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COPO
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Autor:  taurisker [ 25. Jul 2009, 22:25 ]
Betreff des Beitrags:  COPO

In den vergangenen Jahren sind bedingt durch mehrere Schatzfunde viele Copo-Tetradrachmen in den Handel gelangt. Von diesem Typ wurde ein Schatzfund von über 600 Stück in Slowenien und einer von über 200 nahe Villach gemacht, was das häufige auftreten auf dem Markt erklärt.

Tetradrachme Typ COPO geprägt in Noricum 120-110 v.u.Z.
Av. stilisierter Kopf des Apollon rechts mit rückwärts verlaufendem Lorbeerkranz
Rv. Pferd mit Reiter links, darunter COPO
22,4mm 10,26g Göbl Noricum Tafel C: 3c

Copo (oder Coppo) war ein Keltenfürst in Westnoricum. Er war ein Verbündeter der Römer im Kampf gegen die Kimbern und die Teutonen. Die flaue Prägung und der knappe Schrötling ist typisch für Copo-Münzen, sie wurden vermutlich in großer Eile und in hoher Stückzahl zur Bezahlung der keltischen Krieger produziert. Auch Prof. Dembski vertritt die These, daß die Ausprägung dieses Münztyps mit dem Krieg gegen die Kimbern und Teutonen im Jahre 113 in Verbindung steht und damit in großer Eile der Sold für die keltischen Krieger hergestellt wurde. Der Typ COPO zeigt bei seiner Reversdarstellung stilistische Parallelen zum Velemer Großsilber (Sonnenkopfreiter).

Die Kimbern waren ein germanischer Volksstamm, der aus dem nördlichen Jütland (Kimberland, das heutige Himmerland in Dänemark) stammte. Gemeinsam mit den Teutonen und Ambronen zogen sie um das Jahr 120 v.u.Z. aus ihrem Siedlungsgebiet im Norden Mitteleuropas nach Süden.

Die antiken Quellen geben eine Sturmflut als Ursache für die Auswanderung der Kimbern, Teutonen und Ambronen an. Doch vermutlich kamen auch Klimaveränderungen hinzu. Als Folge davon kam es zu Ernteausfällen und Hungersnöten, die die Bevölkerung dazu zwang, nach fruchtbarem Land zu suchen. Ihr Zug nach Süden führte sie nach Böhmen, wo sie auf die Boier gestoßen sein müssen, Schlesien und Mähren, dann ins Gebiet der Skordisker im Donau-/Savegebiet und schließlich in die Ostalpen, wo Noriker und Taurisker ansässig waren.

Im Jahre 113v. trafen Kimbern, Teutonen und Ambronen in der heutigen Steiermark zum ersten Mal auf die Römer. Der römische Konsul Cnaeus Papirius Carbo ließ die Alpenpässe versperren, um die Germanen am Marsch in Richtung Rom zu hindern. Obwohl die Germanen versprachen, friedlich weiterzuziehen und nach Siedlungsland zu suchen, lockten die Römer sie in eine Falle: Carbo gab ihnen Führer mit, die ihnen angeblich behilflich sein sollten, geeignetes Siedlungsland zu finden. Von Carbo hatten die Führer jedoch die Anweisung, einen längeren Umweg zu machen, damit er sie aus dem Hinterhalt angreifen konnte. Während die Kimbern in der Nähe von Noreia rasteten, griffen zwei römische Legionen mit einer Stärke von 12.000 Mann an. Sie wurden in der darauf folgenden Schlacht von den Germanen vernichtend geschlagen. Nur ein einsetzendes Gewitter konnte das römische Heer vor der totalen Vernichtung retten. Aus Angst, der Gott Donar könnte den Himmel einstürzen lassen, flohen die Germanen. Historische Quellen hierfür sind insbesondere Appian und Strabo.

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Autor:  Miss Marple [ 26. Jul 2009, 08:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: COPO

Ich beneide dich darum!
Falls dich also sein Anblick irgendwann anwidert oder sonstjemand Copos herumliegen hat und nicht weiss wohin damit: zwecks fachgerechter Entsorgung -> PN an Miss Marple ;)

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