Hallo,
zum Material kann ich nichts sagen, vermute jedoch stark das es sich um Messink vergoldet handelt.
Das Stück passt sehr gut in eine Reihe, die im Umfeld der eingerückten Amerikanischen Truppen zur Besatzungszeit angefertigt wurden, und die leider kein direktes Vorbild in der japanischen Numismatik haben. Für die Soldaten waren es schöne Souvenirs und viele dachten sie können sich mit einem Goldstück in der Heimat zusätzlich was verdienen.
Die Vorderseite lässt zunächst vermuten es hat sich einer an einem Koban bedient und diesen etwas umgeformt (an den Längsseiten) Dies ist dem Vorbild der Münze geschuldet, einem Koban der nur Lokal gültig war und so selten ist, das es in der mir vorliegenden Literatur nicht erwähnt wird. Ich habe jedoch eine Kopie eines Original's. Die Stempelung entspricht diesem jedoch in keinster Weise. Den Herstellungsort des Original's vermute ich in der Provinz Koshu. Die zwei Stempel rechts und links der Mitte gab es auf keiner Goldmünze.
Die Rückseite zeigt einen Prüfstempel (Blüte) der hier schon als Ornament genutzt wurde, ein mehrfach aufgebrachtes Münzmeisterzeichen und die Stempel für Tsu und Ho. Prüfstempel wurden nur 1x aufgebracht und mir ist kein Stück bekannt wo sich ein japanischer Geldwechsler oder Kaufmann so an einem Stück vergangen hätte. Das Münzmeisterzeichen war immer nur einmal aufgebracht und meist nahe mittig. Die Stempel Tsuho weisen auf eine Münze zu 1 Mon hin, die es nur in Eisen und Kupfer gab. Auf einer Goldmünze unmöglich.
Ein sehr interessantes Phantasiestück, das ich hier zum 1. Mal sehe.
Mir ist bekannt das in einigen deutschen numismatischen Sammlungen solche und ähnliche Stücke in den Sammlungsschränken liegen und nicht zugewiesen sind. Der Besitzer des Stückes ist also kein Einzelfall. Die meisten der Stücke kamen wohl schon in den 50'iger und 60'iger Jahren des 20. Jahrhundert nach Deutschland, das häufigste ist ein kleines rundes Stück mit Stempeln des Daikoku oder Ebisu, so wie einer Maus auf der Vorderseite....
hier das Stück:
(die Bildrechte liegen bei diwidat, daher verlinke ich mal das Bild direkt)
Grüße
René