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BeitragVerfasst: 29. Aug 2019, 06:13 
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Hofrat
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Habe von Johannes Hartner die freundliche Genehmigung bekommen, den Link zu:

DIE GRAFEN UND ÄBTE VON FORMBACH
IHR MÖGLICHER EINFLUSS AUF DIE MONETARISIERUNG DER BAYERISCHEN OSTMARK IM 12. JAHRHUNDERT
FOLIA NUMISMATICA 31/2 2017
© Moravian Museum, Brno 2017
ISSN 0862-1195

hier online stellen zu können.

https://www.academia.edu/36398903/Die_Grafen_und_%C3%84bte_von_Formbach._Ihr_m%C3%B6glicher_Einfluss_auf_die_Monetarisierung_der_Bayerischen_Ostmark_im_12._Jahrhundert

hexaeder

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BeitragVerfasst: 5. Sep 2019, 17:34 
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Hofrat
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Hier folgt nun der direkte Vergleich der zweiten Seite des Emmerig 60 Pfennigs aus Regensburg mit drei verschiedenen Reversen von B 34 Pfennigen aus Neunkirchen.
Bernhard KOCH schreibt im CNA 1 auf der Seite 56 noch von
Zitat:
Gewappneter mit Schild und gezücktem Schwert mit einem Bären (?) kämpfend.
Diese Beschreibung wurde zumeist auch von Münzhändlern für Versteigerungen übernommen, sowohl für Emmerig 60 aus Regensburg als auch für CNA1 B 34 aus Neunkirchen. Johannes HARTNER wurde hier schon deutlicher und beschreibt die Kampfszene in seinem Artikel im FOLIA NUMISMATICA 31/2 2017 auf der Seite 210 bereits wie folgt:
Zitat:
Wie sehr sich die Motive unterschiedlicher Münzstätten gleichen können, soll anhand eines direkten Motivvergleichs von Prägungen der Münzstätten Neunkirchen und jener von Regensburg gezogen werden. An dieser Stelle sei beispielsweise auf die Darstellung des Herkules im Kampf mit dem nemeischen Löwen verwiesen, die in ähnlicher Weise auf den Prägungen der Münzstätten Prag, Regensburg und Neunkirchen zu finden ist
oder auf Seite 211:
Zitat:
Nach aktuellstem Forschungsstand handelt es sich bei dem einen Motiv, das lange Zeit „bloß“ als Gewappneter im Kampf mit einem Löwen beschrieben worden war, um keinen Geringeren als Herkules im Kampf mit dem nemeischen Löwen
Während beim größeren (und etwa gleich schweren) Regensburger Dünnpfennig (links oben) im Feld innerhalb des Perlkreises nur die oben beschriebene Kampfszene zu beobachten ist, zeigen die kleineren B 34 Reverse aus Neunkirchen dort noch zusätzliche Beizeichen:
B 34 Revers (hexaeder) ein liegendes "S" (auf dem Foto leider nur undeutlich erkennbar) unter dem Herkules.
B 34 Revers 1 (jetonicus) ein Stern unter dem Herkules.
B 34 Revers 2 (jetonicus) zwei Ringel links neben dem Strauch (...und möglicher Weise unter dem Herkules auch ein liegendes "S"? Hatte die Münze nicht in der Hand und auf dem Foto ist es nicht deutlich genug ersichtlich).
Die Umschrift aller vier Pfennige ergibt keinen Sinn. Es handelt sich dabei um eine Trugschrift.

(Durch anklicken des Bildes öffnet es erneut in einem größeren Fenster und die Details sind für den Betrachter wesentlich deutlicher erkennbar)

Herzlichen Dank an Jetonicus für die beiden übermittelten B 34 Fotos.

hexaeder


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Vergleich-Emmerig-60-mit-B-34.jpg [ 119.38 KiB | 18524-mal betrachtet ]
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BeitragVerfasst: 5. Sep 2019, 18:04 
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Doktor
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Servus hexaeder, liebe Freunde der Mittelalternumismatik!

Danke für den Hinweis auf den speziellen Regensburger Pfennig Emmerig 60. Bei dem ist "Verwandtschaft" zu den Neunkirchner Pfennigen wirklich überdeutlich zu erkennen. Bei der Herkulesseite dürfte überdies die Prager Münzstätte eine Vorreiterrolle eingenommen haben. Alles was ich an Literatur über diesen Pfennig finden konnte habe ich mit großem Interesse gelesen. Besonders erhellend und hervorzuheben ist natürlich die für mich völlig neue wissenschaftliche Arbeit von Johannes Hartner.

