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BeitragVerfasst: 1. Nov 2012, 10:26 
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Registriert: 30. Okt 2012, 23:57
Beiträge: 1
Hallo Ihr Experten,

ein Bekannter möchte sich von mir eine nicht unerhebliche Summe ausleihen.
Als Sicherheit bietet er mir eine japanische Münze an.
Diese soll angeblich um die 300.000 US $ wert sein.
Er hat diese Münze angeblich von einer reichen Japanerin 1974 geschenkt bekommen.
Ich habe diese Münze natürlich nachgegoogelt und tatsächlich ist sie für einen solchen Preis
auf einer Auktion mal versteigert worden.
Ergebnis: Tensho Oban for auction by Heritage Auctions on 9 September 2011. The Tensho Naga Gold Oban - Omodaka variety ND (1573-1591), one of the rarest of all Oban varieties. The Tensho Oban weight was fixed at about 165 grams and was hammered into three different sizes. This example is the 'NAGA' (or long type) and the largest physical size of all the Obans minted. The estimate price for this auction are $300,000 - $350,000.

Aber vielleicht ist es nur ein Duplikat? Die Größe ist identisch, sie wiegt 159 Gramm, anstelle von 165 Gramm. Auf der Rückseite sind keine Schriftzeichen, aber eine Ministempel, diesen habe ich mal genau gescannt und es sind die Initialien G.F. drin. Das macht mich nachdenklich. Aber wie kann man so eine Münze herstellen mit 159 Gramm? Wäre sie aus Messing, dürfte sie nur 87 Gramm wiegen. Die Münze soll aus aus einer Gold/Silberlegierung gemacht worden sein. Allerdings kenne ich nicht die Stärke der Originalmünze, vielleicht ist diese viel dünner und dadurch wird das Gewicht annähernd erreicht.
Kann mir jemand helfen?


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BeitragVerfasst: 1. Nov 2012, 19:42 
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Registriert: 3. Apr 2009, 21:47
Beiträge: 6488
Bilder: 190
Hallo mausig!

Herzlich willkommen im Numismatik-Cafe.
Die Experten für asiatische Münzen werden sich vermutlich Dein Stück näher ansehen und auch ihre Meinung äußern.
Ich möchte dich aber darauf hinweisen, dass alle hier geäußerten Meinungen keineswegs als rechtsgültiges Gutachten zu werten sind, anhand von Fotos ist eine letztgültige Bewertung nicht möglich, bei einem derart hohen Wert ist ein Gutachten unerlässlich.
Aber warten wir's mal ab, was die Asien-Experten dazu sagen.

EInsweilen beste Grüße
Klosterschüler

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Was du ererbt von Deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen.


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BeitragVerfasst: 1. Nov 2012, 23:54 
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Hallo,

beim vorliegenden Stück ist ein Stempel G.F. bei einem Original normalerweise auszuschließen. Es sei denn es hat sich ein Besitzer verewigt (wage ich bei der Seltenheit aber zu bezweifeln).
Auffällig ist die Aufschrift, die auf den 1. Blick einem Original nahe kommt. Was mich dabei jedoch stört ist die Tatsache das die Strichführung der Kalligrafie überhaupt nicht dem japanischen entspricht! Wir schreiben z.B. bei einem "N" nicht zuerst den rechten senkrechten Strich und ergänzen dann den linken Strich und dann den Schrägstrich um die beiden zu verbinden! Sondern als Mitteleuropäer fangen wir links mit schreiben an und schreiben nach rechts - auch wenn wir die Buchstaben untereinander schreiben.
Genau dies ist jedoch auf dem vorliegenden Stück der Fall. Einzelne Strichfolgen die im japanischen als ein Strich ohne mit dem Pinsel abzusetzen geschrieben werden sind beim vorliegenden Stück abgesetzt und als zwei Teile kalligrafiert worden.
Dazu kommt der Umstand, das nur sehr wenige Menschen in Japan solche Münzen beschriften durften und die Schrift bei nahezu allen bekannten Stücken auch den Schreibern zugeordnet werden können. Beim vorliegenden Stück kann ich die Schreibweise jedoch nicht zuordnen, da sie sehr von der Norm abweicht. (nur die Kaiserlichen Schreiber durften die Aufschrift auf den Stücken erneuern - dabei wurde auch das Gewicht der Stücke überprüft...)
Das Gewicht der Stücke war auf 165g festgelegt daher bei 6 Gramm Untergewicht sollte feststellbar sein wo an der Münze das Material fehlt. Der Gewichtsunterschied ist einfach riesig. (Er entspricht einer kleineren Goldmünze die zu der Zeit auch in Japan im Umlauf war.)

Als Pfand für eine Geldanleihe in der Größenordnung sollte das Stück von einer Gradingfirma wie PCGS (USA) geprüft sein, da diese dann auch für die Echtheit garantieren und im Zweifelsfalle mit dem Wert des Stückes haften! (aber auch die haben schon geirrt...)
Bevorzugen würde ich ein Grading eines in Japan zertifizierten Prüfers der ein Fotozertifikat der JNDA ausstellt. Nur dann wäre ich auch sicher das dieses Stück das ist wofür es sich ausgibt.

Der Goldgehalt des Originales liegt bei 730/1000. Auf der Rückseite der Originale befinden sich 2 Gegenstempel! Mittig das Kirimon, das auf der Vorderseite 4x zu sehen ist. Darunter im unteren sechstel der Münze muss sich ein Gegenstempel mit dem Münzmeisterzeichen befinden! Gegebenenfalls kommen noch diverse (kleine) Prüfstempel von Geldwechslern hinzu.

Da diese beiden Stempel fehlen und die Fehler in der Kalligrafie vorhanden sind traue ich mir zu, zu schreiben das es sich bei dem Stück um eine Nachbildung handeln muss. Die Initialen "GF" sind evtl. beim Hersteller der Kopie zu finden, das kann ich aber nicht beurteilen....
Das Stück mag durchaus aus Gold sein, wenn die Legierung nicht 100% stimmt können schon da die fehlenden 6 Gramm versteckt sein. Die Größe des Stückes sollte bei ca. 173 x 100mm liegen, zur Dicke habe ich keine Angabe - auch fehlt mir ein Vergleichsstück :cry: . Von der Größe her war das der größte Oban den es je gab. Alle danach waren kleiner und auch der Vorgänger (Tensho-Hishi Oban Kin) war etwas kleiner bei gleichem Gewicht.

Meines Wissens nach gibt es in Europa kein Museum das ein solches Stück (Tenshonaga Oban Kin) besitzt, andere Oban Stücke sind in verschiedenen Sammlungen vertreten und auch dokumentiert. (was in russischen Museen lagert weis ich nicht, daher keine Garantie das nicht doch irgendwo ein Einzelstück rumlungert ;) )

viele Grüße
und herzlich willkommen an mausig im Café
pingu

Frage an mausig: Ich würde die Bilder gern hier ins Café hochladen, da der Beitrag sonst irgendwann wenn die Bilder nicht mehr zu erreichen sind unnütz würde. Bitte stell die Bilder direkt ein oder gib mir ein o.k. wenn ich die Bilder hier einbinden darf.

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BeitragVerfasst: 2. Nov 2012, 20:36 
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Hallo,

@mausig hat mir per PN die Zustimmung zum Einstellen der Bilder gegeben.

Ich würde gern auf die PN antworten, aber dazu muss der Empfang von PN's auch zugelassen sein. Das sollte in den Einstellungen des Benutzerprofil's (Persönlicher Bereich - Einstellungen - Persönliche Einstellungen) zu ändern sein....

Grüße
pingu


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