Nach einer längeren Pause freue ich mich umso mehr, diese Prägung hier vorzustellen, welche aus mehreren Gründen interessant ist. In der mir zur Verfügung stehenden Literatur konnte ich keine Referenz finden und mit bisher 3 Exemplaren im Handel ist sie mit Recht als selten zu bezeichnen, wobei dieses Exemplar noch dazu aus einer unterschiedlichen Stempelkombination stammt.
Besonders ungewöhnlich ist auch die Darstellung mit dem nach links gewandtem Kopf.
Drachme, Ostkelten Gewicht: 2,53g Material: hochwertiges Ag. FO Rumänien oder Serbien. Datierungsvorschlag: stilistisch und vom Gewicht stelle ich die zweite Hälfte des 2. Jh. v. Chr. zur Diskussion.
Av: bartloser Männerkopf links mit gewellten Haaren, kantiger Nase und bogenförmigem Ohr. Am Hinterkopf zwei gegenläufige Spiralen aus dem Haar auslaufend, dahinter 3 Haarsträhnen in Form senkrechter Linien und 4 Strähnen als gebogene Linien, alles im Perlkreis.
Rv: Trabendes Pferd mit Reiter rechts, mit geteiltem Schweif, Perlmähne, Kopf und Schnauze in Kugelform. Reiter mit dreifachem Helmschweif und Knollennase hebt die Hand an das Kinn. Davor Torques.
Eine Zuordnung dieser Drachme zu einer der bekannten Großsilberprägungen gestaltete sich als schwierig. Die nächste Parallele zur Aversdarstellung findet sich bei Tetradrachmen des Helmschweifreiter- Typs (OTA 119), welche möglicherweise vom Patraos- Typ abgeleitet sind, sowie beim großsilber des Typs Artemiskopf (OTA 279). Das Reversbild findet seine Entsprechung bei einer anderen Variante von Tetradrachmen des Helmschweifreiter Typs (OTA 169/1, zB. Rauch 97, Nr. 21).
Grüße Harald
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_________________ Cuiusvis hominis est errare, nullius nisi insipientis in errore perseverare.
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