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ANTONINUS PIUS und FAUSTINA MATER https://numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=47&t=694 |
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Autor: | Marc Aceton [ 2. Jul 2014, 11:16 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: ANTONINUS PIUS und FAUSTINA MATER |
Hallo Harald, harald hat geschrieben: Obwohl die "entkleidete" Version an Qualität gewonnen hat, glaube ich ebenfalls, dass sich die Mehrzahl der Sammler nicht getraut hätten, ein derartiges Spitzenstück in einem Lösungsmittel zu baden. meinst Du ohne die Schmierenpatina? Die Münze war total homogen rotbraun, als ich sie bekommen hatte, und jetzt ist lebendig. Auf der Vorderseite wurden diese grünen Metallsalze in den Vertiefungen belassen, und nur die Flächen freigelegt, was bei Sonnenlicht den "charismatischen Kontrast" gibt. Die Rückseite ist natürlich auch nicht völlig "untouched", verleichsweise aber deutlich weniger geglättet, man sieht hier noch einen grünen Film auf den Flächen - gefällt mir wirklich ganz fantastisch. Um den Effekt der Schmierenpatina wieder herzustellen, könnten man die Metallsalze aus den Vertiefungen herausholen. Dann hätte ich wieder eine komplett homogenfarbene Münze - aber ohne Schmierenpatina. harald hat geschrieben: Einer der Gründe mag neben dem von beachboy erwähntem Argument auch sein, dass eine entpatinierte Bronze bei vielen von uns noch immer einen ungewohnten und uns nicht vertrauten Eindruck erweckt. Viellleicht nochmal zum Abholen: Das Auktionshaus beschrieb die Patina als "untouched", um darauf hinzuweisen, dass die Münze sich von einer Bronze mit "smoothed" Patina abhebt. Tatsächlich war das Teil - aus für mich unerklärlichen Beweggründen - einfach nur im Zustand "painted". Von daher war es unmöglich festzustellen, ob die Patina "smoothed" oder "untouched" war, bzw. - schlimmer noch - ob da nicht eventuell sogar größere Löcher unter der Schmierenpatina lauern. Ich stelle immer wieder fest, dass die Auktionshäuser zwar darum bemüht sind, zwischen "smoothed" und "untouched" zu diversifizieren - was an und für sich löblich ist. Sie lassen den Kunden dabei aber im Unklaren darüber, was sie denn unter den beiden Begriffen genau verstehen. Zum anderen wird - wie mir hier wiederum vor Augen geführt wurde - der Zustand "painted" nicht erwähnt. Evtl. liegt es auch daran, dass der Anblick einer Cupritschicht keinen vertrauten Eindruck erweckt - wenngleich diese ja natürlich gewachsen und somit authentisch ist -, der einer Schmierenpatina hingegen jedoch schon. Ich frage mich manchmal wirklich: Liegt das nicht möglicherweise an der Tatsache, dass fast alle Bronzen im Zustand "painted" sind und kein Mensch eigentlich weiß, wie eine "natürliche" Patina eingentlich aussieht? |
Autor: | chevalier [ 2. Jul 2014, 22:32 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: ANTONINUS PIUS und FAUSTINA MATER |
Marc Aceton hat geschrieben: "smoothed patina", "painted", "untouched", "vibrant, gently smoothed patina", "smoothing" Alter Schwede, wenn das kein neue Art von anglo-amerikanischem Sprachfetischismus ist. Dabei haben wir doch eine so schöne, deutsche Muttersprache! Ich muss sagen, dass „mir persönlich“ das Original mit der "untouched reddish-brown patina", wesentlich besser gefallen hat, als die jetzige “inexpressive, indefinable, greenish gleaming patina“. P.S. Man möge mir diesen Kauderwelsch verzeihen! |
Autor: | Marc Aceton [ 3. Jul 2014, 07:21 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: ANTONINUS PIUS und FAUSTINA MATER |
Marc Aceton hat geschrieben: Ich muss sagen, dass „mir persönlich“ das Original mit der "untouched reddish-brown patina", wesentlich besser gefallen hat, als die jetzige “inexpressive, indefinable, greenish gleaming patina“. Oh ja, das finde ich auch! Schließlich gehört die aufgetragene Farbe auch mit zur Historie dieses Stückes. Sie ist ein eindeutiger Beleg dafür, dass die Münze einst in die Hände eines Künstlers geriet, welcher der Bronze mit einem einfachen Pinsel ungeahnte Ausdruckskraft verlieh. Wofür die Natur Jahrzehnte - wenn nicht gar Jahrhunderte - benötigte, schaffte dieses Genie sozusagen im Handumdrehen. Und deswegen sollte es ja auch keine Rolle spielen, dass durch diese "Schmierenpatina" - ich nenne sie mal so, um das anglo-amerikanische Wort "Coloration" zu vermeiden - die natürlich gewachsenen Oxidschichten der Bronze verdeckt werden. Immerhin sind diese ja im Auge mancher Betrachter unschön anzusehen, denn die Natur wird - ganz im Gegensatz zum Künstler - eine Oberfläche, die farblich perfekt homogen ist, nie erschaffen können. Ah ja, und einen angenehmen Nebeneffekt der "Schmierenpatina" sollte man auch erwähnen: Nicht nur diese unschöne, originale Patina sondern auch diverse Reinigungsmacken, die den Preis der Bronze empfindlich nach unten drücken würden, werden durch die Farbe ebenfalls übertüncht. Ohne diese könnte es ja glatt auffallen, dass die Münze einst tatsächlich gereinigt/geglättet - für mich stehen beide Begriffe ganz eng beieinander - wurde. Und so etwas, das geht natürlich gar nicht, denn damit beraubt man ja der Bronze jegliche Historie! |
