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Spottmünze?
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Autor:  otakar [ 31. Aug 2010, 20:44 ]
Betreff des Beitrags:  Spottmünze?

Hallo Freunde!
Vor einiger Zeit fiel mir die abgebildete "Münze" in die Hände. Sie ist auf avers ein normaler Sechser von Franz II., 1800, auf revers aber ist ein Mann dargestellt, der gerade seinen Hund dressiert. Darüber sind Reste eines Wortes zu erkennen, das mit I,J (?) beginnt. Die Münze wurde abgeschliffen und ist auch etwa einen halben Millimeter dünner; das Motiv wurde nachtäglich eingraviert.
Mich interessiert folgendes: Gibt es öfter solche Münzveränderungen und lassen sie sich zeitlich fixieren? Dem Stil nach lässt sich die Zeichnung in das Biedermeier (Vormärz) einorden, also eine Zeit in der man vor der Obrigkeit "kuschen" musste und sich Auflehnung und Protesthandlungen mehr im privaten, verborgenen Bereich abspielten. Kann es sich hier um eine Art Karikatur oder Parodie handeln? Nimmt sich der Zeichner hier selbst auf die Schaufel, da er sich wie ein dressierter Hund vorkommt?
Ich freue mich auf Eure Meinungen, die Diskussion ist eröffnet!
OTAKAR

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Spottmünze.jpg
Spottmünze.jpg [ 125.47 KiB | 4713-mal betrachtet ]

Autor:  KarlAntonMartini [ 1. Sep 2010, 11:17 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Spottmünze?

Solche Kunststückchen gibt es seit dem mindestens 17. Jahhundert. Über Sinn und Anlaß kann man nur spekulieren. Vielleicht das Geschenk eines jungen Kupferstecherlehrlings an einen Verwandten, der einen Hund hielt? Jedenfalls eine gute Ergänzung in der Sammlung neben dm "normalen" Geldstück. Grüße, KarlAntonMartini

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