Lieber Gerhard,
vielen Dank für Deine Korrekturen und Denkanstöße. Ich habe mich noch etwas näher mit dem Rietberger Münzwesen beschäftigt.
Du hast wohl recht, daß Anno 1703 in Rietberg nicht mehr geprägt wurde. Das geht u.a. aus der Homepage der Stadt Rietberg hervor:
http://www.rietberg.de/index.php?a=244Da heißt es: “…Rietberger Münzen wurden bis zum 17. Jahrhundert in der danach benannten Müntestraße in Rietberg geprägt…“ (Der Straßename hat also nichts mit dem heutigen SPD-Vorsitzenden zu tun). Später wurden die Münzen offenbar anderswo geschlagen. Meine Angabe Rietberg habe ich einem Zettel entnommen, der einer Münze beilag. Woher diese Information stammt, bleibt wohl für immer unklar.
Der Vorname “Johann“, den ich dem mehr oder weniger ehrenwerten Herrn Odendahl zugeordnet habe, stimmt auch nicht, wie Du richtig feststellst. Es hieß tatsächlich Heinrich Lorenz und war ab 1699 Münzmeister in Osnabrück. Der falsche Vorname entspringt wohl einer Verwechslung mit Johann Hoffmann, der zu dieser Zeit Münzmeister in Paderborn war. Wo die Rietberger Münzen tatsächlich geprägt wurden, ist aber nach wie vor unklar, da Odendahl seinerzeit Pächter von mehreren Münzstätten war (Quelle: Wilhelm Buse, Münzgeschichte der Grafschaft Rietberg). Möglich sind Düsseldorf, Münster und Osnabrück. Im Schwede liest man, daß Kennepohl die Münzen nach Münster und Buse sie nach Osnabrück legt. Hast Du genauere Quellen?
Noch ewas zum Wappen: Der Adler verweist auf Arnsberg und die gekreuzten Blätter (es sind Seerosen- und keine Lindenblätter) auf Kaunitz.
Man sollte als Poster also besser recherchieren, als ich es bei diesen Rietbergern gemacht habe. Oder auch nicht? Weil es Hochkaräter wie Dich im Cafe gibt, die einen korrigieren und den Horizont erweitern, ist in mir die Idee gekommen, in Zukunft immer ein paar Fehler einbauen, um noch mehr zu erfahren.
Nochmals vielen Dank
Dietmar
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Heute liegt in aller Ewigkeit vor morgen. Bringe den heutigen Tag zu Ende, dann kümmere Dich um den nächsten (afrikanisches Sprichwort)