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Ein mir unbekannter Stempelumschnitt eines manchinger Obols
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Autor:  Ceallach [ 27. Mai 2022, 18:08 ]
Betreff des Beitrags:  Ein mir unbekannter Stempelumschnitt eines manchinger Obols

Guten Abend,

zu den für mich interessantesten Neuerwerbungen der letzten Monate zählt das folgende süddeutsche Kleinsilber.
Es handelt sich um ein Kleinsilber mit der Fundortangabe Manching aus einer älteren deutschen Sammlung.

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Dateianhang:
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Zu sehen ist auf dem Avers wohl ein stilisierter Kopf nach links, mit Stachelhaaren, durchzogen von einigen Stempelrissen. Über den zugegeben grob dargestellten Haaren ist ein Halbkreis zu sehen. Ob es sich hier ebenfalls um einen Riss oder die Reste einer Umrahmung handelt kann ich nicht sagen.

Auf dem Revers befindet sich ein Pferd nach links, mit Punktmähne und einer Linie, der vom Vorderleib des Pferdes schräg nach oben, bis über den Hinterleib führt.
Bei der stark ausgeprägten Linie, die an der Basis am Vorderleib deutlich dicker ist, scheint es sich nicht um einen Riss oder einen Stemnpelschaden zu handeln.

Das Gewicht der Münze liegt bei 0,36g.

Auf den ersten Blick erinnerte mich das Revers etwas an den Typ Pentagram/Pegasus, allerdings auch nur auf den ersten Blick :D.

Weder die Schnauze des Pferdes, noch der Hinterleib, noch die "Schwingen" sprechen für die Ähnlichkeit zu diesem Typ. Das Avers weicht komplett davon ab.

Bei genauer Betrachtung fiel mir auf, dass die Punktmähne unnatürlich weit von dem Hals des Pferdes absteht und der Winkel der Mähne nicht dem des Halses entspricht.

Betrachtet man diesen Bereich genauer, so fällt auf, dass sich unten am Hals zwei schwächer geschlagene Punkte einer Mähne zeigen, die ursprünglich wohl näher am Hals gelegen hat.

Dateianhang:
P1050830.jpg
P1050830.jpg [ 124.65 KiB | 25704-mal betrachtet ]


Auch der vordere der der beiden Hinterläufe scheint nachgearbeitet worden zu sein, wodurch er unatürlich dick erscheint.

Aus meiner Sicht ist es durchaus denkbar, dass sowohl die Darstellung des Avers als auch die Mähne, die "Schwinge" sowie der angesprochene Hinterlauf das Resultat eines Stempelumschnitts aus einem verschlissenen manchinger Stempels ist.

Sofern jemand von euch weitere Belege, Zwischentypen oder Ideen hat würde ich mich wie immer freuen, wenn ihr diese hier mit uns teilt.

Schönen Abend,

Ceallach

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