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 Betreff des Beitrags: Münzen in Familienhand
BeitragVerfasst: 5. Mär 2013, 19:26 
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Liebe Freunde!

Ich möchte hier einen Thread eröffnen, in dem ich Münzen vorstelle, die durch die Hand von Familienmitgliedern gegangen sein können,
Ich bin nämlich gerade dabei, eine alte Familienkiste zu durchwühlen, vielleicht interessiert's euch ja und ihr lest mit.

Beginnen möchte ich mit "Onkel" Edwin Grienauer * 7. März 1893 in Wien; † 21. August 1964 ebenda) , aus der Wikipedia.
Zitat:
war ein österreichischer Bildhauer und Medailleur.
Edwin Grienauer ist der Sohn des Cellisten Karl Grienauer und der Opernsängerin Helene Schott. Er studierte an der Wiener Kunstgewerbeschule, nachdem er bereits mit 19 seine ersten Porträt-Plaketten geschaffen hatte. Im Ersten Weltkrieg, an welchem er aktiv teilnahm, erlitt er eine Gesichtsverwundung. 1935 wurde Grienauer mit dem Titel Professor ausgezeichnet und lehrte nach 1945 an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Sein Atelier befand sich im Wiener Prater. Dort starb er 1964.
Der Künstler war ein ausgezeichneter Ruderer und wurde 1927 Österreichischer Meister im Doppelzweier. Olympische Medaillen erhielt er jedoch nicht als Ruderer, sondern im Kunstbewerb für Medaillen und Plaketten (Gold 1928, Amsterdam; Bronze 1948, London)

Als Beispiel für einen Entwurf möchte ich euch eine 50,-öS-Münze aus Österreich zeigen, bei der Edwin Grienauer die Bildseite entworfen hat.
Dateianhang:
ANK#59_Hofer_1959w.jpg
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Die Famile Grienauer war eine begüterte Famile aus Perchtoldsdorf, es gab mehrere Geschwister:
Rosa Grienauer, meine Ururgroßmutter.
Dateianhang:
Grienauer_Rosa.jpg
Grienauer_Rosa.jpg [ 214.13 KiB | 27484-mal betrachtet ]

Alois Grienauer, ein Opernsänger, der u.a. von Dez. 1888 bis Mai 1889 in New Yyork an der Met aufgetreten ist.
Dateianhang:
071w.jpg
071w.jpg [ 64.22 KiB | 27484-mal betrachtet ]

Und ein Karl Grienauer, dessen Sohn Cellist war und in dessen Haus der Komponist Franz Schmidt als Hauslehrer tätig war.
Der Großvater von Edwin Grienauer und meine Urgroßmutter waren also Geschwister.

Euer
Klosterschueler

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 Betreff des Beitrags: Re: Münzen in Familienhand
BeitragVerfasst: 5. Mär 2013, 20:49 
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Sehr spannend, was da aus der Kiste kommt! - Grüße, KarlAntonMartini


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 Betreff des Beitrags: Re: Münzen in Familienhand
BeitragVerfasst: 5. Mär 2013, 21:28 
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Die Kiste ist unendlich spannend, leider nicht immer leicht, eine passend und halbwegs spannende Münze zu zeigen.
Ein Medailleur ist natürlich etwas Besonderes!

Olaf

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 Betreff des Beitrags: Re: Münzen in Familienhand
BeitragVerfasst: 21. Apr 2013, 09:59 
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Allzu lange besuchte ich sträflicherweise das Numismatik Cafe nicht mehr. Deshalb stieß ich soeben erst auf den Beitrag meines hoch geschätzen Neffen Olaf zum Medailleur Edwin Grienauer. Mittlerweile sind wir in unseren Bemühungen, mehr Licht in diesen Teil unsere Familiengeschichte zu bringen, erheblich weiter gekommen. Dank einer Mitteilung des Herrn Elmar Fröschl, der im Rahmen einer Diplomarbeit eine Biografie des Edwin Grienauer verfasst, können wir jetzt auch auf den Beitrag "Edwin Grienauer (1893-1964)" aus der Feder von Hubert Emmerig in den "Mitteilungen der Österreichischen Numismatischen Gesellschaft" 43.1, 2033, 2-53 verweisen. Viele Mitglieder der Gesellschaft werden auf dieses reich bebilderte Heft zurückgreifen können.
Laterarius


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 Betreff des Beitrags: Re: Münzen in Familienhand
BeitragVerfasst: 21. Apr 2013, 18:30 
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Liebe Freunde!

Ich darf auf Anregung eines von mir sehr geschätzten Familienmitglieds ein weiteres Stück numismatische Familiengeschichte präsentieren.
Zwar keine Münze oder Medaille, dafür aber den Prägestempel einer Ehrenmedaille des

