Die letzten Prägungen der Münze Trient waren jene unter Bischof Nikolaus von Brünn von 1341 bis 1347
Diese sind unter folgendem geschichtlichen Hintergrund zu sehen:
Nach dem luxemburgischen Debakel in Tirol (Vertreibung Johann Heinrichs von Luxemburg aus dem Lande, weiters der erfolglose Versuch einer Wiedereroberung Tirols durch Karl von Luxemburg), musste sich Bischof Nikolaus (ein Parteigänger der Luxemburger) 1341 nach Trient zurückziehen, um auch von dort nach einiger Zeit vor den Wittelsbachern in seine mährische Heimat flüchten zu müssen, wo er 1347 starb.
Aus diesem Grunde wurden ab 1341 wieder Münzen in Trient geprägt, die als Konkurrenzprägungen zu den Tiroler Münzen zu sehen sind.
Geprägt wurden Zwanziger, Vierer und Berner, wobei die Zwanziger wohl aufgrund des Silbermangels höchst selten ausgebracht wurden.
Hervorzuheben ist bei diesen Prägungen die hohe künstlerische Qualität des Stempelschnitts, des "en face" dargestellten Bischofs, sowie auch der Adlerdarstellung auf der Rückseite.
Dieser Adler ist allerdings nicht mit dem Tiroler Wappentier zu verwechseln, sondern stellt den sogenannten "Wenzelsadler" (auch Flammenadler) dar, den König Johann von Böhmen 1339 auf die Bitte Bischof Nikolaus von Brünn an das Bistum Trient "auf alle Zeit" verlieh.
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Der "Wenzelsadler", Wappen des Bistums
Trient, heute das Wappen von Welschtirol, dem heutigen Trentino
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Ursprüngliches Wappen der Grafen von
Tirol ohne Kleeblattenden und goldene Krone, bzw Ehrenkränzel. Heute das offizielle Landeswappen Südtirols