Numismatik-Cafe

Münzen-Sammeln-Freunde
Aktuelle Zeit: 16. Jun 2024, 07:29

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 22 Beiträge ]  Gehe zu Seite 1, 2, 3  Nächste
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Freigeld - ein Weg aus der Krise?
BeitragVerfasst: 1. Jul 2010, 21:56 
Offline
k&k Hoflieferant, Professor

Registriert: 25. Mai 2009, 00:46
Beiträge: 358
Bilder: 61

Wohnort: Thormarcon
Sicherlich hat der ein oder andere von euch schon von Silvio Gesells Idee des Freigeldes gehört. Es gibt bereits mehrere Gegenden in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die dieses alternative Geldsystem eingeführt haben und damit sichtlichen Erfolg hatten und haben (z.B. der "Chiemgauer" - Textauszug weiter unten).
Das jetzige auf Zinseszinsen beruhende Geldsystem wurde von einer Handvoll machtgieriger Menschen geschaffen, mit dem Ziel, die ganze Menschheit zu versklaven. Die Neoliberalen, egal ob Politiker oder Konzernbosse stecken entweder selbst dahinter oder sind zumindest die ausführenden Organe der "Hintermänner".
Ist es nicht bedauerlich, dass die Politiker nur für die Konzerne arbeiten und nicht mehr für das Volk, das diese Marionetten noch jede Legislaturperiode in gutem Glauben wählt?
Die Politkaste verscherbelt das gesamte Volksvermögen an die Banken, die Kredite in Billionenhöhe nur aus der Luft zaubern, verleihen und sich später eben diese Kredite in realen Werten begleichen lassen, nämlich immer dann, wenn ein Schuldner zahlungsunfähig ist, sowie an die Superunternehmen, deren Chefs nicht selten unmenschliche Ansichten haben und auch dementsprechend handeln!
Die bis über beide Ohren verschuldeten Kommunen verkaufen aus der Not heraus Straßen, Telefonnetze, Post etc. und machen bald nicht mal mehr vor den Bildungseinrichtungen Halt. Die Städte leasen dann die verkaufte Infrastruktur für viel Geld zurück (Cross-Border-Leasing). Den Bürgern wird immer mehr Geld aus der Tasche gezogen, im Gegenzug werden viele soziale Leistungen gestrichen. Es trifft also immer nur den kleinen Mann, während sich die Oberschicht die Knete und vor allem zusehendst REALE Werte ergaunert! All das wird solange fortgeführt bis der Mittelstand aus dem Weg geräumt ist. Dann können die Leiter dieser Welt ihre Eine-Weltdiktatur einführen, beherrscht von ein paar großen Konzernen und den Banken. Warum lassen wir uns das noch immer gefallen? Wenn es nur um Geld ginge, wäre es nicht so schlimm. Es geht aber um Menschenleben! Der Raubtierkapitalismus hat durch die imperialistische Globalisierung Einkehr in fast allen Staaten dieser Erde gefunden und versucht alle Länder von den großen Geldhäusern in Form des IWF abhängig zu machen und auszubeuten. Die Freiheit und Werte, welche sich unsere Vorfahren erkämpft haben, sollen möglichst ganz abgeschafft werden. Übrig bleiben sollen nur stumpfe Kreaturen, die nur noch für Hungerlöhne arbeiten dürfen, um ihr karges Einkommen dann sinnlos zu verkonsumieren.
Überlegt doch mal, es ist schnuppe wen ihr wählt, alle verfolgen sie das gleiche Ziel - die Neue Weltordnung, sprich weltweite Wirtschaftsdiktatur. Schön zu sehen am Lissaboner Vertrag. Die Grünen z.B. wollen die Einwanderung von Ausländern (ups das Wort widerspricht der political correctness) nach Deutschland ankurbeln, was die Liberalen natürlich begrüßen, denn so können die Löhne gedrückt werden, das nur mal als kleines Beispiel. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in allen anderen Ländern Europas wird nun so verfahren.

