Numismatik-Cafe

Hallo Herfried!
Da hast Du einen klassischen Roseldorf I erworben. (Nr. 6a meiner Zusammenstellung)
Sehr häufig werden vom Handel die Varianten dieses Typs mit unterschiedlichen Beizeichen auch fälschlicherweise als Typ I bezeichnet.
Einen reinen Typ I findet man relativ selten und wenn dann in kaum einer viel besseren Erhaltung als bei Deinem Exemplar.
Ein Vorzüglich geprägter R I ist schon als sehr selten einzustufen.

Wie hoch ist das Gewicht dieser Münze?

Grüße
Harald

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Cuiusvis hominis est errare, nullius nisi insipientis in errore perseverare.

Belenos zum Gruße, Harald!
Besten Dank für den Exkurs zur Seltenheit dieser Prägungen, da mir nicht oft Roseldorfer dieses Typs angeboten werden, habe ich bei dieser Erhaltung selbstrednend gleich zugegriffen, das Foto täuscht wieder mal ein wenig bei dieser Vergößerung, die Erhaltung ist ein wenig besser als am Bild ersichtlich, ob mir ein vorzüglicher RI mal ins Netz gehen wird, naja, sicher schwierig aber nicht unmöglich ... das Gewicht der Münze beträgt 0,83g ... wie verhält es sich hierbei mit dem durchschnittl. Gewicht bezügl. dieser Variante? Liegt das Stück hier im Rahmen?
Salut
Herfried

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omnia praeclara rara sunt

So wie der Typ Roseldorf II weist auch dieser Typ eine sehr große Gewichtsspanne auf.
Diese liegt bei R I zwischen 0,6 und 1,0 Gramm, wobei das Durchschnittsgewicht
von 184 erfassten Belegen bei 0,9 Gramm liegt.


Grüße
Harald

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Cuiusvis hominis est errare, nullius nisi insipientis in errore perseverare.

Wenn der Durchschnitt doch hoch bei 0,9g bei dieser Bandbreite liegt, dann waren die Schrötlinge für diese Roseldorf Variante ja sehr genau eingestellt, Respekt ... danke für die Experteninfo zu diesen Münzlein!

Gruß
Herfried

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omnia praeclara rara sunt

Zum Typ Roseldorf II hätte ich noch folgende Anmerkungen:

Entgegen der ursprünglichen Vermutung von Dembski, der leichtere Typ RII wäre erst einige Zeit nach R I entstanden, bin ich der Ansicht, dass die Ausprägung beider Typen zeitlich nicht weit auseinanderliegen kann.

Die Verbraucher erkannten mit Sicherheit an den unterschiedlich gerichteten Reversen,
welche Münze die schwerere und somit die wertvollere dieser Kleingeldwährung war.

Die Reste von Kopfdarstellungen auf R II, welche höchstwahrsacheinlich von Stempeln des Vorgängertyps von R I, des Typs Leier- Stern stammen, sind ein Indiz dafür.

Weitere Parallelen zwischen dem Typ Leier- Stern und R II sind bei der hier gezeigten Münze (aus einem der frühesten Stempel und aus hochwertigem Silber) sehr gut erkennbar.
Besonders ist auf dem übergrößen Schrötling gut sichtbar, dass auch das Beizeichen der Roseldorfer ursprünglich nicht bogenförmig war, sondern noch die vom Vorgängertyp bekannte Leierform zeigt.
Ein weiteres Zeichen für einen Erststempel ist bei den Pferdegelenken erkennbar.
An diesen Stellen kamen beim späteren Nachschnitt Kugelpunzen zum Einsatz.

Auch die detailreich dargestellten Pferdehufen finden ihre Parallele im Typ Leier- Stern,
konkret dem Typ 4b meines Kataloges.
viewtopic.php?f=44&t=212

Grüße
Harald

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Hallo Biatec,

Auf deinem auf rosarotem Hintergrund veröffentlichte Foto, scheint das Pferd rechts zu sein.
Jedoch sprichst du von Typ Poseldorf II?

Was habe ich da nicht verstanden?

Mit Gruss,

Edgar WENDLING

Das subaerate Kleinsilber ist ein später Typ II (aufgelöste Form mit deutlichen Kugelgelenken) - Pferd nach links - ist aber durch die Abplatzungen der Silberhaut nicht so schön erkennbar.

LG

biatec

Hier möchte ich Euch nochmal zwei Beispiele für unterschiedliche Kopfaverse auf Roseldorfer Kleinsilber des Typs R II zeigen vorstellen.

Die Aversabbildungen haben beide große Ähnlichkeit mit dem Kleinsilber des Typs Leier- Stern (Nr. 4b meiner Typentafel).
viewtopic.php?f=44&t=212
Möglicherweise sind diese frühen Aversstempel für Roseldorfer sogar umgeschnittene Originalstempel für den Leier- Stern Typ.
Dass die frühen Roseldorfer in der gleichen Prägestätte entstanden sind,
wie der Typ Leier- Stern ist mittlerweile so gut wie sicher.

Var.a: (= Typ 12d meiner Typentafel)
Bei dieser Münze fällt auf, dass der Avers zwar aus frühen Stempel stammt,
der Reversstempel jedoch schon umgeschnitten wurde.
sehr selten
0,77g

Var. b: (= Typ 13)
Avers und Revers stammen aus frühen Stempeln
sehr selten
0,76g

Grüße
Harald

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Ich stelle eine Variante dazu, die Harald an anderer Stelle ( http://www.numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=44&t=5330 ) schon vorgestellt hat:

Roseldorf-Obol, Typ Kolnikova Nemcice Typ Bi
Ag, 0,51 g
Av: Glatt mit kleiner kugelförmigen Erhebung.
Rv: Pferd mit hammerförmig zurückgebogenem Schweif und langer Schnauze.
Vgl. Nemcice Nr. 824.

Gibt es außer dem Buch über Němčice neue Literatur zu diesen Obolen?

Viele Grüße,
Docisam

PS: Wichtig: https://www.openpetition.de/petition/online/fuer-den-erhalt-des-privaten-sammelns

Hallo Docisam!

Nach meiner aktuellen Information ist diese Variante ausschließlich in der erwähnten Arbeit von Kolnikova publiziert.

Viele Grüße
Harald

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