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 Betreff des Beitrags: Dschunken Dollar 1933/34
BeitragVerfasst: 11. Nov 2010, 10:32 
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Professor

Registriert: 25. Mai 2009, 09:27
Beiträge: 381
Ich bin a bisserl im Netz gesurft, da ich Infos finden wollte, warum in den USA 30 Mio. Junk Dollar nachgeprägt wurden. Hier meine Fundstücke. Aber Netzwissen ist immer mit Vorsicht zu genießen, deswegen bitte ich um Berichtigungen und Ergänzungen!

Die Münzstätte San Francisco prägte 2 Millionen Pesos von 1898 nach. Sie wurden für die Kuomintang (KMT, Chiang Kai-Shek) geprägt. Ob in deren Auftrag oder als Kriegsunterstützung der USA, weiß ich nicht.
(Mehr dazu von villa 66 und auch noch zum Junk Dollar (mit Bild; leider unter Nord- bis Südamerika, deswegen der neue Beitrag):
viewtopic.php?f=3&t=1488 )

Ebenfalls wurden 1949 30 Millionen Junk Dollar mit dem Jahr 23 (1934) in den USA nachgeprägt – (vermutlich) im Auftrag der KMT:

Philadelphia: 20,25 Mio.
Denver: 6,55 Mio.
San Francisco: 3,20 Mio.

Die Nachprägungen kann man wohl nicht von den Orginalen unterscheiden (wirklich?).

Zur Auflage der Junk Dollar (ohne Sonne) habe ich noch diese Info gefunden. Ob sie stimmt, weiß ich nicht! Ich habe aber Zweifel.

Die Auflagen Jahr 22 und 23 des Junk Dollar wurden noch einmal in derselben Höhe jeweils nachgeprägt, da die Münze sehr populär war und gut angenommen wurde.

Jahr 22: 2 x 46,40 Mio.
Jahr 23: 2 x 128,74 Mio.

In einer früheren Ausgabe des KM (2006/5?) wurde dies bestätigt, da Folgendes aufgeführt wurde:
22 (1933)
23 (1934)
22 (1933) (1933)
23 (1934) (1934)

In der neueren Ausgabe ist nur dies zu finden:
22 (1933)
23 (1934)

Wie bereits geschrieben, ich habe Zweifel an dieser Auflagenverdopplung. Kann jemand Definitives hierzu schreiben (L+M?)?

Auf alle Fälle war der Junk Dollar sehr beliebt und sollte als nationaler Dollar der Nachfolger vom Fat Man Dollar werden, was auch gelang.

Kurze Zeit später (1935) soll die KMT den Umlauf von Silber Dollar verboten haben. Die Silber Dollar wurden durch Papiergeld ersetzt. Natürlich trat bei dem Papiergeld bald eine herbe Inflation (Krieg mit Japan und den Kommunisten) ein:

1937: Konnte man noch für 100 Yuan (Dollar) noch 2 Kühe kaufen.
1939: Ein Schwein.
1941: Ein Sack Reis.
1943: Ein Huhn
1945: 2 Eier.
1947: Ein Stück Kohle.
1949: Eine Seite Papier.
(Quelle: Ceng Fanmo: Research on Private and Provincial Currency in China (späte Qing Dynastie bis 1945; vorwiegend in Sizchuan), Chong Qing 2007)

Die Kommunisten unter Mao zogen dann wirklich alle umlaufenden Silber Dollar ein.

1949 wurden aber noch in manchen Provinzen wie Singkiang oder Kweichow (Bambusdollar) Silber Dollar geprägt. Natürlich hatte die KMT nicht die Macht, den Umlauf von Silber Dollar in ganz China zu verhindern. Ihr Einflussbereich wurde auch immer geringer oder war bereits gering und unter der Hand... Dies wird auch bei den Reisebeschreibungen von Wilhelm Filchner (Bismillah! – Vom Huang-ho zum Indus (1934-1937), Leipzig 1938) deutlich, da dort immer mit Silber Dollar bezahlt wird.

Das war´s. Ich warte auf Eure Anregungen!

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Bauftragter des Numismatisch Beratenden Ausschusses Telefonwertmarken der Mitgliedsstaaten der Warschauer Vertragsorganisation des Zentralkomitees des Numismatik-Cafés Österreichs


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 Betreff des Beitrags: Re: Dschunken Dollar 1933/34
BeitragVerfasst: 11. Nov 2010, 11:29 
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Professor

Registriert: 25. Mai 2009, 09:27
Beiträge: 381
Und noch eine Frage:

Beträgt die Auflage für das Jahr 23 (1934) 128,74 Mio. inkl. der 30 Mio. Nachprägungen oder muss man sie noch hinzurechnen (Ich gehe von keiner Auflagendopplung aus (siehe oben).)?

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 Betreff des Beitrags: Re: Dschunken Dollar 1933/34
BeitragVerfasst: 17. Nov 2010, 05:37 
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Professor

Registriert: 20. Okt 2009, 04:09
Beiträge: 295
+EPI+ hat geschrieben:
...1937: Konnte man noch für 100 Yuan (Dollar) noch 2 Kühe kaufen.
1939: Ein Schwein.
1941: Ein Sack Reis.
1943: Ein Huhn
1945: 2 Eier.
1947: Ein Stück Kohle.
1949: Eine Seite Papier.
(Quelle: Ceng Fanmo: Research on Private and Provincial Currency in China (späte Qing Dynastie bis 1945; vorwiegend in Sizchuan), Chong Qing 2007)....

Good info, danke!

:) v.


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