Dem Leitfaden über die Pfennige aus Neunkirchen kann ich auch nur Lob und Anerkennung aussprechen. Darin ist wirklich viel Sammelleidenschaft mit wissenschaftlichem, numismatischem Wissen und fototechnischem Können verpackt.

Einem Neunkirchner jage ich noch immer nach, einen sammelwürdigen Emmerig 60. konnte ich erfreulicherweise in meine Sammlung einreihen.

Beste Grüße
adam


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Dateikommentar: Dünnpfennig Regensburg um 1120/1130
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BeitragVerfasst: 7. Sep 2019, 07:47 
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Doktor
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Das Münzmotiv, das möglicherweise Herkules im Kampf mit dem nemeischen Löwen zeigt, scheint in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts sehr beliebt gewesen zu sein.
In einer ausführlichen Arbeit von Michael Alram zum Thema "Der Beginn der Münzwirtschaft in Österreich und die Geschichte des Kremser Pfennigs" habe ich eine Abbildung von Pfennigen aus den Münzstätten Prag, Regensburg, Neunkirchen und Krems gefunden, die alle dieses Herkulesmotiv zeigen.

Zwischen Regensburg und Neunkirchen scheint es allerdings nicht nur zur Motiv- sondern auch zur Punzenwanderung gekommen zu sein. Der Kremser Pfennig von Leopold III. CNAB4b zeigt große Übereinstimmung mit der Darstellung in Prag und Regensburg, der Stemmpelschnitt ist aber völlig eigenständig. Was für mich nur undeutlich zu erkennen ist, ob der Löwe in Krems mit dem ihm gebührenden Löwenschwanz ausgestattet wurde. Ist nur beim Prager Pfennig deutlich zu erkennen. In Regensburg und Neunkirchen kam er abhanden.

Beste Grüße
adam


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Dateikommentar: Pfennige aus Prag, Regensburg, Neunkirchen, Krems
Herkules-Pfenninge aus dem Schatz von Rakwitz.png
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Dateikommentar: Pfennige aus Prag, Regensburg, Neunkirchen, Krems
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BeitragVerfasst: 7. Sep 2019, 10:31 
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Hallo zusammen!
Zunächst einmal vielen herzlichen Dank an hexaeder und alle die sich bereits hier beteiligt haben, zuer Erstellung dieses tollen Leitfadens zum Beginn der österreichischen Münzprägung, in dem so viele Punkte angesprochen werden, die es wohl noch zu lösen gilt - sofern überhaupt möglich.

Es ist schön zusehen, dass auch mittlerweile die aktuelle Literatur auch zur Geltung kommt, denn mit dem „CNA“ oder dem „Wiener Pfennig“ von Koch von 1983 ist der Forschungsstand ja nicht mehr der aktuellste - das soll in keinster Weise diese Standardwerke herabwürdigen, da sie eben die Grundlage bilden mit der wir heute Arbeiten können. Wissenschaft bedeutet allerdings auch Fortschritt und da kann und muss man gewissen Fragen natürlich anhand der aktuellen Materialgrundlage auch von Neuem nachgehen.

Gerade die jüngere Literatur geht hier einigen Fragen intensiv auf den Grund und das ist eben auch gut so. Insofern möchte ich an dieser Stelle auf drei Aufsätze aufmerksam machen, die sich genau mit dem Thema der Motive des Herakles, aber auch weiteren Münzbildern des süddeutschen/österreichischen Raums des 12. Jhs. auseinandersetzen (Zwei der Beiträge sind auch online unter academia.edu verfügbar, hier können diese heruntergeladen werden - jeder kann sich dort kostenlos anmelden, es lohnt sich auf alle Fälle).

Zwei Aufsätze stammen aus dem wissenschaftlichen Begleitbuch „Geprägte Bilderwelten der Romanik. Münzkunst und Währungsräume zwischen Brixen und Bozen“, das 2017 zur gleichnamigen Ausstellung in Bozen und München erschienen ist.

Alexandra HYLLA, Kosmos im Münzbild. In: Geprägte Bilderwelten der Romanik. Münzkunst und Währungsräume zwischen Brixen und Bozen – Bozen 2017, S. 95–113. (https://www.academia.edu/39826199/Kosmo ... 3%BCnzbild)

Alexandra HYLLA / Heinz WINTER, Währungen im österreichischen Donauraum im 12. Jahrhundert. In: Geprägte Bilderwelten der Romanik – Bozen 2017, S. 267–296.

