Hallo allerseits,
an dieser Stelle möchte ich einen kurzen Bericht zu Matopos, einer wirklich sehenswerten Berglandschaft im Süden Simbabwes anbringen. Das Gelände liegt in der Provinz Mashonaland South und ist im Gegensatz zu vielen Parks in Südafrika, Botswana, Tansania, Kenia usw. touristisch noch im Windschatten gelegen. Warum? Das frage ich mich auch. Simbabwe ist ja aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Situation derzeit nicht das Reiseziel erster Wahl, und Großwild wie Löwen, Elefanten, Büffel, Leoparden und dergleichen sucht man dort vergeblich. Breit- und Spitzmaul-Nashörner soll es dort allerdings schon geben. Ich habe bei meinem Besuch im August 1998 allerdings keine gesehen. Das Pfund, mit dem Matopos wuchern kann, ist die herrliche Landschaft. Die ist unvergleichlich, und alle Krüger-, Etosha-, Serengeti-, Ngorogoro-, Amboseli-Nationalparks etc., die alle ausschließlich vom Tierreichtum leben, können landschaftlich gegenüber Matopos den Laden zumachen.
Von der Provinzhauptstadt Bulawayo ist der Park in weniger als zwei Stunden erreichbar. Der Besucher kann schon aus der Ferne die faszinierende afrikanische Landschaft Matopos erahnen
Dateianhang:
Matopos 1.jpg [ 417.47 KiB | 12206-mal betrachtet ]
Die paar Paviane, die unterwegs auf der Piste herumgeistern, sind kein wirkliches Hindernis.
Dateianhang:
Matopos 2.jpg [ 379.51 KiB | 12206-mal betrachtet ]
Matopos bedeutet in der Sprache der Ndebele “Glatzkopf“. Damit sind die runden, kahlen Felsen gemeint, die die Landschaft prägen. Man bemerke die Lizards, die sich auf den warmen Felsen wohl zu fühlen scheinen.
Dateianhang:
Matopos 3.jpg [ 412.57 KiB | 12206-mal betrachtet ]
Die für die Gegend typischen “balancing rocks“ hatte ich ja schon einmal in einem anderen Reisebericht anläßlich der Banknoten Simbabwes erwähnt.
viewtopic.php?f=51&t=1503
Ein schönes Beispiel dieser unvergleichlichen Felsformationen ist das “Mother and Child“ benannte Ensemble:
Dateianhang:
Matopos 4.jpg [ 478.53 KiB | 12206-mal betrachtet ]
Einer Erwähnung wert sind auch die mehr als 2000 Jahre alten Höhlenmalereien der Buschleute, die man in Matopos sehen kann. Ich würde gern mehr darüber wissen. Der untere Teil der Zeichnungen wurde leider in den vergangenen Jahren durch unfachmännisch durchgeführte Konservierungsverfahren zerstört.
Dateianhang:
Matopos 5.jpg [ 326.32 KiB | 12206-mal betrachtet ]
Bild 6 zeigt mein Lieblingstier in Afrika, die Meerkatze. Nett anzusehen, nicht so aggressiv wie ein Pavian und vor allem nicht so räudig wie ein Schimpanse. Lieb und freundlich, aber außerordentlich scheu. Wie sagte schon Till Eulenspiegel: “Eulen und Meerkatzen werde ich Euch backen…“. Das Foto ist nicht besonders gut gelungen, weil das Tier weit weg war, ich eine hohe Brennweit benutzen mußte und abgesehen davon nicht der Großmeister im Einscannen und Digitalisieren von Dias bin.
Dateianhang:
Matopos 6.jpg [ 360.84 KiB | 12206-mal betrachtet ]
Das nächste Foto unterstreicht die Schönheit von Matopos mit einem Blick auf dem Maleme-See und einer Hundert- und Tausendschaft von Flamingos.
