Hallo,
es gibt den Dreiviertelfollis, z.B.: http://www.acsearch.info/record.html?id=142906
oder das vierte X ist aus (welchen Gründen auch immer) nicht auf der Münze sichtbar.
Gruß
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| Autor: | otakar [ 4. Jun 2011, 21:27 ] |
| Betreff des Beitrags: | Legenden auf byzantinischen Münzen |
Als relativer Neuling auf dem byzantinischem Pflaster habe ich starke Probleme mit der Deutung, Auflösung und Übersetzung der Legenden. Ich hab nur den Sommer zur Verfügung, dort stehen zwar die Legenden, aber nur wenige sind gedeutet, bzw. übersetzt. Das Kapitel mit der Übersicht über die wichtigsten Münzlegenden ist leider sehr lückenhaft. Das Problem mit der Mischung von griechischen und lateinischen Wörtern und Buchstaben dürfte ja schon vielen Kopfzerbrechen gemacht haben. Z. B. hat mir noch niemand befriedigend sagen können, was die XXX und NNN auf den Folles der Zeit um etwa 800 bedeuten. Das "M" dürfte hier auch nur mehr eine traditionell verwendetete, bereits vergessene Bezeichnung für 40 Nummi sein. NNN könnte eine verunstaltet Version von ANNO sein. Weiß jemand, wo man im Internet etwas über die Lösung dieser Legendenprobleme finden kann? Ein schönes Wochenende! OTAKAR |
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| Autor: | Arminius [ 4. Jun 2011, 22:34 ] |
| Betreff des Beitrags: | Re: Legenden auf byzantinischen Münzen |
Im empfehlenswerten Byzantiner-Sear finden sich viele Hinweise und Erklärungen, diese Legenden zu deuten und zu verstehen (vorrausgesetzt, man kann ausreichend "Neudeutsch" / Englisch). XXX ist eine Wertzahl im römischen Zahlsystem = 30 Nummi = 3/4 Follis (zu 40 Nummi). Gruß |
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| Autor: | wurzel [ 5. Jun 2011, 00:53 ] |
| Betreff des Beitrags: | Re: Legenden auf byzantinischen Münzen |
Hallo Arminius, das NNN ist sicherlich eine Verballhornung des Anno. Wenn Du spezielle Fragen hast zeige doch ein Bild hier her. Ansonsten schau dir diesen Link ein mal an: http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 47&t=16462 Die Liste werde ich demnächst auch hier zur verfügung stellen. Edit: stelle gerade fest, das die beispiellinks nach Coinarchieves nicht mehr Funktionieren, weil die ja inzwischen Geld verdienen wollen..... Lieben Gruß Micha |
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| Autor: | payler [ 5. Jun 2011, 08:34 ] |
| Betreff des Beitrags: | Re: Legenden auf byzantinischen Münzen |
Lieber Micha! Wenn du d/eine Aufstellung zur Verfügung stellen könntest wäre super, schönen Dank dafür! |
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| Autor: | vMadai [ 5. Jun 2011, 16:38 ] |
| Betreff des Beitrags: | Re: Legenden auf byzantinischen Münzen |
M ist keineswegs vergesssen, sondern einfach das Zahlzeichen für 40. Griechische Buchstaben haben in der Reihenfolge des Alphabets auch einen Zahlenwert. Also: A=1, B=2 usw. I = 10, K = 20 usw. XXX ist lateinisch/römisch: 30 |
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| Autor: | otakar [ 5. Jun 2011, 19:25 ] |
| Betreff des Beitrags: | Re: Legenden auf byzantinischen Münzen |