Eine gute Alternative dazu bieten u.a. das Freigeld oder auch Regionalgeld. Hierzu ein paar Textausschnitte:

Zitat:
Zinsen und die Schere zwischen Arm und Reich -
Lösungsmöglichkeit 5:

Freigeld / neutrales Geld /
umlaufgesichertes Geld / Regiogeld

Beim Zinsproblem sahen wir eine der Hauptursachen für die weltweite Massenarmut und das Auseinanderreißen der Gesellschaft zwischen Arm und Reich. Wir stellten fest, daß im Sinne der Selbsterhaltung und Genesung der menschlichen Zivilisation kein Weg daran vorbei führt, diese extreme Ungleichheit und die extremen Vermögen auf ein erträgliches Maß abzubauen.

.....


Nach dem "Greshamschen Gesetz" wird das Freigeld unser bisheriges "Fiat-Geld" "Euro, Dollar, etc.) verdrängen - eben weil es "verfault", wenn man es nicht schnellstmöglich ausgibt. Das "Fiat-Geld" wird dagegen gehortet - und verschwindet aus dem alltäglichen Zahlungsverkehr.

Die Gültigkeit von Freigeld ist in den bisherigen praktischen Anwendungen auf relativ kleine Regionen beschränkt, auch um als Nebeneffekt die regionale Wirtschaft zu stärken. Daher wird solches Geld als "Regiogeld" bezeichnet (siehe z.B. Interview mit Margrit Kennedy in der SZ vom 11.11.08).

Der österreichische Ort Wörgl setzte 1932/33 das Freigeld/Regiogeld mit einem solchen Erfolg ein, daß die Regierung es nach 14 Monaten unter Androhung eines Einsatzes der Armee zwangsweise beendete. Wörgl bewies, daß das System zumindest für kurze Zeit in einem kleinen Ort positive Effekte haben kann. Aber funktioniert es auch dauerhaft in einem großflächigen Land? Und kann es überhaupt die Probleme der Ungleichverteilung und Arbeitslosigket beseitigen, wie von dessen Anhängern behauptet wird?

.....

http://www.strategiepartei.de/geld_umlaufsicherung.html


Bitte entschuldigt, dass ich hier ein politisches Thema anspreche, ich denke aber, dass wir die Politik lieber wieder selbst in die Hand nehmen und Verantwortung übernehmen sollten. Ansonsten steht uns ein ähnlich schreckliches Drama bevor, wie es 1933-1945 der Fall war. In einem Rechtsstaat leben wir schon nicht mehr.

Viele Grüße

kc

_________________
Ein Hoch auf die Sesterzen!


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: 1. Jul 2010, 22:10 
Offline
Hofrat

Registriert: 9. Mai 2009, 17:34
Beiträge: 789
Bilder: 59

Wohnort: Backnang in Süddeutschland
kckohn hat geschrieben:
Das jetzige auf Zinseszinsen beruhende Geldsystem wurde von einer Handvoll machtgieriger Menschen geschaffen, .....
Ich denke, wenn man das Thema etwas ruhiger betrachtet, dann stimmt die Grundtendenz. Allerdings habe ich im Laufe meines Lebens gelernt, dass es sich lohnt nach den Ursachen zu suchen, statt diese anzunehmen. Ein kleiner Hinweis sei erlaubt, das System Geld gegen Zinsen zu verleihen gab es bereits im alten Rom, im Mittelalter hieß das dann Rentenkauf.

Gibt es eigentlich Freigeld irgendwo zu erwerben? Ich habe noch nie eines gesehen.

