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BeitragVerfasst: 1. Jul 2011, 17:46 
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Ein wirklich toller Thread :D

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BeitragVerfasst: 2. Jul 2011, 12:02 
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k&k Hoflieferant, Wirklicher Hofrat
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Danke!

Ich hoffe, ich komme morgen dazu, noch mal eine Münze einzustellen! ;-)

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BeitragVerfasst: 8. Jul 2011, 17:53 
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k&k Hoflieferant, Wirklicher Hofrat
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Die Woche neigt sich dem Ende zu, ich finde wieder die Zeit für eine neue Münze:

Diesmal ist Selge in Pisidien an der Reihe.

AE12. 2./1. Jhdt v. Chr.; 3,38 g.
Av.: Kopf des bärtigen Herakles mit Lorbeerkranz n. re. Keule über der linken Schulter.
Rv.: Σ – E – Λ; Geflügeltes Blitzbündel, daneben Bogen.
SNG BN Paris 1979. SNG PFPS 368. Klein, KM 76, 635.

Ex coll. Roland Müller. (M&M Deutschland, Auktion 30, 28.05.2009, Nr.641)


Die Münze kann ihre zeitliche und geographische Nähe zu der bereits in diesem Thema vorgestellten Münze aus Kremna nicht verleugnen!


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selge.jpg [ 85.76 KiB | 11211-mal betrachtet ]

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BeitragVerfasst: 10. Jul 2011, 00:46 
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k&k Hoflieferant, Wirklicher Hofrat
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Weiter geht es:

Aspendos in Pamphylien:

AE14. 3./2. Jhdt. v. Chr.; 2,70 g.
Av.: Gorgoneion von vorne.
Rv.: O – Q; Kerykeion.
SNG PFPS 16. SNG von Aulock 4582.

Ex coll. Roland Müller (M&M Deutschland, Auktion 30, 28.05.2009, Nr.621).

Dateianhang:
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Zur Münzdarstellung: Das Kerykeion dürfte ein Hinweis auf die Bedeutung des Handels für den Wohlstand dieser Hafenstadt sein. Das Gorgoneion ist schon schwieriger. Ich vermute, dass es hier in seiner späten, hellenistischen, Umdeutung als Wasserwesen oder -gottheit zu sehen ist, zumindest aber wäre es eben auch passend für die Hafenstadt Aspendos.

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BeitragVerfasst: 12. Jul 2011, 21:23 
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Nun folgt eine Stadt, die ein ausführliches Gepräge hinterlassen hat: Ephesos in Ionien.

Unter Lysimachos trug die Stadt zeitweise den Namen Arsinoeia zu Ehren seiner Gattin Arsinoe. Diese Münze wurde unter diesem Städtenamen verausgabt:

AE15. Im Namen der Arsinoe II., Gattin des Lysimachos. 287 – 281 v. Chr. 3,76 g.
Av.: Kopf der Arsinoe II. mit Schleier n. re.
Rv.: AP – ΣI; Hirsch n. li. knieend, den Kopf zurückgewandt, rechts im Feld Astragal. Magistratsname [AΠ]OΛΛOY?.
SNG Cop. 258 var (Magistrat). Svoronos 882. SNG v. Aulock vgl. 1840.
Dateianhang:
ephesos.jpg
ephesos.jpg [ 77.75 KiB | 11141-mal betrachtet ]

Der Magistrat hat mir lange Kopfzerbrechen bereitet. Er scheint recht selten zu sein. Es gibt Münzen der Magistrate Timagoras, Philophron(?), Aristaios und Kolon. Und dann eben noch diesen Herrn Apollo-(?) hier, dessen Name nicht ganz vollständig zu lesen ist.
CNG hat mal ein stempelgleiches Exemplar verkauft, auf dem der Name noch etwas besser zu lesen ist: http://www.acsearch.info/record.html?id=276279
Vielleicht taucht ja auch noch mal ein Stück auf, bei dem der Name dann ganz zweifelsfrei zu lesen ist...

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BeitragVerfasst: 13. Jul 2011, 20:46 
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Heute will ich mit Euch wieder etwas nach Westen springen, nach Magna Graecia. Genauer gesagt in die Region Bruttium, wo der namensgebende Stamm der Bruttier lebte:

Sie sollen abtrünnige Lukanier gewesen sein und erhielten deshalb ihren Namen, der "Rebellen" bedeutet. Ewig dauerte die Unabhängigkeit der Bruttier nicht, sie wurden nach dem (verlorenen) zweiten punischen Kriege Rom angegliedert.

