Ohne jetzt konkret auf einzelne Beispiele eingehen, oder gar jemanden nahetreten zu wollen:
Mir fällt immer wieder auf, dass oftmals Sammler der Meinung sind, ihre Bronzen würden eine unberührte Münzoberfläche und Patina aufweisen.
Doch das ist so gut wie nie der Fall.
Bedauerlicherweise haben nur wenige von ihnen Bronzen im Fundzustand gesehen und aus diesem Grund auch von den unterschiedlichen Korrosionsbildungen,
sowie von den restauratorischen Erfordernissen und Möglichkeiten oftmals nur sehr wenig Ahnung..
Meiner Erfahrung nach liegt der Anteil an Mittel- und Großbronzen, an denen lediglich die anhaftenden geologischen Rückstände abgewaschen und ansonsten keinerlei restauratorischer Eingriff vorgenommen wurde, bei weit unter einem Prozent.
In mehreren Jahrzehnten habe ich hunderte dieser Münzen gefunden, bei ganzen 2(!) Exemplaren genügte ein Abwaschen.
Ich kann nur jedem Sammler empfehlen, eine Möglichkeit zu finden, mäßig erhaltene Bronzen im tatsächlichen Fundzustand zu erwerben und Erfahrung und Kenntnisse über deren Restaurierung zu sammeln.
Dabei lernt man so nebenbei auch sehr viel über den unterschiedlichen Aufbau der Korrosionsschichten und die Beurteilung der Authentizität von erworbenen Exemplaren.
In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an eine Aussage eines Restaurators, von dem ich sehr viel gelernt habe:
Das größte Problem bei dieser Arbeit ist, zu wissen wann man aufhören soll.
Damals war mir im Gegensatz zu heute nicht ganz klar, was er damit meint.
Grüße
Harald