In der Tat wird hier ein weiterer Antoninian des Probus aus der 3. Emission beschrieben, welcher sich im Schatzfund von Vemania bei Isny aus dem Jahre 1970 fand (1).
Dieser weist auf der Vorderseite eine gepanzerte Sonderbüste mit Helm, Strahlenkrone und geschulterter Lanze (siehe Abb.), sowie die Umschrift
VIRTVS PR – OBI AVG auf. Die Umschrift der Rückseite
V – IRTVS I – NVIC – TI AV – G (die Tapferkeit des unbesiegten Kaisers) ist derselben Thematik gewidmet und steht daher in direktem Bezug zur Vorderseite.
Die dargestellte Kampfszene zeigt den Kaiser zu Pferde, wie er auf einen am Boden liegenden Feind, der abwehrend die Hand erhebt, mit einer Lanze einsticht. Unter dem Kaiser liegt ein zweiter gefallener Feind, einen Pfeil im Rücken, daneben sein Schild. Wie um dem Kaiser den Weg zu weisen, fliegt Victoria dem Kaiser n. r. voraus.
Sylviane Estiot weist in ihrer Studie zu den Germanenfeldzügen des Probus darauf hin (2), dass von diesem Münztypus nur ein einziges und sogar stempelgleiches (Vorder- und Rückseite) Exemplar im Kunsthistorischen Museum von Wien existiert.
Dateianhang:
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Quellen:
(1) Bernhard Overbeck, Ein Schatzfund aus Vemania bei Isny aus der Zeit des Kaisers Probus, in: NNB 3/2010, S. 89f.
(2) S. Estiot - Une campagne germanique de l'empereur Probus : l'atelier de Ticinum en 277-278.
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