Diese beiden Aufsätze setzen sich eben mit den Fragen der Motivwanderungen auseinander und öffnen hier ein neues Kapitel - können aufgrund der Kürze nur einige Punkte ansprechen, da es neben dem Herakles und dem Kentauren noch etliche weitere eindrucksvolle Übereinstimmungen zwischen Prag, Regensburg und den österr. Münzstätten gibt.

Alexandra Hylla ist Kunsthistorikerin (Sammlungsleiterin der Münzsammlung im Salzburgmuseum), die ihren Schwerpunkt auf die Münzkunst des Hochmittelalters gelegt hat - das kommt auch in einem weiteren Aufsatz von ihr zum Ausdruck, in dem sie eben die Deutung gewisser Münzbilder herausstreicht. Auch jene des Herakles, für den sie dann Vergleiche zu hochmittelalterlichen Spielsteinen zieht, die eben genau dieselbe Bildkomposition der Münzmotive zeigen.

HYLLA, Antike Helden in der hochmittelalterlichen Kleinkunst. In: Adelskultur in der „Provinz“: Das niederösterreichische Tullnerfeld als mittelalterliche Kulturlandschaft (12.–14. Jh.). Medium Aevum Quotidianum: Sonderband 33. – Krems 2016, S. 119–134. (https://www.academia.edu/28468827/Alexa ... S._119_134)

Es sind gerade diese Beiträge, die uns auch ein möglicherweise ganz anderes Licht auf die Motivik und auch die mittelalterliche Mythologie die Münzbildern innewohnt werfen lässt. Deswegen kann ich jedem der sich mit den Münzstätten im 12. Jh. im österreichischen Raum beschäftigt diese Beiträge nur wärmstens Empfehlen - es sind wichtige Denkanstöße, wie ich finde. Johannes Hartner greift in seinem Beitrag und auch Vorträgen diese neuen Grundlagen auf um damit nun weiterzuarbeiten.

Liebe Grüße an alle


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BeitragVerfasst: 18. Okt 2019, 16:58 
Lieber hexaeder liebe Münzfreunde,

ich habe gerade gesehen, dass mein Formbacher Dünnpfennig die selbe Rückseite aufweist.
Ich stelle ihn also zur Begutachtung hier ein.

Liebe Grüsse
rainschnarcher


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BeitragVerfasst: 2. Nov 2019, 18:01 
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Hofrat
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Asuryan89 hat geschrieben:
Zunächst einmal vielen herzlichen Dank an hexaeder und alle die sich bereits hier beteiligt haben, zuer Erstellung dieses tollen Leitfadens zum Beginn der österreichischen Münzprägung, in dem so viele Punkte angesprochen werden, die es wohl noch zu lösen gilt - sofern überhaupt möglich.
Es ist schön zusehen, dass auch mittlerweile die aktuelle Literatur auch zur Geltung kommt.......
Aktuelle Literatur ist oftmals für Sammler und Hobby-Numismatiker schwer zu finden. Darum kann ich den Dank nur an Asuryan89 zurück geben, für die interessanten Links in seinem Betrag.

Es dürften sich doch noch einige Formbacher Pfennige in den Münzschatullen weiterer Forum-Mitgliedern befinden. ;) Danke an rainschnarcher für den Betrag zum B 34.

Hatte nun endlich nach längerem Auslandsaufenthalt wieder etwas Zeit gehabt und mich mit dem Zeichenprogramm spielen können. Am B 34 von rainschnarcher habe ich die Unterschiede zu anderen B 34 farblich gekennzeichnet. Am Avers befindet sich lediglich ein zusätzlicher Punkt (oder auch ein verschlagenes Ringel?) rechts oben neben dem Zeigefinger der aufragenden Hand. Die beiden "S" links und rechts daneben finden sich zwar auf jedem bisher gesehenen B 34 und sind nur als Vergleich zum liegenden "S" am Revers markiert, das sich unter dem zentralen Hauptmotiv "Herkules im Kampf mit dem nemeischen Löwen" befindet. Links daneben findet der Betrachter 3 Ringel.
Auf dem unteren Foto, das mir rainschnarcher zur Bestimmung zukommen hat lassen, kann man deutlich erkennen, dass unter "der geperlten Linie unter der aufragenden Hand zwischen den beiden Türmen" keine weiteren Ringel-Beizeichen zu finden sind, wie vergleichsweise auf jenem von mir gezeigten Exemplar. Dies würde auch jenem im CNA 1 auf der Tafel 9 gezeigten Stück entsprechen.
hexaeder


