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BeitragVerfasst: 21. Feb 2016, 11:09 
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k&k Hoflieferant, Professor
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Könnte das mit den "Bommeln" am Lorbeerkranz und der anders geformten Nase nicht eher Constantinus II. sein? Warum ist der Follis so klein, eher 1/4 des üblichen Follis. Oder gab es nicht nur Halb- sondern auch einen Viertelfollis? Das Gewicht ist etwa 1,2 Gramm, aber mit der kolonialen Briefwaage von 1912 gewogen. Verzeiht, ich bin noch Neu-Römer.

Gruß

Südwester

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„ IN TREUE FEST “


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BeitragVerfasst: 21. Feb 2016, 11:58 
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Doktor

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Nach ca 250 war Rom von ständigen Inflationen heimgesucht. Unter Diokletian wurde 294 eine Währungsreform durchgeführt und ein neues Nominal namens Follis eingeführt, zumindest nennen wir diese Münze heute so, es ist nicht mehr bekannt, wie diese Münzen wirklich hiessen. Ursprünglich hatte der Follis einen Durchmesser von ca 27 mm und wog ca 10- 12 g,doch bereits in den Jahren nach Diokletian verlor das Geld erneut an Wert, so dass der Follis schon unter Constation I kleiner und leichter wurde, bis in der 2. Hälfte des 4. Jahrhundert ein Münzlein von ca 1- 2 g übriggeblieben war.
Soweit mein spärliches Wissen als ebenfalls Neurömer, die echten Profis mögen mich verbessern und ergänzen.
Teilstücke des Follis gab es meines Wissens nach nicht, alerdings weiss ich nicht, ob man es wirklich ausschliessen kann, da , wie gesagt sehr wenig über die Münzzustände in Spätrom gesichtert zu sein scheint.


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BeitragVerfasst: 18. Mär 2016, 07:36 
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Hofrat
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kronerogøre hat geschrieben:
Teilstücke des Follis gab es meines Wissens nach nicht, alerdings weiss ich nicht, ob man es wirklich ausschliessen kann, da , wie gesagt sehr wenig über die Münzzustände in Spätrom gesichtert zu sein scheint.

Das möchte ich nicht ganz so stehenlassen. Natürlich gab es Emissionen sog. "Follis-Teilstücke". Als Literatur empfehle ich dazu gerne "Carl-Friedrich Zschucke, Die Bronze-Teilstück-Prägungen der römischen Münzstätte Trier, in: Kleine numismatische Reihe der Trierer Münzfreunde e. V. Band 7, 2. Auflage, Trier 2002". -----> http://www.muenzfreunde-trier.de/ - Petermännchen Verlag - Kleine Numismatische Reihe - Band 7.

Zitat:
Otto Voetter schrieb hierzu bereits 1918 in der NZ Wien*: "Ich könnte nun diese Periode der Kupferprägung schließen, wenn in Treveri nicht die aparte Gepflogenheit bestanden hätte, neben den beschriebenen Hauptreihen (Anm. des Follis) noch eigene Valuta mit kleineren Geprägen auszumünzen, die wahrscheinlich dem lokalen Verkehr entsprechen".

* Voetter, Otto, Die Kupferprägung der diokletianischen Tetrarchie, in: Numismatische Zeitschrift, Wien 1918, S. 189. -----> https://archive.org/details/numismatischezei51stuoft

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BeitragVerfasst: 21. Mär 2016, 10:33 
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Doktor

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Vielen Dank für Deine Berichtigung, beim Durchblättern des Kampmanns hatte ich den Eindruck, als würden Teilstücke nicht existieren. Lassen sich die Folles eigentlich noch so genau datieren, dass man durch die Geldentwertung verkleinerte Ausgaben von früher geprägten Teilstücken zuverlässig unterscheiden kann ?


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BeitragVerfasst: 30. Mär 2016, 06:08 
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Hofrat
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Was die Bedeutung der Follis-Teilstücke in Bezug auf die gleichzeitig emittierten Hauptnominale (Antoniniane, Folles, Argentei und Aurei) angeht, so gibt uns diese Frage einige Rätsel auf.

Fakt ist, dass diese Teilstücke nur in wenigen Münzstätten geprägt wurden, nämlich nur in Rom, Ticinium, Lugdunum und Treveri/Trier. Gerade aber diese Tatsache hat z. B. Zschucke (1) dazu veranlasst, die Theorie aufzustellen, dass die Emission dieser Teilstücke nur in sog. „Hofmünzstätten“ erfolgte, also an eine kaiserliche Hofhaltung gebunden war.

Eine weitere Besonderheit dieser Teilstücke ergibt sich aus der außerordentlichen stilistischen Qualität ihrer Prägestempel, was nahelegt, dass sie nur von den besten Stempelschneidern, also jenen für die Silber- und Goldprägungen zuständigen, hergestellt wurden.

Im Gegensatz zu Voetters „Achtel- und Viertel-Folles-Theorie“ glaubt Zschucke daher, dass es sich wohl um sog. „Schaumünzen“ oder auch „Auswurfmünzen“ anlässlich von offiziellen Feierlichkeiten oder Jubiläen handelt, also quasi so etwas wie kleine „Medaillons fürs Volk“, die möglicherweise auch keinen materiellen Wert besaßen.

(1) Zschucke, Die Bronze-Teilstück-Prägungen der römischen Münzstätte Trier, Trier 2002, S. 21.

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