Lieber AvP,
AvP hat geschrieben:
"Vierschlag-Brakteaten" - gibt es so etwas wirklich (oder handelt es sich hierbei um (nur) einseitig ausgeprägte Pfennige)?otakar's "Flügelloser Greif" aus Bamberg (H. v. Blvh.) ist auf jeden Fall ein Halbbrakteat (Dünnpf.)
Gruß AvP
Der Numismatiker Jetonicus hat auf Seite 6 in diesem Leitfaden eine interessante Erläuterung dazu geschrieben
Jetonicus hat geschrieben:
Die Kärntner Brakteaten wurden nur mit einem Oberstempel geprägt, so wie die einseitigen Pfennige. Die Schrötlinge der Pfennige und Brakteaten wurde aus Silberblech ausgeschnitten und mit Vierschlag (man kann ihn auf den Brakteaten Av. oder Rv. oft erkennen) breit und rund gehämmert. [Die Schrötlinge der 2seitigen Pfennige wurden auf das Untereisen (Unterstempel) gelegt und mit dem Oberstempel geprägt.]
Die Schrötlinge für Brakteaten wurde auf eine nachgiebige Unterlage gelegt (Bleiplatte, Leder...), dann das Obereisen (mit dem Bild) aufgesetzt und mit dem Hammer zugeschlagen.
Wenn das Obereisen nicht genau auf dem Schrötling gesetzt wurde, war der Brakteat dezentriert, so wie das beim abgeb. CNA C c 15 der Fall ist.
Die Kärntner Brakteaten zeigen Vierschlag und sind dicker als die böhmischen, sächsischen usw., die anders hergestellt wurden. Waren die Schrötlinge zu eckig, dann hat man die Ränder behämmert, wodurch die Ecken gestaucht wurden. Das ist bei meinem c 15 bei der Ecke links oben zu sehen (bei anderen Brakteaten sind manchmal alle Ecken gestaucht, ich werde demnächst so ein Bild schicken).
Zu den "anderen" Brakteaten das nächste mal.
Jetonicus
Allerdings sind nicht alle in diesem Leitfaden gezeigten Münzen tatsächlich Brakteaten.
hexaeder