrierung" eines Leutwein-Kaffees im Hansahotel. Zur Geschichte. Der Name geht auf den bei Schwarzen und Weißen damals allseits geachteten Gouverneur Theodor Leutwein zurück. Leutwein galt immer als sehr hart und zielstrebig, auch gegen sich selbst und die Truppe, aber genauso gerecht und gutmütig zu Unterstellten und Eingeborenen. Es gilt als sein großes Verdienst, die ewigen Kämpfe mit den Hottentotten und besonders mit seinem geschickten und fähigen Gegner, Kapitän Hendrik Witboii, endlich friedlich zu beenden und darüber hinaus sogar dessen Treueschwur auf den Kaiser zu erreichen. Auch mit dem Gegengewicht, den Hererohäuptlingen, suchte er immer ein gutes Auskommen. Er war oft monatelang im "Veld", um bei den Häuptlingen Verständnis für die deutsche Schutzherrschaft zu erreichen und die ewigen Raubzüge zwischen den Eingeborenen zu beenden. Was ihm auch 1898 gelang und die Kolonie daraufhin sich sprunghaft entwickelte. Leutwein schlief mit seinen Soldaten genauso in den kalten Nächten draußen. Sein treuer Bambuse kam irgendwann in einer eiskalten Nacht auf die Idee des Leutwein-Kaffees. Hier nun das Rezept. Man nehme:
1 Blechkoppie (alte angeschlagene Emaille-Blechtasse), in dieser wird ein doppelter (großzügig eingegossen) Brandy, die gleiche Menge Kahlua auf offener Flamme erwärmt, bis die Flamme hineinschlägt. Sofort mit heißem Kaffee abgelöscht, danach mit einem doppelten Eierlikör aufgefüllt, Schlagsahne drauf und für die Liebe nochmals etwas Eierlikör oder Kaffepulver drüber!
Nur eine Frau kann einen süßer verführen!
Wir haben das oft in der Wüste zelebriert und es ist eigentlich der Höhepunkt in einer Sternennacht in der afrikanischen Wüste. Hier seht Ihr "Tate" Josef im Hansa Hotel. Er macht das mit der ihm eigenen Würde und, da ich meine Reisegruppen immer zu ihm schleppe, jedes Mal mit großem Erfolg. So Ihr alten Kaffehausbesucher, ich hoffe, Euch tropft jetzt der Zahn. Euer Südwester


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Dateikommentar: Als erstes mal den Brandy anwärmen und flambieren.
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DSC04879.jpg [ 65.8 KiB | 11975-mal betrachtet ]
Dateikommentar: Ordentlich Kahlua und Eierlikeur zugießen.
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Dateikommentar: Das göttliche Getränk ist fertig!
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DSC04885.jpg [ 60.56 KiB | 11975-mal betrachtet ]

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BeitragVerfasst: 29. Mai 2013, 23:30 
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Danke für diesen speziellen Leckerbissen! - Aber was ist Kahlua? (Beim hiesigen Wetter habe ich den dringenden Wunsch, das Rezept mal auszuprobieren. Grüße, KarlAntonMartini


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BeitragVerfasst: 30. Mai 2013, 06:35 
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KarlAntonMartini hat geschrieben:
Danke für diesen speziellen Leckerbissen! - Aber was ist Kahlua? (Beim hiesigen Wetter habe ich den dringenden Wunsch, das Rezept mal auszuprobieren. Grüße, KarlAntonMartini


Hallo KAM, "Kahlua" ist Kaffeelikör. Kriegst Du bestimmt im "Tröpfchen" am Pirnschen Platz! Es gibt noch eine andere Variante, den "Kaffee Franke" (nach Ostln. Franke benannt). Hier wird statt des Brandys Whiskey verwendet. Wenn man die Blechtassen auf der Herdplatte anwärmt, geht die Zeremonie auch zu Hause.

Viel Spaß!

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BeitragVerfasst: 1. Jun 2013, 07:16 
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k&k Hoflieferant, Professor

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Moin Hasso,

wie darf man das hier verstehen?

Zitat:
die gleiche Menge Kahlua auf offener Flamme erwärmt, bis die Flamme hineinschlägt


Macht ihr das mit einem Bunsenbrenner?
Auf den Fotos sind ja "nur" Warmhaltevorrichtungen zu sehen.

Gruß
Nils


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BeitragVerfasst: 1. Jun 2013, 08:37 
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k&k Hoflieferant, Professor
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Wohnort: Stadt Wehlen (Königr. Sachsen)
coin-catcher hat geschrieben:
Moin Hasso,

wie darf man das hier verstehen?

Zitat:
die gleiche Menge Kahlua auf offener Flamme erwärmt, bis die Flamme hineinschlägt


Macht ihr das mit einem Bunsenbrenner?
Auf den Fotos sind ja "nur" Warmhaltevorrichtungen zu sehen.

Gruß
Nils


Hallo Nils, diese kleinen Spiritusflammen genügen ja auch für einen Fondue Topf. Hier bei dem hochprozentigen Alkohol dauert das nur max. 50 - 60 Sekunden. Dann hältst Du den Koppie schräg kurz über die Flamme und der abdampfende Alkohol brennt sofort. Wichtig! Sofort mit heißem Kaffee ablöschen, man will ja nichts verschwenden.... :lol: und dann nach der Schlagsahne - kosten. :whow:

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