Autor: | chevalier [ 4. Jul 2014, 09:27 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: ANTONINUS PIUS und FAUSTINA MATER |
Sorry, Marc, aber das war für mich leider nicht ersichtlich, dass die Münze, wie du sagst, bemalt war. Wenn dem so ist, hast du natürlich recht mit deiner Kritik. Trotzdem gefällt mir das Ergebnis deiner Restaurationsbemühungen nicht wirklich. Ich hoffe dir damit nicht zu nahe zu treten, aber die Münze wirkt nun - zumindest auf mich - irgendwie blass und farblos. |
Autor: | sulcipius [ 20. Jul 2014, 19:57 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: ANTONINUS PIUS und FAUSTINA MATER |
Servus Marc Ein wahrer TRAUM von einer römischen Münze Und daß man nun sogar die Ornamentierung beim Kranz sehen kann, das ist nur Extrem gute Arbeit von Dir Beste Grüße Gerhard PS: Ich weis, ich bin extrem neugierig, aber in welcher Preiskategorie hat sich das beste Stück eigentich bewegt |
Autor: | Marc Aceton [ 20. Jul 2014, 20:35 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: ANTONINUS PIUS und FAUSTINA MATER |
sulcipius hat geschrieben: Und daß man nun sogar die Ornamentierung beim Kranz sehen kann da war - soweit ich ich erinnern kann - nur Staub (oder Schmierenreste ) drauf, den ich einfach mit der Nadel "weggewischt" hatte. Auch in manchen Haarpartien an Stirn sind noch Ornamentierungen, die einfach sowas von fein ausgearbeitet sind - nur leider nur unter dem Mikroskop sichtbar. sulcipius hat geschrieben: PS: Ich weis, ich bin extrem neugierig, aber in welcher Preiskategorie hat sich das beste Stück eigentich bewegt http://www.sixbid.com/browse.html?aucti ... ot=1198044 Mit AUfgeld und Zoll bist Du bei genau soviel EUR + noch ein Tick drauf. P.S.: Wenn ich mir das obere, "bunte" Foto anschaue, dann könnte man bestimmt noch stundenlang mit einer feinen Nadel manchen Dreck aus den Ritzen puhlen... |
Autor: | sulcipius [ 21. Jul 2014, 14:35 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: ANTONINUS PIUS und FAUSTINA MATER |
Lieber Marc Danke für die Info, naja Qualität hat eben einen Preis, aber dafür sollte es eigentlich schon ohne Kriegsbemalung sein, bzw angeboten werden, sollte man annehmen Aber ich täte den Sesterzen nun so lassen wie er ist, ist nur meine Meinung Nochmals Glückwunsch LG Gerhard |
Autor: | beachcomber [ 21. Jul 2014, 16:04 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: ANTONINUS PIUS und FAUSTINA MATER |
sulcipius hat geschrieben: Lieber Marc Danke für die Info, naja Qualität hat eben einen Preis, aber dafür sollte es eigentlich schon ohne Kriegsbemalung sein, bzw angeboten werden, sollte man annehmen Aber ich täte den Sesterzen nun so lassen wie er ist, ist nur meine Meinung Nochmals Glückwunsch LG Gerhard allerdings! und genaugenommen wär's ein grund das stück zurückzugeben! allerdings ist das resultat der schmierenentfernung so gut, dass man die münze auch behalten kann. ich würde dennoch versuchen wenigstens das aufgeld aufgrund der fehlerhaften beschreibung zurückzubekommen! grüsse frank |
Autor: | Marc Aceton [ 21. Jul 2014, 16:31 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: ANTONINUS PIUS und FAUSTINA MATER |
sulcipius hat geschrieben: Aber ich täte den Sesterzen nun so lassen wie er ist, ist nur meine Meinung ich verspreche, dass ich nicht weiter rumfummel... sulcipius hat geschrieben: Danke für die Info, naja Qualität hat eben einen Preis, aber dafür sollte es eigentlich schon ohne Kriegsbemalung sein, bzw angeboten werden, sollte man annehmen Ich bin da auch von dem Auktionshaus bitter enttäucht. Das ist wirklich ernst gemeint - schließlich stand da was von "untouched" in der Beschreibung. So etwas darf eigentlich nicht sein. Bis jetzt dachte ich auch, dass dieses Auktionshaus das Thema "Kriegsbemalung" bei Bronzen ernst nimmt. Allen Anschein nach hatte ich mich getäuscht. Auch wird deutlich, wie viel hinter den "untouched", "gently smoothed", "smoothed" Angaben eigentlich steckt. Zur Ehrenrettung muss man ja sagen: es ist ja noch eine ganz ansehliche und ehrliche Münze daraus geworden. Und zu aller Ironie sieht die Münze ja jetzt besser aus als zu dem Zeitpunkt als ich sie bekam. Trotzdem: Es hätte anders ausgehen können... beachcomber hat geschrieben: ich würde dennoch versuchen wenigstens das aufgeld aufgrund der fehlerhaften beschreibung zurückzubekommen! ist das überhaupt möglich? |
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