AE16 (Halbstück). 208 – 205 v. Chr.; 3,25 g.
Av.: Kopf der Nike mit Diadem und Chignon (Haarknoten) n. re., unten Dolch.
Rv.: BPETTIΩN; Zeus in einer Biga n. re. sprengend, in der Linken Szepter, in der Rechten Blitz. Unter den Pferdebeinen Pflug.
SNG ANS 136. Scheu 129. SNG Morcom 297.
Ex coll. Roland Müller (M&M Deutschland, Auktion 30, 28.05.2009, Nr. 25).


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brutiumbrettoi.jpg
brutiumbrettoi.jpg [ 77.19 KiB | 11112-mal betrachtet ]

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BeitragVerfasst: 14. Jul 2011, 09:17 
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So, und jetzt wieder mal etwas Mythologisches:

Apameia in Phrygien.
AE16. Nach 133 v. Chr. 3,85 g.
Av.: Kopf der Artemis mit Mauerkrone n. re.
Rv.: ΑΠAME[ΩN]; Marsyas, die Doppelflöte spielend, mit im Wind flatternder Chlamys n. re. gehend, unten Mäanderband. Links im Feld Beamtenname APIΣT[A] – KHΦIΣ.
SNG Tübingen 3973. SNG Cop. 191.
Ex coll. Roland Müller (M&M Deutschland, Auktion 30, 28.05.2009, Nr.390).


Zur Rückseitendarstellung:
Athene erfand nach der Enthauptung der Gorgo Medusa die Doppelflöte (Aulos) und eine bestimmte Melodie, die die Totenklage der Euryale, der Schwester Medusas, nachahmte. Als sie aber beim Spiel ihr Gesicht in einem Wasser gespiegelt sah und bemerkte, dass das Spielen des Instruments ihr Gesicht entstellte, warf sie die Flöte fort. Marsyas, der als Begleiter der rasenden und Trommeln schlagenden Kybele durch Phrygien zog, fand das Instrument, erlernte dessen Spiel und war schließlich so von seiner Kunst überzeugt, dass er Apollon zum Wettkampf forderte. Die Musen, welchen das Schiedsamt zufiel, sahen zunächst Marsyas als den Überlegenen an. Als jedoch Apollo seinem Kitharspiel noch den Gesang hinzufügte, konnte dieser als Sieger hervorgehen. Apollon hängte Marsyas zur Strafe an einer Fichte (dem heiligen Baum der Kybele) auf, dem aufgehängten Satyr wurde bei lebendigem Leib die Haut abgezogen. Aus seinem Blut entsprang der gleichnamige Fluss Marsyas.
Moral von der Geschichte: Der Mensch soll sich nichts Göttliches anmaßen, ansonsten er grausam bestraft wird…


Und hier die Münze:
Dateianhang:
phyrigenapameia.jpg
phyrigenapameia.jpg [ 80.53 KiB | 11098-mal betrachtet ]

Man sieht dem Marsyas deutlich an, dass er noch nichts von seinem grausamen Schicksal ahnt, so tänzelnd, wie er einherschreitet.... ;-)

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BeitragVerfasst: 15. Jul 2011, 11:45 
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So, zum Wochenende eine weitere Münze, wir sind wieder in Kleinasien:

Smyrna in Ionien.
AE18. Ca. 180 – 130 v. Chr. Magistrat Apollonios. 4,59 g.
Av.: Kopf der Tyche mit Mauerkrone n. re.
Rv.: ΣMYPNAIΩN; Aphrodite Stratonikis im langen Gewand und mit Polos n. r. stehend, die Linke an eine Rundsäule gelegt, von der Nike auffliegt, um sie zu bekränzen. Links im Feld ΑΠΟΛΛΩΝΙΟΣ und Monogramm.
Milne, NC 1927, 202a. SNG Cop. 1187. Klein, KM 60, 466 (dieses Exemplar).

Ex. coll. D. Klein.
Ex coll. Roland Müller (M&M Deutschland, Auktion 30, 28.05.2009, Nr.528).