Ich habe wieder sehr viel gelernt, allerdings plagt mich immer noch die Unsicherheit. Mit NNN als ANNO habe ich ja schon koketiert; aber ist jetzt XXX (als 30) oder "M" (als 40) die Wertzahl? XXX als Jahresangabe ist sicher nicht möglich, außer man hat halt hier aus Gewohnheit oder anderen Gründen immer das Jahr 30 angegeben. Ein Dreiviertelfollis kann so eine Münze nicht sein, da alle diese Münzen im Sommer als "Follis" bezeichnet werden. Wenn ich richtig gelesen habe, tauchen diese Folles unter Leo III. (717-741) auf, die letzten wurden unter Theophilus (829-842) geprägt; das "M" (allein) erscheint letztmalig bei Michael III. und ab Basilius I Macedonicus erscheinen keine Wertangaben mehr auf den Folles. Beispiele: Leo III.: Sommer 21.10, Sear 1515, DOC 36 Theophilus: Sommer 31.4 Sear 1666, DOC 13 Michael III.: Sommer 32.7, Sear 1698, DOC 13 OTAKAR |
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| Autor: | vMadai [ 5. Jun 2011, 19:39 ] |
| Betreff des Beitrags: | Re: Legenden auf byzantinischen Münzen |
Schwere Frage - (für mich wenigstens). Bei den von dir angesprochenen Münzen ist die XXX sicher keine 30, da ja die 40 im Zentrum der Münzen steht. Vielleicht sollten die Münzen der guten alten Zeit (Justinian, der über 30 Jahre regierte) nachgeahmt werden? Z.B. Sear 323: Da siehst du wohl das Vorbild des NNN und des XXX. Ein solcher Versuch scheint uns heute zwar ziemlich primitiv. Aber vielleicht war´s doch so? |
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| Autor: | Arminius [ 5. Jun 2011, 19:41 ] |
| Betreff des Beitrags: | Re: Legenden auf byzantinischen Münzen |
Hallo, es gibt den Dreiviertelfollis, z.B.: http://www.acsearch.info/record.html?id=142906 oder das vierte X ist aus (welchen Gründen auch immer) nicht auf der Münze sichtbar. Gruß |
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| Autor: | otakar [ 5. Jun 2011, 22:16 ] |
| Betreff des Beitrags: | Re: Legenden auf byzantinischen Münzen |
Arminius hat geschrieben: Hallo, es gibt den Dreiviertelfollis, z.B.: http://www.acsearch.info/record.html?id=142906 oder das vierte X ist aus (welchen Gründen auch immer) nicht auf der Münze sichtbar. Gruß Hallo Arminius! Da haben wir uns wohl missverstanden. Natürlich gibt es Dreiviertelfolli, wie den, den du abgebildet hast unter Tiberius II. Meine Frage bezog sich rein auf die Folles, bei denen in der Mitte das große M steht, links untereinander XXX und rechts untereinander NNN. Das sind - wie gesagt - die letzten bei denen eine Wertbezeichnung steht. Und dieses Problem nagt immer noch in mir. Schöne Grüße! OTAKAR |
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| Autor: | wurzel [ 6. Jun 2011, 00:07 ] |
| Betreff des Beitrags: | Re: Legenden auf byzantinischen Münzen |
Hallo, bei den von dir benannten Münzen sind das kryptische "Erinnerungen" an das früher übliche Anno und die Jahresangabe die sich sonst neben dem Wertzeichen befand. Zur der Zeit ist die Bedeutung und Sinn der Symbole verloren gegangen und dieses XXX und NNN ist quasi als Trugschrift zu sehen. An solchen Münzen lässt sich auch der Wandel in den reichsstruckturen ablesen, diese Münzen sind quasi zu Kleingeld geworden, Teilstücke kommen so gut wie nicht mehr vor. Wenn ich mich nicht irre wurden selbst diese Folles bereits wieder nach Gewicht verpackt, versiegelt und dann diese Beutel als Zahlungsmittel verwendet. Man sieht auch anahnd der Prägestätten wie sehr das Reich geschrumpft ist Die Wertangabe zu dreißig Nummi gibt es übrigens auch als griechisches Zahlzeichen Λ, als Faustformel kann man sich merken: liegt die Prägestätte im griechesch sprechenden Teil von Byzanz sind die Wertangaben in griechen Zahlzeichen, liegt sie im römischsprachigen Teil (z.b Rom, Kartago) sind die Wertzeichen meist in römischen Zahlen |
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