Dateianhang:
Matopos 7.jpg [ 583.29 KiB | 12206-mal betrachtet ]
Cecil Rhodes, ein unbeirrbarer englischer Imperialist, war Namensgeber von Rhodesien. Zugegeben, er hat einiges an Infrastruktur im Lande angekurbelt. Auf der anderen Seite hat er immer rücksichtslos versucht, seine Ziele auf Kosten der Einheimischen und auch seiner Geschäftspartner durchzusetzen. Eine historisch eher bedenkliche Person. Seinem Wunsch, auf den Höhen von Matopos beigesetzt zu werden, kam man nach. Die Grabstätte Rhodes’ kann man auch heute noch nach einer kleinen Klettertour besuchen. Dort wurde er 1902 beigesetzt und genießt seitdem diese wunderbare Aussicht auf das Land, das er ehedem fest im Griff hatte.
Dateianhang:
Matopos 8.jpg [ 329.97 KiB | 12206-mal betrachtet ]
Damit sind wir endlich auch bei der Numismatik gelandet. Das abgebildete Stück aus 500er Silber zu 1 Crown (KM#27 / S#31) wiegt 28,25 Gramm und mißt 38,5 mm im Durchmesser. Es wurde noch unter Südrhodesien ausgegeben, obwohl 1953 der zentralafrikanische Bund aus Nord- und Südrhodesien bzw. Nyasaland ausgerufen wurde. Die Wappen dieser drei britischen Kolonien finden sich auch unter dem Konterfei von Cecil Rhodes wieder.
Dateianhang:
RSR_Crown 1953.jpg [ 293.77 KiB | 12206-mal betrachtet ]
Natürlich gibt es auch Zahlungsmittel, auf denen die Matopos-Berge zu sehen sind. Auf fast allen Geldscheinen Simbabwes findet sich das Motiv der Balancing Rocks. Die beiden folgenden Beispiele stellen Banknoten zu 2 ZIM-$ dar. Auf den ersten Blick unterscheiden sie sich nicht. Die erste von 1980 (Pick#1a) trägt allerdings als Ausgabeort noch den Namen Salisbury, während die zweite von 1983 (Pick#1b) schon den neuen Namen “Harare“ aufweist. Die Hauptstadt des Landes wurde nämlich noch nicht bei Unabhängigkeit 1980, sondern erst 1982 umbenannt. Die Rückseite zeigt einen springenden Tigerfisch und den Kariba-Staudamm.
Dateianhang:
Banknote ZW 2$ 1980.jpg [ 210.64 KiB | 12206-mal betrachtet ]
Dateianhang:
Banknote ZW 2$ 1983.jpg [ 223.92 KiB | 12206-mal betrachtet ]
Zwei Münzen sollen diesen Bericht abrunden. Erstmal werfen wir einen Blick auf eine Silbemünze zu 10 ZIM-$ von 1996 (KM#8 / S#66). Auf dem Av erkennen wir die Felsformationen von Matopos, auf der Rückseite einen Wasserbüffel.
Dateianhang:
ZW_10Dollars KM8.jpg [ 284.67 KiB | 12206-mal betrachtet ]
Zum Schluß gibt es einen Scan einer 50-Cent-Münze von 2002. Auf der Wertseite seht ihr neben der aufgehenden Sonne rechts ganz klein das Matopos-Massiv. Mit der Angabe einer KM-Referenz habe ich allerdings meine Schwierigkeiten. Mir liegt leider der neueste Katalog nicht vor. In der 33. Auflage des KM von 2006 ist dieser Jahrgang stumpf als KM#5 eingereiht, obwohl das 50-Cent-Stück nur bis 1997 in Kupfer-Nickel ausgegeben wurde. Die Jahrgänge 2001 und 2002 sind aus Nickel-plattiertem Stahl und magnetisch. Vielleicht ist das in einer neueren Ausgabe schon korrigiert. Letztere zwei Jahrgänge unterscheiden sich auch signifikant durch die Größe der Jahreszahl. Im WMK von Schön (37. Auflage von 2009) ist diese Unterscheidung vorbildlich getroffen. Das Stück von 2002 wird dort als S#59a.2 geführt.
Dateianhang:
ZW_50Ct 2002.jpg [ 281.64 KiB | 12206-mal betrachtet ]
Das war’s zu Matopos.
Bis andermal
Euer Dietmar
- Grüße, KarlAntonMartini