Aphrodite Stratonikis: Bei diesem nur in Smyrna belegten Kult wurde die Mutter Antiochos II., Stratonike, als personifizierte Aphrodite verehrt.

Lit.: Dietrich O. A. Klose: Die Münzprägung von Smyrna in der römischen Kaiserzeit.

Die Sammlung von Dieter Klein war eine wichtige und bemerkenswerte Spezialammlung von kleinen und kleinsten griechischen Kleinsilbermünzen und –bronzen. Unterstützt wurde Klein dabei von Alois Wenniger, vom Bankhaus Hauck und Aufhäuser, der als intimer Kenner dieser oft vernachlässigten griechischen Kleinnominale gilt. Leider führt Hauck & Aufhäuser die Numismatik-Sparte nicht länger fort.


So, und jetzt zur Münze:


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smyrna klein.jpg [ 78.47 KiB | 11068-mal betrachtet ]

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BeitragVerfasst: 17. Jul 2011, 15:00 
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Noch eine Münze gefällig?

Hier eine aus Krannon in Thessalien.

AE17. Ca. 400 – 350 v. Chr. 5,00 g.
Av.: Reiter mit Kausia und Chlamys im Galopp n. re. Links oben im Feld K.
Rv.: KPA/NNO; Wagen mit Deichsel, darauf bauchiger Volutenkrater.
Rogers 71, 198. Seltene Variante.
Ex coll. Roland Müller (M&M Deutschland, Auktion 30, 28.05.2009, Nr.256).

Dateianhang:
krannon.jpg
krannon.jpg [ 86.91 KiB | 11018-mal betrachtet ]


Kausia: flache, barettartige ursprünglich makedonische Mütze, die von Männern getragen wurde und sich im Zuge der alexandrinischen Feldzüge im Orient und später auch in Rom verbreitete.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kausia

Das Gefäß auf der Rückseite wird gewöhnlich als Hydria angesprochen. Eine Hydria ist ein Wassergefäß. Auf dieser Münze ist es aber eher ein Volutenkrater (wiewohl es auch Münzen dieses Typs gibt, die eher eine Hydria abbilden). Ein Krater aber war ein Gefäß, dass eher dem Transport von Wein diente. Antigonos von Karystos berichtet, dass in Zeiten der Trockenheit eine Hydria in einer Prozession auf einem Streitwagen durch die Stadt (oder die Felder) gefahren und Apollo (oder auch Zeus) um Regen angefleht worden sein soll. Ob es wahr ist oder nicht, wer weiß... Jedenfalls sieht das Gefäß eher aus wie ein Weingefäß und ein Streitwagen sollte auch nur eine Achse haben. Also: künstlerische Freiheit der Stempelschneider oder doch ein anderer Mythos?

Hier ein interessanter Link zu Gefäßen auf antiken Münzen:
http://www.forumancientcoins.com/moonmo ... coins.html


Dateianhänge:
Dateikommentar: Hydria
Hydria_Python_Louvre_K287.jpg
Hydria_Python_Louvre_K287.jpg [ 60.79 KiB | 11018-mal betrachtet ]
Dateikommentar: Volutenkrater
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BeitragVerfasst: 17. Jul 2011, 17:16 
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Zum Sonntagabend noch eine weitere Münze, eine meiner Lieblingsmünzen:

Termessos in Pisidien.
AE17. 76 – 36 v. Chr. (Jahr A = Jahr 1 der Lokalära); 4,48 g.
Av.: Kopf des bärtigen Zeus mit Lorbeerkranz n. re.
Rv.: TEP; Springendes Pferd n. li. Darüber Datumsangabe A.
SNG BN Paris 2106. SNG PFPS 492.

Ex coll. Roland Müller. (M&M Deutschland, Auktion 30, 28.05.2009, Nr.642)


Bemerkenswert ist, dass es sich hier um das erste Jahr einer Lokalära handelt, über deren Beginn (welches Ereignis?) ich nichts herausfinden konnte. Mir ist nicht klar, ob man überhaupt weiß, woran und ann diese Lokalära ihren Anfang nimmt. Falls dazu noch jemand erhellendes beitragen kann, wäre ich sehr dankbar!

Und hier nun die Münze:


Dateianhänge:
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