Zitat:
Paul Ziegler
Bergwerksbetreiber. Geb. Kreuzhütte, Böhmen (Křížová Hut', Tschechien), 15. 7. 1830; gest. Wanghausen a.d. Salzach, Oberösterreich, 25. 10. 1913. Sohn des Glas- und Spiegelfabrikanten Johann Anton Ziegler, Vater des Malers und Grafikers Walter Ziegler. Nach dem Besuch der Realschule in Pilsen und Chemiestudien an der Universität Prag arbeitete er in verantwortlicher Position im Steinkohlebergwerk Wittuna (Vytůň) bei Stankau (Staňkov), welches Eigentum seines Vaters und des Bruders seines Vaters, Andreas Ziegler, war. Nach mehreren Auslandsaufenthalten leitete er ab 1851 im Auftrag seines Vaters die von diesem erworbene Glashütte von Deffernik (Debrník) bei Markt Eisenstein (Železná Ruda), wo Hohl- und Tafelglas produziert wurde. Aufgrund seines Engagements in der Region wurde er am 1. 5. 1874 zum ersten Ehrenbürger von Markt Eisenstein ernannt. Am 16. 9. 1856 heiratete er, ein Katholik, die evangelische Mathilde Fischer, eine Tochter des Erlanger Spiegelfabrikanten Heinrich Fischer, der ein Bruder seiner Mutter Elise war. 1863 wurde er Gesellschafter der öffentlichen privilegierten Handelsgesellschaft "Johann Anton Ziegler", nach dem Tode seines Vaters 1865 Teilhaber der 1866 ins Leben gerufenen Nachfolgegesellschaft "Johann Anton Ziegler's Söhne". Bis 1908 war er Obmann der 1868 gegründeten "Blattnitzer Steinkohlengewerkschaft – Zieglerschacht" bei Nürschan (Nýřany) in der Nähe von Pilsen, einem großen Familienunternehmen. Außerdem war er Präsidentenstellvertreter der Handelskammer in Pilsen. 1881 gründete er die erste Ortsgruppe des deutschen Schulvereins in Pilsen und wurde Obmann desselben. 1893 erwarb er Schloss Wanghausen a.d. Salzach, wo er von 1894 bis zu seinem Tode lebte.
by Laterarius


Der Medailleur ist der bedeutenede Münchner Medailleur Alois Börsch
Dateianhang:
Stempel-Paul-Ziegler_web.jpg
Stempel-Paul-Ziegler_web.jpg [ 76.22 KiB | 27238-mal betrachtet ]

Ich habe das Bild gespiegelt und gedreht - dadurch wirkt der Stempel durch den falschen Lichteinfall erhaben.

Schön, dass ich so einen berühmten Ururgroßonkel habe ;-)

Klosterschüler

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 Betreff des Beitrags: Re: Münzen in Familienhand
BeitragVerfasst: 22. Apr 2013, 06:23 
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Professor

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Kleine Ergänzung zu Olafs Beitrag:
Es handelt sich um die bisher nie abgebildeten Stempel zur Medaille Nr. 171 im verdienstvollen Verzeichnis von K. Gebhardt, Alois Börsch. Königlich bayrischer Münz- und Hofmedailleur, 1855-1923, München 1998. Börsch fertigte bereits 1906 eine einseitige Gussplakette zur Goldenen Hochzeit von Paul und Mathilde Ziegler an (Gebhardt Nr. 170). Anlässlich des Todes von Mathilde Ziegler, geb. Fischer, schuf Börsch schließlich 1916 eine zweiseitige Gussmedaille (Gebhardt Nr. 172). Dazu auch W. Schöntag, R. Ziegler, Bemerkungen zu zwei Medaillen von Alois Börsch, Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte 51/52, 2001/02, 145-148.
Einige "Schätze" aus der Familien- und Firmengeschichte der Erlanger Spiegelfabrikantendynastie Fischer, deren Fertigungsanlagen u.a. "Auf den Werkern" am Regnitzufer lagen, sind übrigens demnächst in der Ausstellung "Stadt - Land - Fluß. Erlangen an Regnitz und Schwabach" im Stadtmuseum Erlangen zu sehen (14. Juli bis 3. November). Paul Zieglers Vater, der westböhmische Spiegel- und Glasfabrikant Johann Anton Ziegler, hatte Elise Fischer, die Tochter des Johann Jakob Zephanias Fischer geheiratet und Paul Ziegler selbst heiratete Mathilde Fischer, Elises Nichte, also seine Cousine.


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 Betreff des Beitrags: Re: Münzen in Familienhand
BeitragVerfasst: 1. Aug 2013, 19:51 
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Beiträge: 3
Hallo,
Ich bin beim googeln auf dieses Forum hier gestoßen und habe mich gefreut über Edwin Grinauer zu lesen.
Auch in meiner Familie spielt seine Person, als Freund meines Großvaters nach wie vor eine große Rolle.
:)


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 Betreff des Beitrags: Re: Münzen in Familienhand
BeitragVerfasst: 2. Aug 2013, 05:56 
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Sehr erfreut zu lesen und herzlich willkommen!
Darf man fragen, wie dein Großvater und Edwin Grienauer befreundet waren?

Klosterschüler

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 Betreff des Beitrags: Re: Münzen in Familienhand
BeitragVerfasst: 5. Aug 2013, 19:48 
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Aspirant

Registriert: 1. Aug 2013, 19:05
Beiträge: 3
Hallo Klosterschüler,
mein Großvater und Dein Großonkel waren langjährige und sehr gute Freunde.
Dein Großonkel war der Taufpate meines Vaters.
Deine Großtante war bis zu Ihrem Ableben häufig bei uns im Haus und hat auch einige Weihnachten bei uns verbracht. Sie hat immer viel über Ihren verstorbenen Mann erzählt, ich denke Sie ist über seinen Verlust nie wirklich hinweg gekommen.
Mein Großvater, er hat selber leidenschaftlich gerne gemalt, hat mir auch viel über Edwin erzählt, auch das er sein Studium durch harte Arbeit, teilweise im Steinbruch durch klopfen von Steine für Treppen, verdient hat, und seine Leidenschaft zum Rudern.
Mein Großvater war immer ein Bewunderer seiner detailgerechten Darstellung.
Es gibt übrigens auch eine Büste von den Kinderköpfen meines Vater und seinem Bruder in Marmor von Edwin Grienauer.


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 Betreff des Beitrags: Re: Münzen in Familienhand
BeitragVerfasst: 6. Aug 2013, 18:37 
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Ist ja hochinteressant und ebenso erfreulich!
An der Uni Wien schreibt jemand gerade eine Arbeit über Edwin Grienauer. Wenn du möchtest, kann ich einen Kontakt vermitteln.

Olaf

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