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Griechischer Wein https://numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=45&t=476 |
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Autor: | Miss Marple [ 14. Jun 2009, 09:25 ] | ||
Betreff des Beitrags: | Re: Griechischer Wein | ||
noch einen hätte ich hier: Thrakische Chersonnes 480-350 v Halbsiglos 2,34g Löwenprotome Quadratum Incusum, in gegenüberliegenden Feldern Traube/ Punkt BMC 18
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Autor: | taurisker [ 14. Jun 2009, 09:40 ] | ||
Betreff des Beitrags: | Re: Griechischer Wein | ||
... griechischer Wein düdldum ist so wie das Blut der Erde düdldei ... Zu dem Thema folgende kleine Bronzemünze: Maroneia AE 14mm 3,22g geprägt 400-350 vuZ. Av. Pferd nach rechts galoppierend, darunter Monogramm Rv. MAP - ΩNI - TΩN Weinstock mit vier Trauben, Blättern und Ranken in Linienquadrat, darunter Monogramm SNG Copenhagen 632 SNG Evelpidis 963 Ex: Münzenhandel Norbert Schüller Lambach Maroneia war eine antike Hafenstadt zwischen Hebros und Mesta, vermutlich das homerische Ismaros. Maroneia erstreckte sich südlich von Komotini am Fuße der Rhodopen, bis zur Ägäisküste und war schon in der Odyssee für ihren Wein berühmt. Odysseus erhielt dort von Maron, dem thrakischen Priesterkönig des Apollon, Sohn des Euanthes, und König der Kykonnen, den berauschenden roten Wein mit dem er den Kyklopen betrunken gemacht hat, um ihn zu blenden.
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Autor: | Miss Marple [ 15. Jun 2009, 19:44 ] | ||
Betreff des Beitrags: | Re: Griechischer Wein | ||
Passend zum Thema hier ein Kantharos aus Boeotien: Theben Hemidrachme 2,36g Av böotischer Schild Rv Kantharos QEB BMC 67 rgds MM
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Autor: | Arminius [ 15. Jun 2009, 22:30 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Griechischer Wein |
Ein Winzling (man beachte die Wort-Ähnlichkeit zum Thema Weinbau !) aus Kleinasien: Fulvia / Eumenea in Phrygien, Marcus Antonius, Magistrat Zmertorix Philonidu, AE 14, 41-40 v.C. Obv.: belorb. Kopf des Apollo r. Rev.: ΣMEPTO / [PIΓ]OΣ , Weintrauben. RPC 3141 (3 Stücke aufgeführt) Gruß, A. |
Autor: | helcaraxe [ 6. Apr 2012, 11:03 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Griechischer Wein |
Dieser schöne Thread ist nun schon drei Jahre lang dabei, langsam aber sicher in Vergessenheit geraten. Obwohl Wein natürlich die Vergesslichkeit fördert oder manche Dinge sich vielleicht auch bei einem Glas Wein (oder mehreren) am besten vergessen lassen, wollen wir doch hier passend zu Ostern dieses Thema noch einmal wiederbeleben, hat doch der Wein an diesem höchsten Fest der Christenheit seine besondere Bedeutung, gerade heute an Karfreitag (Matth. 25, 27-29): Zitat: Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den uns sprach: "Trinket alle daraus; das ist mein Blut des neuen Testaments, welches vergossen wird viele zur Vergebung der Sünden. Ich sage Euch: Ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis an den Tag, da ich's neu trinken werde mit Euch in meines Vaters Reich." Ob der Wein, den die Jünger damals genossen haben, wohl aus Griechenland stammte? Möglich wäre es, obwohl auch in der Levante mit Sicherheit Wein angebaut wurde. Maroneia, und jetzt bewegen wir uns wieder mehr in Richtung klassische Antike, war ein bedeutendes Weinanbaugebiet und als solches sicher auf im Export führend. Viele Münzen von Maroneia (wie die schon hier vorgestellten) haben einen Bezug zum Weinbau und der dazugehörigen Verehrung des Dionysos. Eine weitere möchte ich darum hier noch vorstellen: Maroneia. Thrakien. AE25. Ca. 189/88 – 49/445 v. Chr. 10,88 g. Av.: Mit Weinlaub bekränzter Kopf des Dionysos n. re. Rv.: ΔΙΟΝΙΣΟ[Υ] – ΣΟΤΕΡΟΣ – MAPΩN[ITΩN]; stehender Dionysos mit Weintraube und zwei Speeren. Schönert-Geiß 1372 (V13/R16). Dateianhang: Das Besondere an dieser Bronzemünze ist, dass sie das Prägebild der Tetradrachmen vollständig imitiert und die gleichblebende statuenhafte Darstellung des Dionysos auf der Rückseite legt nahe, dass es eine Kultstatue gegeben haben muss, die als Vorlage gedient hat. Dass es ein Dionysos-Heiligtum in Maroneia gegeben hat, kann als gesichert gelten. Um die Zeit der neuen Vegetationsperiode, also sprich im März und April, wurden dann die Dionysien (in römischer Zeit als Bachanalien bekannt) gefeiert, bei denen der Weinkonsum allerdings wesentlich höher gewesen sein dürfte als am Abendmal - wo wir von einer berauschenden Wirkung des Weins nichts erfahren - er also eher im Maßen genossen worden sein dürfte! Hauptsächlich fanden diese Dionysien in Athen stand, aber es handelte sich ursprünglich um einen thrakischen Kult - womit wir wieder in der Landschaft um Maroneia angekommen wären. Und, um zuletzt noch einmal den Bogen zu Ostern zu schließen: In der orthodoxen Kirche ist an Karfreitag - im Gegensatz zur römich-katholischen - der Genuss von Wein erlaubt! Und damit darf ich Euch allen Frohe Ostern wünschen! |
Autor: | Laterarius [ 6. Apr 2012, 13:05 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Griechischer Wein |
Vielleicht sollten wir aufgrund deines Beitrags, lieber Helcaraxe, jenes berühmte Zitat aus Goethes Iphigenie auf Tauris "... das Land der Griechen mit der Seele suchend..." (5. 11) ein wenig variieren. Ich schlage vor, "Seele" durch "Kehle" zu ersetzen . Beste Ostergrüße, Laterarius |
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