Numismatik-Cafe

Durch das googeln bei Schlesien, konnte ich einen weiteres 6 Kreuzer Stück bestimmen. Ich bitte um Korrektur bzw. um Bestätigung.
Falls es leicht geht, wäre ich auch um allfällige Ergänzungen, Katalog... sehr dankbar.
Danke im voraus.
Gruß Franz

Münzzeichen FC - V hab ich dem Franz Carl Uhle, Wardein in Oels (1678-688) zugeordnet.
Bei der Auflösung der Umschriften kann ich einige (viele) Buchstaben nicht auflösen.
AV.: CHRISTIAN UL.D.G. DUX - WURT. T.ISOLS.B. = Christian Ulrich Dei Gratia Dux - Württemberg. ????Trebnitz??... Bernstadt??
RV.: CO.MONTB.DO.I.HEID.S.TERNB & MEZIBOR. = Comes...???... Medzibor

AV: Dei Gratia WVRT Tec In Sil Ols -von Gottes Gnaden Herzog von Würtemberg Teck (Teccensis) in Schlesien (Silesia) Oels (Olsnensis) und Bernstadiensis (Bernstadt)
RV:COmes MONTis Belligardi DOminus IN HEIDenheim STERNBerg ET MEZIBOR - Graf von Mümpelgard Herr in Heidenheim Sternberg und Mezibor
Gruß ischbierra

Hallo ischbierra !
Danke dir recht herzlich für die rasche Auflösung.

Ich hoffe ich bin nicht zu unverschämt, aber jetzt hab ich noch ein 6 Kreuzerstück 1665 von Christian (1639 - 1673)
Die Umschrift am Av: D.G.CHRISTIAN. - DUX.L.B.&W. meine Übersetzung:
von Gottes Gnaden Christian - Herzog von Silesia Liegnitz Brieg & Wohlau.
In der Umschrift der Rückseite ist über dem Adlerkopf ein Stern oder eine 5 blättrige Rosette?, unterm Schwanz ein Reichsapfel? mit Kreuz. Ist da ein Münzzeichen dabei, oder sind das nur Verzierungen.
Bin für jede Information dankbar.
Gruß
Franz

Ich passe ... Zu den Symbolen der Münzmeister gibt meine Literatur nichts her. Im Netz gefunden habe ich ledigleich einen Ausriß über einen Münzfund im 19. Jh. Da wird deine Münze aufgeführt, und du hast die Namen von drei Katalog-Verfassern für den Bereich Liegnitz-Brieg (alle 19. JH.).

Jetzt hilft wohl nur noch ein Gang durch die Archive oder Gerhard Schoen!?

Gruß klaupo

Bei den Münzmeisterzeichen geht es mir wie klaupo, ich passe. Weiterhelfen kann ich da nur für Sachsen.
Gruß ischbierra

Nun bin ich doch noch fündig geworden, allerdings eher durch einen Analog-Schluß:

Joseph Appel, Appel's Repertorium zur Münzkunde des Mittelalters und der neuern ... ist im Netz verfügbar.

Kurz gesagt ist die Rose eine durchgänge Verzierung, der Reichsapfel wechselt auf den Münzen mit einem Bergwerkszeichen mit kleinen Blumen oder (selten) zwei Sternen. Auf größeren Nominalen (ab 15 Kreuzer) erscheinen zusätzlich (!) zum Reichsapfel bzw. Bergwerkszeichen zu beiden Seiten des Adlers die Initialen E. W. Sie stehen für Elias Weiss, Mmstr. in Brieg 1657-1673.

Gruß klaupo

Hallo ischbierra, klaupo!
Danke für eure Bemühungen. Klaupo ich denke du hast für mich mit googeln und Katalog blättern viel Mühe und Zeit aufgewendet, daher nochmals ein herzliches Dankeschön.

Zwischenzeitlich war ich auch nicht untätig und habe Band 7 Thesaurus Nummorum Romanorum et Byzantinorum, von Franziska Schmidt-Dick, Wolfgang Hahn u. Wolfgang Szaivert aus dem Verlag der Österr. Akademie der Wissenschaften aufgetrieben, der die Münzsammlung des Bezirksmuseums Stockerau beinhaltet.
Darin ist "Der Schatzfund von Höbersdorf" katalogisiert.
1939 in einem Topf gefunden enthielt der Fund ursprünglich 1.693 VI Kreuzerstücke. Insgesamt sind heute von dem Fund 1.384 Stück erhalten, davon sind 1014 Stück im Bezirksmuseum Stockerau und als Schatzfund von Höbersdorf bezeichnet.
Unter Liegnitz - Brieg, Christian I. in Wohlau (1654 - 1672) sind 5 Stücke abgebildet, die alle den Reichsapfel mit Kreuz als Münzzeichen tragen und der Münzstätte BRESLAU zugeordnet sind.
Gruß
Franz

Das ist interessant - Breslau ist also die Münzstätte mit Mzz. Reichsapfel! Aber jetzt habe ich ein Problem mit meinem Analog-Schluß nach der Sichtung von Appel (er nennt keine Münzstätten, beschränkt sich auf die Beschreibung der Münzen) und den Münzen meiner Sammlung. Das abgebildete 3-Kreuzer Stück zeigt im Avers den Reichsapfel (also Breslau), im Revers das Bergwerkszeichen mit zwei Blumen - ohne Signatur. Der Jahrgang 1657 gleichen Typs (ohne Bild) zeigt dagegen neben dem Reichsapfel im Avers auf der Adlerseite ebenfalls die bereits oben erwähnte Signatur E.W. (d.h. Elias Weiss aus Brieg).

Das XV Kreuzer Stück wiederum zeigt keinen Reichsapfel, wohl aber im Revers wieder das Bergwerkszeichen mit zwei Blumen, diesmal mit der Signatur E.W., also Elias Weiss aus Brieg.



Wie lassen sich diese beiden Mzz. (Breslau und Brieg) auf dem oben gezeigten 3 Kreuzer Stück sinnvoll in Verbindung bringen? Fehler von Schlickeysen / Pallmann???

Gruß klaupo

P.S. Die Bilder stammen aus der Frühzeit meiner fotografischen Ambitionen, aber ich denke, man kann trotzdem alles ausreichend erkennen.

Hallo klaupo!
Aus meinem Buch werde ich nicht ganz schlau. Es schaut allerding fast so aus, als wenn das Münzzeichen "Reichsapfel" nicht unbedingt das von Breslau sein muß. Es könnte sich hier auch evtl. um einen Münzmeister od. Wardein etc. handeln, der in Breslau geprägt hat.
In dem Buch sind zB. 360 Stück unter Wien eingereiht, die von den verschiedensten Münzmeistern sind und verschiedene Mzz. vorweisen. Alle Mzmstr. haben jedoch in Wien geprägt.
Auch mein oben abgebildetes Stück von 1674 mit Münzzeichen S - P(Samuel Pfahler) ist zB. unter Öls eingereiht.
Hoffe ich hab das Buch richtig verstanden und konnte dir auch meine Meinung verständlich übermitteln.
Gruß
Franz

Hallo Franz,

herzlichen Dank für deine Recherche! Ich bin zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen. In Schlesiens Münzen und Medaillen der neueren Zeit sind zwar die unter Christian geprägten Typen nach Jahrgängen gelistet, sowie die Münzzeichen und Münzbeamten aufgeführt, aber eine Zuweisung zu bestimmten Prägestätten gibt es leider nicht. Ich denke, wir müssen es bis auf weiteres dabei belassen.

Gruß klaupo