Hallo Reisefreunde.
ich habe Euch gewarnt, es wird nicht mit wenigen Worten zu machen sein.
Ich habe einen Teil der Reise beschrieben und nun festgestellt, bis zur Iranisch - Pakistanischen Grenze benötige ich schon acht DIN A4 Seiten
und die Reise dauert noch an ...
und Fotos kommen auch noch ein paar dazu. Die Leseprobe ist etwas länger als eine Seite.
Ich stelle hier die Leseprobe ein. Wenn es zu langweilig wird, sagt es bitte jetzt, Beschwerden werden danach nicht mehr angenommen.
Meine Nepalreise 1979
1 Die Vorbereitungen
Die Idee nach Nepal zu reisen, war erst einmal so eine Idee. Ein befreundetes Ehepaar plante eine ähnliche Reise und es bot sich geradezu an, mit zwei VW-Bussen zu fahren. Bei Problemen mit der Treibstoffversorgung und Reparaturen wären wir im Vorteil gegenüber Einzelreisenden. Ich fand die Idee gut und fragte so in einem Nebensatz einen Freund, ob er nicht mitreisen möchte. Er antwortete ganz spontan, “Montag sage ich Dir Bescheid“. Er wartete gerade auf die Zulassung zum Studium und verdiente seinen Unterhalt mit einem Aushilfsjob. An dem Montag sahen wir uns früh am Morgen und er sagte mir „ich fahre mit“.
Damit hatte ich nun nicht gerechnet und reagiert auch ganz normal mit „gut, Details besprechen wir zum Mittag“.
Die weiteren Entwicklungen kann ich von sehr spannend bis beängstigend beschreiben.
Es gab viel zu tun! Mein VW-Bus musste noch ausgebaut werden. Ich hatte meinen Geschäftspartner noch dazu überzeugen müssen, dass er dann 10 Wochen allein sein wird. Er stimmte allerdings sehr schnell zu. Ich arbeitete sehr viel vor, um ihn natürlich nicht hängen zu lassen, bemerkte aber zunehmend, je mehr ich vom Tisch brachte, um so mehr lehnte er sich zurück. Na, war erst mal egal, es gab ja Absprachen zwischen uns.
Im Anschluss an die sehr langen Arbeitstage wurden die Nächte und das gesamte Wochenende für den Ausbau des Busses genutzt. Ich kam gut voran, mein Freund half teilweise tatkräftig mit. Einen ersten Test über die Qualität des Ausbaus konnte ich Anfang 1979 machen. Es gab dieses Schneechaos mit absolutem Fahrverbot über drei Tage. Ich kam noch zum Büro aber nicht mehr zurück. Der Test verlief zufriedenstellend.
Ich bekam dann einen Dachgepäckträger, den ich sogleich aufs Dach setzte und provisorisch als Antenne für den Radioempfang auf Mittelwelle testete. Der Empfang verbesserte sich tatsächlich. Also gute Hoffnung, an den Brennpunkten Informationen zu bekommen.
Zwischen Ausbau des Autos und meiner eigentlichen Arbeit, sind viele Dinge zu erledigen gewesen: Die Reiserute festlegen. Visa beantragen und Pässe zum richtigen Zeitpunkt versenden, damit es mit dem Reisedatum übereinstimmt. Finanzen ordnen. Etwas Geld tauschen. Impfungen vorbereiten. Zahnarzt. Hausarzt, Carnet de Passages besorgen. Landkarten. Ersatzteile. Welche Lebensmittel nehmen wir mit und welche persönlichen Dinge werden gebraucht.
Und eigentlich das Wichtigste überhaupt: Die Osttürkei steht unter Kriegsrecht wegen des Kurdenkonflikts, Persien liegt in Trümmern, Khomeini hetzt aus dem Exil in Frankreich gegen den Schah, in Afghanistan sind gerade kriegerische Auseinandersetzungen und in Pakistan wurde gerade geputscht. Die täglichen Nachrichten, wo immer es ging, waren obligatorisch.
Die Botschaften wurden angeschrieben, sie rieten uns ab. Die Buchautorin Ludmilla Tüting schrieben wir ebenfalls an, sie schickte unseren Brief mit Randbemerkungen wieder zurück. Die Antworten waren durchgängig kurz und knapp mit „auf jeden Fall versuchen, na klar, probieren, kein Problem, schöne Reise“ versehen. Also, was wollten wir mehr, auch wenn die Nachrichten dagegen sprachen.
Natürlich kam oft der Gedanke, warum machen wir das überhaupt, aber, wir wollen auf jeden Fall losfahren und uns dann vor Ort umsehen. Dann entscheiden wir weiter.
Manchmal konnte ich nicht schlafen, weil ich zu erschöpft war, manchmal nicht, weil ich von den erschreckenden Nachrichten aufgewühlt war und manchmal kam beides zusammen und ich schlief wie tot. Das Wechselbad der Gefühle war ständig präsent.
Wir haben tatsächlich alles geschafft, die Pässe mit dem letzten Visum kamen eine Woche vor der Abreise. Wir hatten uns natürlich für den Notfall einen zweiten Pass besorgt, weil der erste Pass verloren ging. Glücklicherweise tauchte der aber auch wieder rechtzeitig auf.
Einer der Hintergedanken war, wenn wir es nicht nach Asien schaffen würden, würden wir nach Afrika fahren wollen. Aber mit einem Visum von Ägypten im Pass kommen wir nicht durch Israel durch. Und wenn uns ein Pass abgenommen würde, würden wir mit einem zweiten Pass noch etwas erreichen können.
Wir begannen mit dem Packen unserer persönlichen Sachen und den konservierten Lebensmitteln als eiserne Reserve. Besorgten noch Medikamente für den Notfall und Micropur zur Trinkwasserentkeimung.
Dann kamen die Verabschiedungen von den Freunden und Verwandten mit vielen guten Ratschlägen und die Reise begann.