Hallo Arcus,
Säure würde ich in keinem Fall einsetzen. Wenn Du merkst, dass Du mit der weichen Bürste keinen Schaden anrichtest, dann ist das doch die Reinigungsmethode der Wahl? Wenn zum Schluss noch etwas Erdreich an den Münzen haften bleibt, ist das meiner Meinung nach nichts Unansehnliches, sondern kann die Darstellung auf der Münze sogar vorteilhaft unterstreichen. Bei französischen Münzhändlern gilt es z.T. sogar eher als Minuspunkt / Wertminderung, wenn antike Münzen völlig blank sind. Dagegen wird es in Frankreich (nicht aber im deutschen Sprachraum ?) besonders geschätzt, wenn antike Münzen im Laufe der Zeit leicht irisierend anlaufen (siehe z.B.:
http://www.acsearch.info/record.html?id=312311 ). Eine "graue Patina" würde ich nicht entfernen. Soweit ich weiß, bildet sich solch eine Schicht durch Reaktion des Silbers mit der Luft, ist nie völlig zu verhindern und schützt das darunter liegende Metall.
Allerdings kann und soll man ein starkes Anlaufen von Münzen dadurch verhindern, das man sie in Münzkästen verwahrt, die frei von Säure und von Schwefelverbindungen sind. Man kann auch Münztütchen aus säure- und schwefelfreiem Papier benutzen (ich selbst nutze solche von der Fa. Lindner). Ganz schlecht soll das Verwahren von Münzen in Plastikeinsteckalben sein, weil da Weichmacher drin sind (welche die Münzen angreifen ?) und weil sich Feuchtigkeit dort sammeln kann (siehe z.B.
http://www.acsearch.info/record.html?id=315064 : "Patine sombre avec des zones verdâtres, suite à une conservation en classeur.").
Viele Grüße,
Docisam