kronerogøre hat geschrieben:
Vielen Dank für diese sehr interessanten Ausführungen.
Gibt es Artikel darüber, wie diese Token eigentlih von der Bevölkerung damals aufgefasst wurden, sowohl im Hinblick auf ihren monetären Wert, als auch in Bezug auf die Gestaltung und die Aussage, die sie möglicherweise treffen ?
Grüsse, Kronerogøre
Dazu scheint es keine Forschung zu geben. M.W. gibt es nicht einmal zeitgenössische offizielle Reaktionen auf Token mit "revolutionären" Darstellungen. Dazu waren die Stückzahlen dann doch zu gering. Der Kupfergeldumlauf der Zeit zwischen 1785 und 1800 setzte sich aus folgenden Komponenten zusammen:
- Staatliche Prägungen aus der Zeit seit Jakob I. bis Georg III. (zuletzt 1776)
- Zeitgenössische Fälschungen (machten nach zeitgenössischen Berichten über 50 % aus)
- "Evasions", dh eigentlich Fälschungen mit abgewandelten Münzbildern, Quantum schwer zu schätzen
- Token von Industriellen (z.B. Anglesey) und Kaufleuten, guthaltig mit Einlöseversprechen
- Token von kommerziellen Herstellern, meist untergewichtig (dazu gehören auch die Stücke mit politischer Aussage)
- ausländisches Kupfergeld jedweder Herkunft, meist bis zur Unkenntlichkeit abgenutzt
Im Kleinhandel und auch in Gaststätten dürfte "Anschreiben" üblich gewesen sein. Am schwersten war es sicher für die ganz Armen, die auch hier keinen Kredit hatten. Grüße, KarlAntonMartini