Numismatik-Cafe

Hi Leute!

Also ich bin schon einwenig überrascht, wie die Preise bei vielen Münzen nach oben "explodieren". Ob Internet Auktion, Münzhändler etc... Irgendwie verliert da mancher Preisführer oder Internetguide seine Gültigkeit - auch wenn diese Preisangaben mehr zur Orientierung dienen.

Kauft denn jetzt jeder römische Münzen? Der neue Aktienersatz, seit dem Ende des Neuen Marktes?

Natürlich ist mir klar, dass ein Stück in schöner Erhaltung auch entsprechend kostet und als Neueinsteiger möchte man ja erst mal mit preislich überschaubaren (nicht zu seltenen) aber schönen Stücken eine Sammlung aufbauen.
Wenn man jedoch sieht (z.B. auf http://www.wildwinds.com), dass für die gleiche Münze, vom Erhaltungszustand her, vor einigen Jahren im Schnitt 30 - 40 % weniger bezahlt wurde als heute bei Ebay - geschweige denn bei einem Händler, dann verwundert das schon einwenig. Und dabei handelt es sich nicht einmal um ein besonders seltenes oder außergewöhnliches Exemplar.

Ok, mit etwas Glück macht man hin und wieder schon ein Schnäppchen, aber das grenzt schon mehr an einen kleinen Lottogewinn.

Naja, vielleicht sehe ich das alles einwenig übertrieben und schaue mich bei den falschen Quellen um?

Wie seht ihr das?

Liebe Grüße
vitellius2009

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Meine (noch im Aufbau befindliche) Galerie

Es könnten ja Auswirkungen der Finanzkrise sein - statt in Derivate (was auch immer das ist) wird in Münzen investiert. Ein Totalverlust ist hierbei zumindest deutlich unwahrscheinlicher und die Freude kommt ja noch hinzu.

Natürlich kann es auch sein, dass die osteuropäischen Depots geräumt sind, die die Preise in den vergangenen Jahren deutlich gedämpft haben.

Es grüßt freundlichst Dietemann

Lieber Vitellius ( schöner Name ).
Ich will mal eine Antwort versuchen...obwohl es natürlich *nur* ein Versuch ist.:
1.:
Also.:
Ich denke, daß römische Münzen und Aktien ( = Kapital-Maßnahmen aller Art ) nicht im volkswirtschaftlichen Sinne *Substitutions-Produkte* sind.
Im Sinne von Alternativen.
DAS...sieht natürlich anders aus bei Edel-Metallen, was im Groß-Münzhandel zwischendurch eine Rolle spielt. klar.
2.:
Ein *echter* Erklärungs-Versuch.:
Bei einem Umzug habe ich mal eine Münz-Zeitschrift gefunden, die etwa 25 Jahre alt war.
Zuerst
...wollte ich sie wegschmeißen, doch dann kam ich auf die Idee, die Preise von vor 25 Jahren...und von ( damals ) heute zu vergleichen.:
Auch wenn es um *Kaiserreich* geht...so sind die Ergebnisse dieses Vergleichs doch erhellend und erklärend.:
ALSO.:
1.:
Die Preise der billigen Münzen und schlechteren Qualitäten sind billig geblieben...eher sogar gefallen
2.:
Die Preise der *mittleren* Preislagen und Münzen in dieser Kategorie sind konstant geblieben und *so lala*
3.:
Die Preise der teuren Münzen in guten Qualitäten aber...die sind gestiegen, teilweise sogar happig gestiegen...!!!
WENN...
...man nachdenkt ist es eigentlich auch ganz logisch.:
Anlehnend an ein Wort von Kostolany ( A-ha.! ) ist die Erklärung auch ganz einfach.:
Bei welchen Aktien -- pardon.: Münzen gibt es mehr Käufer wie Münzen vorhanden sind.?
Antwort.:
Natürlich bei den seltenen und hochpreisigen Münzen...
Also.:
...steigen die...
###################
Übrigens.:
DAS...gilt bekannterweise nicht nur für gute römische Münzen...auch für afrikanische Token ( Münz-Goofy hat schon darüber geschrieben...)
Für Kaiserreich und Taler...
...und auch für die Spitzen-Münzen von Mauritius.
Die billigen aber...bleiben billig...
die *mittleren...*schwabbeln* so vor sich hin...
und die teuren Münzen ... werden teurer.
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DARAUS läßt sich durchaus der Lehrsatz ableiten...
...daß -- WENN man beim Münzsammeln den Geld-Anlage-Aspekt nicht ganz aus den Augen verlieren will
...was bei größeren Sammlungen ja zumindest *ein bißchen* eine Rolle spielen soll...
*man*...d.h.:
der Sammler die seltenen Sachen suchen MUSS und kaufen MUSS.!
Ergebnis.:
...die Preise ziehen an...
#####################################
DAS...ist mein Versuch einer offenen Antwort...

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Als Gott das Paradies schaffen wollte, nahm er sich Mauritius als Vorbild. ( Frei nach Mark Twain )

dieser, deiner analyse, kann ich 100prozentig zustimmen!
grüsse
frank

Schaut Euch mal z. B. die Spätrömer-Auktionen bei Lanz an. Die werden alle zwischen 30,00 und 80,00 EUR enden. Normal ist das jedenfalls nicht mehr, auch wenn man den Namen berücksichtigt!

http://cgi.ebay.de/LANZ-Follis-Constant ... 286.c0.m14
http://cgi.ebay.de/LANZ-Constantin-II-A ... 286.c0.m14
http://cgi.ebay.de/LANZ-Constantin-II-A ... 286.c0.m14

Trotzdem kann man bei Ibäääh immernoch manchmal Münzen in Erhaltungsgrad "sehr schön bis vorzüglich" für unter 10,00 EUR ersteigern. Ich hab`gerade erst über zwanzig, zum Teil sogar realtiv seltene Spätrömer in dieser Erhaltungsqualität ergattern können! Aber dazu muss man wohl jeden Tag im NET präsent sein.

Justus

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mit freundlichen Grüßen

IVSTVS
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Was auch immer du tust, tue es weise und bedenke das Ende.

Ich denke die Münzen von Lanz haben immer noch den "Lanzbonus"!
Ausserdem hat er den Vorteil das seine Münzen "passen" und sein Name in den Sammlerkreisen schon bekannt ist.
Ich verfolge dies bei den Severern. Wenn ich eine Münze einstelle - gleiche oder bessere Qualität - bekomme ich nie diese Preise.

Qualität hat immer seinen Preis. Erinnert euch an die Umstellung zum Euro. Viele haben damals ihr Schwarzgeld "gewaschen"! Da hat man nichts mehr bekommen.
Jetzt wird die "Krise" dazu hergenommen, dass plötzlich Münzen auf den Markt kommen die ich auch zu normalen Zeiten nicht finanzieren konnte.

Ich denke ein auf und ab, es wird wieder besser worden - so hoffe ich!

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Das Leben ist viel zu kurz um schlechten Wein zu trinken.