Es grüßt freundlichst Dietemann


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: 2. Jul 2010, 00:15 
Offline
k&k Hoflieferant, Professor
Benutzeravatar

Registriert: 9. Aug 2009, 22:00
Beiträge: 511
Bilder: 194

Wohnort: Stadt Wehlen (Königr. Sachsen)
Hallo kckohn,
die Fakten die Du hier ansprichst, kann jeder im Internet nachlesen - nur scheint's mir, es interessiert keinen. Vor allem am Wahltag nicht. Da die Masse der Bevölkerung, nicht nur in der BRD, sich weiter wie die Lemminge benehmen, wird sich nichts mehr ändern. Selbst ein Bürgerkrieg, der kommen wird, ändert daran nichts mehr. Die Globalisierung ist soweit fortgeschritten, daß es aus dem EU-Käfig kein entrinnen mehr gibt.
Übrigens - Rechtsstaat, da hast Du recht. Linksstaat kommt aber hin.

Hast Du ein paar Beispiele für Regionalgeld? Ich habe mal von ein paar fränkischen Gemeinden gehört....

Südwester

_________________
„ IN TREUE FEST “


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: 2. Jul 2010, 07:53 
Offline
k&k Hoflieferant, Professor

Registriert: 25. Mai 2009, 00:46
Beiträge: 358
Bilder: 61

Wohnort: Thormarcon
@Dietemann

Jetzt wo du es ansprichst....das ist mir so noch gar nicht bewusst geworden, dass es ein sehr ähnliches Geldsystem bereits vor 2000 Jahren gab. Scheinbar konnten bestimmte Kreise (Geldadel) bis heute immer an der Macht bleiben.

@südwester

Es muss den Menschen erst richtig schlecht gehen, dann werden sie sehen, dass sie ihr gesamtes Leben über nur betrogen und beraubt wurden. Vielen interessiert ja auch nur ihr eigenes Wohl, was typisch für die Ellenbogengesellschaft und das neoliberale Denken ist. Eine nicht unwesentliche Rolle tragen dabei Medien und Presse, welche meist nicht mehr kritisch sind und Verbrechen aufdecken, sondern nur noch für Verblödung und Gehirnwäsche eintreten. Die Gehirnwäsche ist vor allem der Grund, weshalb sich noch immer kein wirklicher Widerstand in der Bevölkerung gegen dieses Herrschaftssystem regt. Das Problem ist, dass uns schon in der Schule diese ganzen Lügen eingetrichtert werden, so auch die unzähligen Verdrehungen der Geschichte. Wer nicht von Natur aus die vorgesetzten Dinge hinterfragt, hat niemals eine Chance die Wahrheit zu erblicken. Das aber kommt nun nach und nach.

Meiner Ansicht nach sind alle menschlichen Werte stärker als es jedes diktatorisches Herrschaftssystem je gewesen ist. Einige sprechen von einem baldigen Ende der "dunklen Zeit". Das Gute wird sich letztlich durchsetzen, auch wenn es banal klingt. Immerhin sind wir 6 Milliarden Menschen, die Herrscher dieser Welt und ihre Speichellecker nur ein paar 10000.

Noch einige Links zum Geldsystem:

http://www.commonwood.de/Spirit/zins.htm


http://www.scribd.com/doc/9659015/Eine- ... Und-Zinsen

_________________
Ein Hoch auf die Sesterzen!


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: 2. Jul 2010, 08:35 
Offline
k&k Hoflieferant, Professor
Benutzeravatar

Registriert: 9. Aug 2009, 22:00
Beiträge: 511
Bilder: 194

Wohnort: Stadt Wehlen (Königr. Sachsen)
Hallo kckohn,
Du solltest es bei diesem Denkanstoß belassen. Jeder hat ja einen Kopf zum Denken. Da die Medien bis auf ganz geringe Ausnahmen (und die werden ständig in Mißkredit gebracht) gleichgeschaltet sind, genügt es manchmal schon, eine Woche keinen Fernseher zu benutzen. Damit entzieht man sich am besten der täglichen Gehirnwäsche. (Das geht wirklich, glaubt es mir! Ich besitze schon 6 Jahren keinen Fernseher.) Aber bevor wir jetzt noch erörtern, welches "selbstauserwählte" Volk hinter den Medien und der Finanzmacht steht, lassen wir das Thema lieber hier im Cafe. Wir wollen uns ja vor allem um monetäre Themen kümmern.

