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Philipp II
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Autor:  harald [ 4. Aug 2009, 09:29 ]
Betreff des Beitrags:  Philipp II

Die umfangreiche Münzprägung von Philipp II von Makedonien spiegelt die militärische Aktivität unter seiner Herrschaft.
Durch die Eroberung der benachbarten Stätte des chalkidischen Bundes und durch die erneut aufgenommene Ausbeutung der Bergbaugebiete des Berges Pangaios war es ihm möglich, Einfluß auf alle griechischen Angelegenheiten auszuüben.
Seine Münzen dienten auch als Zahlungsmittel für keltische Söldner und das Silbergeld wurde so zu den ersten keltischen Nachahmungen in den an Makedonien grenzenden keltischen Siedlungsgebieten.

Zur Verbreitung dieser Prägungen bei den keltischen Stämmen dürften auch die vielen
Beute- und Plünderungszüge beigetragen haben.
Der Großtreil der ostkeltischen Imitationen hat die Prägungen aus der großen Münzstätte Amphipolis zum Vorbild, deren häufigstes Beizeichen die Fackel ist.

Auffällig bei dieser Tetradrachme aus Amphipolis ist das Verhältins des qualitativ hochwertigen Stempelschnittes auf dem Avers zum Revers, der offenbar von einem anderen Stempelschneider geschnitten wurde und schon leicht keltische Züge zeigt.

Tetradrachme des Philipp II
359 - 336 v. Chr.
G: 14,15g

Le Rider Taf. 47, Nr. 23 (Rv. Var.)
Kostial, Kelten im Osten, 351
Göbl OTA Taf. 1 A Nr. 2

Provenienz: Gorny 165, 03, 08., 1170

Grüße
Harald

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Autor:  oktavenspringer [ 4. Aug 2009, 14:58 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Philipp II

Eine tolle Tetradrachme, lieber Harald! Der Zeuskopf - herrlich detailliert.
Ach ja, die griechischen Stempelschneider haben wirklich für phantastische Gepräge gesorgt!

Hast Du dieses edle Stück auch gefunden?

Zu Philipp II kann ich "leider" nur ein einigermaßen schönes Stück beisteuern, eine Bronze:

Philipp II, 359 - 336 v. Chr.; Bronze Æ16, 5.80 g
Vs: Kopf eines Jünglings (?) mit Tänie nach rechts
Rs: ΦΙΛIΠΠΟY, Jüngling zu Pferd nach rechts reitend, dahinter Monogramm, darunter Bogen
SNG Cop.596 f.; Müller Taf. 26,255; SNGANS 901; Sear 6696v.

Gruß
Franz

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Autor:  Miss Marple [ 4. Aug 2009, 16:48 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Philipp II

Gentlemen,
mein bescheidener Beitrag zum philippischen Thema wäre gleichfalls eine kleine Bronze
eine Tetradrachme wie von Harald gezeigt jage ich noch- bis jetzt ausserordentlich erfolglos :cry:
postume Prägung 315-295
6,02g
Av Apollokopf
Rv reitender Knabe, unter dem Pferd Symbol
SNG ANS 913 (wenns denn stimmt...)
rgds MM

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Autor:  taurisker [ 5. Aug 2009, 10:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Philipp II

Die Großsilberprägungen für Philippos II. zeigen fast immer beeindruckende Zeusportraits ... und wie Harald schon festgestellt hat: die Grenze zwischen griechischem Original und keltischer Imitation verschwimmt meistens bei diesen Prägungen.

Tetradrachme Philippos II. "der Einäugige" von Makedonien 359-336, geprägt in Amphipolis ca. 315-295
Av. belorbeerter Zeuskopf rechts
Rv. Reiter mit Zweig rechts, darunter Fackel und Monogramm, zwischen den Vorderbeinen des Pferdes Tripod ΦIΛIΠ-ΠOY
25mm 14,25g Le Rider Taf. 47, 25
Ex: Tom Vossen, Kerkrade NL

Ein wenig Historie zur Person Philipps:
Philipp II. (* um 382 v.; + 336 v. in Aigai) war von 359 bis 336 v.u.Z. König von Makedonien und der Vater Alexanders des Großen.
In jahrzehntelangen Kämpfen gegen Illyrer, Thraker und die griechischen Poleis machte er Makedonien zur Vormacht in Griechenland. Nach seinem Sieg über Athener und Thebaner in der Schlacht von Chaironeia im Jahr 338 v. einte er die griechische Staatenwelt im Korinthischen Bund, zu dessen Hegemon er sich wählen ließ. Die Leistungen des makedonischen Heeres unter seinem Sohn und Nachfolger Alexander beruhten wesentlich auf der Militärreform Philipps II.

Bevor Philipp zum Feldzug gegen Persien aufbrechen konnte (eine Heeresabteilung unter dem Befehl Parmenions stand bereits in Kleinasien), wurde er während der Hochzeit seiner Tochter Kleopatra mit dem Molosserfürsten Alexander von Epeiros, einem Bruder der Olympias, den er um 350 v. als König in Epeiros eingesetzt hatte, von seinem Leibwächter Pausanias im Sommer 336 v. ermordet. In den Quellen werden verschiedene Motive angeführt, so unter anderem, dass Pausanias von Attalos zutiefst gedemütigt worden war und von Philipp keine Genugtuung erhielt.

Die Mitwisserschaft seiner Ehefrau Olympias (oder auch Alexanders) wurde in der Vergangenheit häufig von Historikern vermutet, die einfach deren charakterliche Einschätzung aus Plutarchs Alexandervita übernahmen, in der Olympias sehr schlecht beurteilt wird. An seinem Tod hatten aber viele Mächte Interesse: Die von ihm unterworfenen Stadtstaaten Griechenlands, die persischen Statthalter Kleinasiens, die Ziel des damals bevorstehenden Feldzugs geworden wären, oder auch Einzelpersonen oder Machtgruppen des makedonischen Hofes. Aus den bekannten Quellen ist diese Frage nicht abschließend zu klären, obwohl wenigstens die Beteiligung der Olympias an dem Komplott recht wahrscheinlich ist.

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