klaupo hat geschrieben:
Als Humoristen habe ich Mark Twain schätzen gelernt, als Visionär kannte ich ihn noch nicht.
"Die 1.000.000 Pfundnote" nahm den aktuellen Geniestreich schon vor gut 100 Jahren vorweg.
Eine ähnliche russische Geschichte aus der Zeit der Wirren nach der Revolution hat Konstantin Paustowski mit der "1.000 Rubelnote" nach eigenem Erleben geschildert (nicht im Netz zu finden!). Hier ging es um einen notorischen Schwarzfahrer in der Straßenbahn, der seine Note nie gewechselt bekam. In diesem Fall ging es allerdings für den Besitzer unerfreulich aus: Das gesamte Personal der Tram legte zusammen, und bei der nächsten Fahrt bekam er seine Note gewechselt, was den Halter derart erboste, daß er eine Station zu früh ausstieg.
Eines meiner Lieblingsbücher trägt übrigens den Titel "Was uns die Geschichte lehrt". Es besteht aus lauter leeren Seiten!
Gruß klaupo
Eine schöne Geschichte, die einen sowohl über das Voranschreiten der Inflation zum Entstehungszeitpunkt der Novelle, als auch über die Personalausstattung des Trambetriebes nachdenken lässt.
Hier noch ein Tip zum Fahrgeldsparen. Quelle : Nachrichten für das Fürstenthum Ratzeburg
15.8.1873
Ein Berliner hat ein Mittel entdeckt, das Droschkengeld schuldig bleiben zu können. Von einem Streifregen überfallen, hatte er sich in eine Droschke gerettet, als ihm plötzlich einfiel, daß er kein Geld in der Tasche habe, um die improvisirte Fahrt zu bezahlen. In der Angst verfiel er auf folgendes Auskunftsmittel. Sobald die Droschke stand und er ausstieg, durchsuchte er in aller Hast den Boden der Droschke. Auf die Frage des Kutschers, ob er etwas verloren, sagte er: "Ja, ein Zwanzigmarkstück, ich werde es schon wieder finden, sobald ich Licht habe." Kaum war der Passagier, um das Licht zu holen, in der Hausthüre verschwunden, als der Kutscher aus Leibeskräften auf seinen Gaul schlug, mit der möglichsten Schnelle davon fuhr und so den Passagier jeder weiteren Verlegenheit überhob.
Der Pferdefuss : Mit Banknoten geht das nicht so gut und Füchse gibt es nicht mehr.
Grüsse, Kronerogøre