Südwester

_________________
„ IN TREUE FEST “


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: 2. Jul 2010, 08:56 
Offline
k&k Hoflieferant, Professor

Registriert: 25. Mai 2009, 00:46
Beiträge: 358
Bilder: 61

Wohnort: Thormarcon
Moin südwester,

jau dem stimme ich zu. Es würde mich sehr freuen, wenn vielleicht der ein oder andere noch eine kurze Rückmeldung zum Thema geben möchte.

Viele Grüße

kc

_________________
Ein Hoch auf die Sesterzen!


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: 2. Jul 2010, 09:05 
Offline
Hofrat

Registriert: 9. Mai 2009, 17:34
Beiträge: 789
Bilder: 59

Wohnort: Backnang in Süddeutschland
südwester hat geschrieben:
Hast Du ein paar Beispiele für Regionalgeld?
Regionalgeld und Freigeld sind zwei unterschiedliche Sachen. Regionalgeld ist regional begrenzt gültiges Geld (Berliner Bär, Salztaler, Schwäbisch Haller, Rottweiler), zumeist im festen Wechselkurs zum Euro/zur Mark.

Das Freigeld ist soweit ich das weiß zwar ebenfalls regional begrenzt, verliert aber zu einem bestimmten Stichtag einen Teil seines Wertes, was den Geldumlauf anregen soll. Aber wer ein Bild davon hat möge es gerne her zeigen, gesehen habe ich das noch nicht.

Es grüßt freundlichst Dietemann


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: 2. Jul 2010, 11:01 
Offline
Wirklicher Hofrat

Registriert: 2. Jun 2010, 13:03
Beiträge: 1560
Wohnort: Dresden
Hier ein link zu einer Regionalwährung die noch in den Geburtswehen liegt.
http://www.elbtaler.de/
Gruß ischbierra


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: 2. Jul 2010, 19:57 
Offline
k&k Hoflieferant, Professor

Registriert: 25. Mai 2009, 00:46
Beiträge: 358
Bilder: 61

Wohnort: Thormarcon
@Dietemann

Ich bin überhaupt erst auf dieses Thema gekommen, weil mir ein Freund aus Lüneburg erzählt hat, dass dort gestern Regionalgeld eingeführt wurde (Regio Lunar). Bilder waren von den Scheinen auch zu sehen:

http://www.die-regionale-zeitung.de/lue ... schaerfen/

http://www.die-regionale-zeitung.de/lue ... staufsatz/

So sieht der Regio Lunar aus:

http://www.abendblatt.de/region/luenebu ... Lunar.html

Es gibt bereits ein Netzwerk, dem 30-40 Städte und Regionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz angehören. Leider finde ich den Link dazu momentan nicht.



Viele Grüße

kc

_________________
Ein Hoch auf die Sesterzen!


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: 2. Jul 2010, 20:09 
Offline
Magister
Benutzeravatar

Registriert: 1. Jul 2010, 20:04
Beiträge: 96
Wohnort: Oldenburg
Ich weiß nicht...

Wir sind uns doch alle einig, dass dieses Regionalwährungssystem lokal binden soll.

Dies widerspricht aber den Gesetzen der Marktwirtschaft, da es den Wettbewerb verzerrt. Ich denke, dass sich keine Lokalwährung langfristig durchsetzen kann.

Sehen wir es doch realistisch - niemand kann zur Annahme verpflichtet werden, da es kein gesetzliches Zahlungsmittel ist.

Hieraus folgt die Gefahr das Regionalgeld nicht mehr loswerden zu können.

Kein normaler Mensch wird es folglich akzeptieren.


Das Paradebeispiel hamburg mit dem Alto...

http://www.taz.de/1/nord/artikel/1/wie-umgewandelt/

_________________
Bild


Nach oben
 Profil  
 
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 22 Beiträge ]  Gehe zu Seite 1, 2, 3  Nächste

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 15 Gäste


Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
POWERED_BY
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de

Münzen Top 50