otakar hat geschrieben:
Deine These mit dem "Hinausdrücken" verstehe ich nicht ganz. Du meinst, dass beim Prägen das Münzmetall quasi in die Federn hineingeflossen ist - noch dazu so schön regelmäßig. Das kann ich mir nicht recht vorstellen.
Lieber OTAKAR,
freut mich besonders, dass du dir über das "Winzigsilber" (von Kleinsilber kann man ja hier beinahe nicht mehr sprechen
), auch so deine Gedanken machst.
Meiner persönlichen Meinung nach, werden bei der Prägung von Metallen wie Silber, Kupfer oder Messing, wenn der Rohling kleiner ist, als der Prägestempel (oder schlecht zentriert geschlagen wurde), Teile des Musters über den ursprünglichen Rand des Rohlings hinausgedrückt. Kenne das nicht nur von Münzen, sondern auch von Heiligenanhängern.
Zur Untermauerung meiner Theorie habe ich dir zwei Bilder hinzugefügt. Am ersten habe ich den bereits oben gezeigten Hälbling, vergleichsweise mit einen etwas größeren F a 13 Hälbling (11 mm, 0,20g) zusammengelegt. In diesem Fall war der Stempel aber nicht größer als der Rohling, sondern beim Schlagen nur sehr schlecht zentriert verwendet worden. Am zweiten Foto habe ich die ursprünglichen (gedachten) Ränder der Münze nach dem Vierschlag und vor der Prägung, farblich gekennzeichnet.
Beim F a 13 gab es dabei aber auch einen kleinen Gewichtsverlust. Durch das "Hinausdrücken" der Dreipaßkante wurde das an sich schon sehr fragile Stück im Bereich des nicht mehr vorhandenen "T" (von Teschler) so dünn, dass es eine sogenannte "Sollbruchstelle" gebildet hat. Im Laufe von rund 550 Jahren (oder vielleicht auch schon bei der Prägung?) kam es zum Verlust dieses winzigen Münzteiles.
hexaeder