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Siebzehn Kanonenschüsse
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Autor:  KarlAntonMartini [ 19. Apr 2011, 17:26 ]
Betreff des Beitrags:  Siebzehn Kanonenschüsse

standen nach der in Britisch-Indien geltenden Statusordnung einem Maharaja von Jaipur bei offiziellen Anlässen zu. Die kuriose Rangordnung gibt es hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Salute_state
Das führte dazu, daß bei großen Anlässen, wie dem Krönungsdurbar von 1911 der Kanonendonner den ganzen Tag dauerte.

Jetzt starb der letzte Maharaja, Sawai Bhawani Singh Bahadur. Seine Beerdigung wurde pompös begangen: http://www.ndtv.com/video/player/news/j ... sor/196961
Natürlich hab ich eine passende Münze, eine sogenannte Nazarana Rupie von 1911. Sie wurde noch im Namen der lang verstorbenen Queen and Empress Victoria geprägt, auf einer Seite das nationale Symbol, die Pflanze namens Jhar, die mir botanisch immer noch Rätsel aufgibt. Nazarana Rupien nennt man die auf dünnem aber großem Schrötling ausgeprägten Repräsentationsmünzen. Sie zeigen immer das volle Münzbild. (Vor zwei Jahren wurde nebenan ein Exemplar aus 1913 vorgestellt, das deutliche Umlaufspuren und einen Prüfhieb zeigt, also wurden diese Stücke als richtiges Geld benutzt.)

Dateianhänge:
JaipurNazRup1911Av.jpg
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JaipurNazRup1911Rev.jpg
JaipurNazRup1911Rev.jpg [ 67.56 KiB | 14700-mal betrachtet ]

Autor:  Klosterschueler [ 19. Apr 2011, 18:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Siebzehn Kanonenschüsse

Hallo KAM!

Meinen allerherzlichsten Dank für diesen Beitrag.

Klosterschüler

Autor:  Gerhard Schön [ 19. Apr 2011, 23:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Siebzehn Kanonenschüsse

KarlAntonMartini hat geschrieben:
die Pflanze namens Jhar, die mir botanisch immer noch Rätsel aufgibt.
Die dargestellte Pflanze wird wohl Jowar (Sorghum vulgare) sein.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sorghumhirsen
Gruß,
gs

Autor:  KarlAntonMartini [ 20. Apr 2011, 20:55 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Siebzehn Kanonenschüsse

Danke für diesen Hinweis, da recherchiere ich mal weiter. Es muß ja eine wichtige Pflanze sein, ich war bisher der Auffasung, daß es ein Heilkraut sei. Aber ein Brotgetreide ist natürlich auch wichtig. Grüße, KarlAntonMartini

Autor:  klaupo [ 28. Mär 2017, 11:47 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Siebzehn Kanonenschüsse

In meinem Bestand aus Jaipur befindet sich eine vergleichbare Nazarena Rupee (36,5 mm, 11,39 g), datiert auf 1949 RY 3.

Dateianhang:
1949-RY3_Rupee_Madho_Singh_II_Jaipur_n.jpg
1949-RY3_Rupee_Madho_Singh_II_Jaipur_n.jpg [ 109.31 KiB | 13693-mal betrachtet ]

Der KM listete diesen Typ seinerzeit unter KM#195 als "Mule", da hier die Namen von George VI (1936-1947) und Madho Singh II (1880-1922) gemeinsam genannt wurden - eine unmögliche Kombination. Der Typ wurde aber offensichtlich geprägt, nachdem Indien den Status eines selbständigen Dominions erhalten hatte und Jaipur als eigenständiger Staat aufgelöst worden war und die eigene Prägetätigkeit eingestellt hatte. Als Grund für die weitere Prägung vermutet man die Nachfrage nach Nazarena Ausgaben, die bei der Bevölkerung Jaipurs u.a. als Schmuck und Hochzeitsgeschenke sehr beliebt waren. Hergestellt wurden diese Stücke aller Wahrscheinlichkeit nach von Personen, die zuvor in der Münze von Jaipur (Sawai Jaipur) beschäftigt gewesen waren.

KM#195 wurde mittlerweile aus dem Katalog entfernt.

Gruß klaupo

Autor:  Afrasi [ 28. Mär 2017, 12:34 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Siebzehn Kanonenschüsse

Vielen Dank für diese Beiträge! Alles ist sehr interessant, lehrreich und spannend.

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