Die boische Goldwährung des Typs Athena Alkis war ab der zweiten Hälfte des 3.Jh.v.Chr.
über ein sehr großes und geographisch weit entferntes Gebiet verbreitet.
Dazu gehörte das nördliche Niederösterreich (Marchfeld, Weinviertel) mit einigen Ausläufern südlich der Donau, Mähren, Böhmen, die westliche Slowakei und Südpolen (Schlesien).
Die frühesten Teilstücke, das sind Drittel- Achtel und Vierundzwanzigstelstater bestanden so wie der Stater aus fast reinem 98% Gold.
Dabei handelt es sich um Flüßgold ohne zusätzlich beigefügte Legierungsbestandteile.
Die Boier waren das einzige keltische Volk, welches Gold in dieser Reinheit zur Münzprägung verwendete.
Entstanden ist dieser Typ aus den so genannten Alexanderstateren, den Goldstücken von Alexander III von Makedonien (336-323v.Chr), welcher unter anderem keltische Söldner damit entlohnte.
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 91&Lot=329Nur die frühesten Stempel dieser keltischen Imitationen zeigen noch auf ihrem Avers den von den Nikestateren bekannten behelmten Athenakopf, welcher sich nach fortlaufender Prägung immer mehr zu einem Buckel entwickelt.
Der Revers zeigt einen nach links laufenden Krieger mit Helm, Speer und Schild.
Diese Darstellung entstand aus den Tetradrachmen des Antigonos Gonatas II von Makedonien, welche in den Jahren 283-239v.Chr. geprägt wurden.
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 94&Lot=128Aus der Legende machten die Kelten wie üblich eine Trugschrift.
Dabei verwendeten sie die heute noch unter Analphabeten üblichen Kreuze.
Als Beispiel möchte ich Euch diesen seltenen Achtelstater der Boier in Böhmen,
geprägt aus dem Erststempel zeigen:
Typ Athena- Alkis
230-220v.Chr.
1,04g
D: 8mm
Castelin Ser. AA1
Paulsen 112
Dembski 496 (nur 1 Stück mit Kopfavers)
Grüße
Harald