Numismatik-Cafe
https://numismatik-cafe.at/

Die Vielzahl der griechischen Nominale...
https://numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=45&t=3895
Seite 2 von 2

Autor:  Homer [ 27. Nov 2011, 18:26 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Die Vielzahl der griechischen Nominale...

Das Ganze wird natürlich noch sehr verkompliziert:
1. dadurch, daß es viele verschiedene Münzfüße (Standards) gab,
2. dadurch, daß "Stater" nur ungefähr soviel wie "gängige Großmünze" heißt.

Z.B.:In Ägina und Thessalien (z.B. Larisa) hatte eine Drachme ca. 6 g, ein Stater war eine Didrachme zu 12 g.
In Korinth hatte die Drachme ca. 2,7 g, ein Stater war eine Tridrachme zu ca. 8,1 g.
In Makedonien hatte die Drachme ca. 3,5 g, ein Stater (z.B. des Philipp II.) war eine Tetradrachme zu 14 g.
In Athen hatte die Drachme 4,32 g, der Stater (=Tetradrachme) idealerweise 17,28 g.

Jeder dieser bedeutenden Münzfüße wurde nun auch an vielen anderen Orten geprägt, z.B. attisch im klassischen Sizilien und später im Alexanderreich, makedonisch in Rhodos etc. Daß die kleinen Nominale oft untergewichtig sind, kann natürlich an der relativ größeren Oberfläche und dadurch mehr Verlust durch Korrosion liegen; aber die Kleinsilbermünzen sind - habe ich kürzlich wo gelesen - auch oft untergewichtig geprägt worden, damit sie im Gegensatz zu den Großsilber-Handelsmünzen mehr am Ort bleiben und zirkulieren.

Viele Grüße,

Rupert

PS: Ich denke auch, daß es sich bei der oben von Helcaraxe vorgestellten Münze aus Leukas um eine untergewichtige Hemidrachme handelt; der Typ mit Aphroditekopf / halber Pegasos ist typisch für die Hemidrachme, Diobole hatten ganz andere Typen. In einigen Korinther Kolonien wurden später reduzierte Münzen geprägt; ich habe kürzlich eine hübsche Drachme aus einer unbekannten Münzstätte in Akarnanien bekommen, die nur 1,4 g wiegt (siehe Bild).

Viele Grüße,

Rupert

Dateianhänge:
2650.JPG
2650.JPG [ 106.52 KiB | 27963-mal betrachtet ]

Autor:  helcaraxe [ 27. Nov 2011, 19:10 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Die Vielzahl der griechischen Nominale...

Danke für Deine Ausführungen und Ergänzungen zu der Leukas-Münze oben, ich muss sie dann (posthum gewissermaßen ;-)) als Triobol neu klassifizieren.

Die Hemidrachme aus Akarnania stammt doch von Ebay letztens, oder nicht? Ich meine,ich hätte sie da gesehen.

Autor:  helcaraxe [ 5. Feb 2012, 08:47 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Die Vielzahl der griechischen Nominale...

Ich möchte diese Zusammenstellung durch diesen Link ergänzen, den vielleicht viele schon kennen, aber dennoch soll er hier nicht fehlen:

http://odophil.ch/numismatik/griechen/nominale.html

Autor:  Arminius [ 2. Apr 2012, 16:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Die Vielzahl der griechischen Nominale...

Mal sehen, ob mich jemand unterbieten kann - das Hemitetartemorion:

4-fache Vergrößerung:
Bild

unbek. Münzstätte in Caria, ca. 500-400 v.C.,
Hemitetartemorion / 1/8 Obol (5 mm / 0,16 g),
Obv.: Kopf der Artemis n.r., (davor Buchstabe ?).
Rev.: Löwenkopf n. l.
SNG Tübingen 3315 .

:)

Autor:  helcaraxe [ 15. Sep 2014, 17:11 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Die Vielzahl der griechischen Nominale...

Nach langer Pause mal wieder eine Ergänzung zu diesem Thread.

Obwohl die Litra ja eigentlich eine Silbermünze war, gab es auch bronzene Hemilitrae, die mit sechs Kugeln oder Perlen als Wertzeichen versehen wurden - interessanterweise auf beiden Seiten!

Hier also meine Hemilitra (oder Hemilitron?):

Himera in Sizilien.
AE Hemilitron. Ca. 420 - 409 v. Chr.; 3,80 g; 19 mm.
Av.: Kopf der Nymphe mit Sphendone n. li., davor sechs Kugeln.
Rv.: Sechs Kugeln im Kranz.
SNG Cop 320. Calciati I p. 43, 35. SGCV I 1110. SNG ANS 186.

Dateianhänge:
himera.JPG
himera.JPG [ 148.61 KiB | 27083-mal betrachtet ]

Seite 2 von 2 Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group
https://www.phpbb.com/