Zu diesem Königreich haben wir noch keinen Thread, auch wenn ich einzelne Münze schon mal im Roland-Müller-Thread vorgestellt habe. Viele Münzen habe ich nicht, aber prinzipiell sind griechische Münzen dieses Königreiches preiswert, so dass sich auch der Durchschnittssammler diese leisten kann.
Zum Beginn daher zwei Bronzen aus Pontos, die sich in meine Sammlung verirrt haben. Beide nicht sehr selten, aber mit glänzender Patina sehr hübsch (besser als auf den Fotos, das alte Problem mit der Fotographie glänzender Münzen). Zudem fehlte mir Amaseia noch als Stadt in meiner Sammlung.
Dateianhang:
amasseia.JPG [ 70.57 KiB | 6598-mal betrachtet ]
AE17. 125 – 100 v. Chr.; 4,03 g.
Av.: Geflügelter Kopf des Perseus(?) n. re.
Rv.: ΑMAΣ – ΣEIA; Cornucopiae zwischen den zwei Kappen der Dioskuren.
SNG BMC 1051.
Die Geschichte der Stadt geht bis in hethitische Zeit zurück, ihre wichtigste Bedeutung erlangt sie jedoch im Hellenismus: Von ca. 300 v. Chr. bis 183 v. Chr. war Amaseia Hauptstadt des Königreiches Pontos, anschließend wurde die Hauptstadt in das am Meer gelegene Sinope verlegt. Im 3. Mithridatischen Krieg wurde die Stadt 70 v. Chr. von den Römern erobert und 64 v. Chr. zunächst der römischen Provinz Bithynia et Pontus, seit 25 v. Chr. der Provinz Galatia zugeordnet. Berühmtester Sohn der Stadt dürfte der griechische Historiker Strabon sein, der die Stadt auch in seinem Werk Geographika beschreibt.
Dateianhang:
amisos.JPG [ 71.18 KiB | 6598-mal betrachtet ]
AE18. 125 – 100 v. Chr.; 4,06 g.
Av.: Geflügelter Kopf des Perseus(?) n. re.
Rv.: ΑMI – ΣOY; Cornucopiae zwischen den zwei Kappen der Dioskuren.
SNG BMC 1129ff. SNG. Copenhagen 1611.
Derselbe Typ aus Amisos. Dieselbe Stadt gehörte ab etwa 300 v. Chr. oder wenig später zum Königreich Pontos. König Mithridates VI. (132-63 v. Chr.) residierte zeitweilig in der Stadt. Im ersten Mithridatischen Krieg gegen die Römer wurde sie vom römischen Feldherrn Lukullus nach einer Belagerung erobert. In der Spätantike war sie Sitz eines Bischofs.