Gut möglich, dass Heinrich VI. von seiner Frau vergiftet wurde, die nicht länger mitansehen hatte können, wie ihr (um 11 Jahre jüngerer) Gemahl "ihr" Volk geknechtet hatte. Es gab Zeitgenossen, die das für wahrscheinlich hielten. Heinrich VI. soll auch versprochen haben, Wilhelm III. und dessen Mutter kein Leid zuzufügen. Daran gehalten hatte er sich nicht.
Ich hoffe, dass ich nicht falsch liege, wenn ich die Präsentation der schönen Münze mit Friedrichs Kopf als Hinweis auf den Übergang zu selbigem werte.
Mit Spahr 88 (Billon; 0,8g) taste ich mich nun an Friedrich II. (1197-1250) heran, der im Gegensatz zu seinem Vater in Italien sehr beliebt war: schließlich floss neben dem Blut der Salier und Staufer auch das Blut des Hauses Hauteville in ihm...
Dass er es erreichte, vom Ayyubiden-Sultan al-Kamil das von Ṣalāḥ ad-Dīn erroberte Jurusalem kampflos(!) für die Christenheit zurückzubekommen, zeugt von seinem Verhandlungsgeschick und der Verbundenheit mit der islamischen Kultur. Die Vermutung, dass der Kaiser des HHR im Geheimen ein Moslem gewesen wäre, halte ich jedoch für übertrieben.
http://www.amazon.de/Deutscher-Kaiser-M ... 3833468211 Fakt ist, dass er bei den Moslems viel beliebter war als bei der Kurie. Natürlich darf hierbei nicht außer Acht gelassen werden, dass für die Päpste des Mittelalters die Vorstellung, vom weltlichen Herrscher des HRR in die Zange genommen zu werden, das reinste Höllenfeuer war.
Av:
+FREDERICVS R
Adler
Rv:
+CONSTANCIA R
Griech. Kreuz mit lilienartigem Muster in allen 4 Quadranten.
Lanz gibt die Prägezeit mit 1209-1213 an.
Der Umstand, dass sowohl die Mutter als auch die erste Ehefrau von Friedrich II. Constanze hießen, mag für Verwirrung sorgen.
Für das abgebildete wunderschöne Siegel, das eine starke Ähnlichkeit mit der Goldmünze von Gosdantin I. (KR Kleinarmenien; 1298/1299)* aufweist, würde ich auf der Stelle meine Sammlung hergeben; selbst dann, wenn diese mehr wert wäre.
*Lt. Bedoukian existieren weltweit zwei Exemplare (eines im Museum der Mechitaristen in Venedig und das andere im Archäologischen Museum in Istanbul).