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BeitragVerfasst: 15. Nov 2019, 06:28 
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Hofrat
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Liebe Freunde der romanischen Silbermünzprägung,

Jetonicus hatte auf der Seite 4 in diesem Leitfaden zwei interessante B 34 eingefügt. Leider waren diese Fotos sehr klein und konnten auch durch anklicken nicht mehr größer gemacht werden. Er hat mir die Bilder zukommen lassen und durch eine Nachbearbeitung können sie nun auch durch einen Klick auf das Foto um ein Vielfaches vergrößert werden, um die genauen Details zu erkennen.
Als erstes will ich euch nochmals einen B 34 aus der Sammlung von Jetonicus zeigen mit 20mm Durchmesser und einem Münzgewicht von 0,88g. Dieses Exemplar zeigt am Avers unter "der geperlten Linie unter der aufragenden Hand zwischen den beiden Türmen" zwei Punkt(oder verschlagene Ringel?)-Beizeichen. Am Revers unter dem zentralen Hauptmotiv "Herkules im Kampf mit dem nemeischen Löwen", wo sich bei den meisten Pfennigen dieses Typs ein liegendes "S" befindet, zeigt dieses Exemplar interessanter Weise einen deutlich erkennbaren Stern!

hexaeder


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BeitragVerfasst: 19. Nov 2019, 06:01 
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Hofrat
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Das zweite Stück, welches Jetonicus am 15. Mai 2017 auf der Seite 4 in diesem Leitfaden eingestellt hat, habe ich jetzt auch etwas aufgebessert und die prägnanten Beizeichen-Unterschiede zu anderen B 34-Belegen farblich am Nebenfoto hervorgehoben. Die Bilder können nun ebenfalls durch anklicken deutlich vergrößert betrachtet werden.
Der Pfennig zeigt am Avers sowohl unter der geperlten Linie (unter der aufragenden Hand zwischen den beiden Türmen) als auch außerhalb der beiden Türme insgesamt 4 Ringel-Beizeichen.
Am Revers unter dem zentralen Hauptmotiv "Herkules im Kampf mit dem nemeischen Löwen", erkennt der Betrachter ein undeutliches liegendes "S". Links neben dem Hauptmotiv drei Ringel-Beizeichen, wobei ich mir beim oberen Ringel (punktiert hervorgehoben) nicht ganz sicher bin, da ich die Münze noch nicht in eigenen Händen gehalten habe. Vom Stil her sollten es aber schon drei Ringel sein, denn diese Art von Ringel-Beizeichen links vom Hauptmotiv gibt es in der Form auch an zwei weiteren Belegen (rainschnarcher und KHM-Wien) festzustellen.
Der romanische Pfennig hat das Gewicht von 0,86gr und einen Durchmesser von 22 mm.
hexaeder


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BeitragVerfasst: 19. Nov 2019, 16:57 
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Doktor
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Liebe Freunde der Neunkirchner Gepräge!

Nach längerer Suche nach einem "Neunkirchner", kann ich nun auch einen Dünnpfennig aus der Münzstätte Neunkirchen vorstellen. Prägeherr war Abt Dietrich (1127-1140)
Diese Pfennig hat die Kochnummer CNAB46, bei Erwin Lösch die Nummer LNP15.
Während die Vorderseite mit den vier Kreisen mit Sternen ins Kreuz gestellt und die Pseudolegende samt Punktverzierung gut erkennbar ist, wird die Deutung der Rückseite bei diesem Stück deutlich schwieriger. Der Ursache liegt darin, das auch bei diesem Dünnpfennig, die Averseite starke Spuren am Revers hinterlässt.
Laut Koch sollten am Revers 2 Kentauren gegeneinander gestellt zu finden sein. Auch für mich gut erkennbar ist zumindest der Körper eines Kentauren.
Im Fund von Rakwitz waren anscheinend 22 Stück dieses Typs enthalten.

Mehr konnte ich in der mir zur Verfügung stehenden Literatur zu diesem Stück nicht finden. Aufgefallen ist mir, dass bei Erwin Löschl fälschlicherweise ein Bild der Nummer CNAB41
bei LNP15 abgebildet wurde.

Über weitere Ausführungen zu meiner Sammlungsneuerwerbung würde ich mich sehr freuen.

Durchmesser: 22-23mm
Gewicht: 0,79g

Beste Grüße
adam


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Dateikommentar: Dünnpfennig Neunkirchen
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