Guten Abend,
da ich zwischenzeitlich ein Stempelgleiches, jedoch aus früherer Prägephase stammendes Stück finden konnte möchte ich mich nochmals kurz zu Wort melden.
Der Vollständigkeit halber hätte ich gerne alle Bilder in gleicher Qualität gepostet, jedoch ist die Anzahl auf fünf Bilder je Post begrenzt.
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Es handelt sich ursprünglich um ein Obol vom Typ Manching 2, Kopf mit spitzer Nase und leicht gewellten Haaren nach links, Mund mit zwei Punkten angedeutet, darunter Torques mit Punkten an den, nach oben angewinkelten Enden, sowie ein Punkt darunter.
Auf dem Revers zu sehen ist ein Pferd nach links, mit Mähne bestehend aus feinen Punkten, darüber vier Punkte, darunter Winkelspitz.
Auf dem Revers sind bereits die ersten Stempelrisse zu erkennen, zum einen beginnend unten rechts am Winkelspitz, ein Riss bis zum weit nach hinten ausgestellten, fast rechtwinklig abgewinkelten Hinterlauf, sowie beginnend an der selben Stelle nach unten. Zum anderen ist der erste Riss beginnend am Kopf des Pferdes zum ersten Punkt zu sehen.
Der Hals sowie die Punktmähne enden erst vertikal über dem Auge. Bei späteren Münzen dieses Stempels endet der hals fast horizontal zum Auge. Ob hier bereits am Stempel gearbeitet wurde oder dieser weiter Schaden genommen hat lässt sich nicht sagen.
Gleiches Gilt für den Winkelspitz. Dieser scheint auf dem oben gezeigten Stück noch recht symmetrisch, später scheint es als ob der Riss, der vom Winkelspitz nach unten verläuft, nachgebessert wurde. Anbei ein weiteres Stück, wo der Winkelspitz bereits die selbe Form aufweist wie auf dem Stück der Sammlung Wankmüller.
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Hier scheint der Stempel bereits nachgeschnitten worden zu sein. Es kann jedoch auch sein, dass dies nur aufgrund der starken Abnutzung so wirkt. Ich gehe jedoch von erstem aus. Auch zeigt sich am Hals/Kopf des Pferdes was ich oben bereits beschrieben habe.
Zwischen den beiden Hufen der Vorderläufe zeigt sich ein weiterer Riss, welcher gleich noch von Bedeutung sein wird.
Ich stieß vor einigen Wochen in einem Nachbarforum auf einen alten Post von leonardo aus dem Jahre 2009.
https://www.numismatikforum.de/viewtopi ... 63#p236646Hier stellt leonardo eine hochinteressante Überprägung eines manchinger Kleinsilbers vor. Auf dem Ursprünglichen Avers ist ein Roseldorf III Stier zu sehen.
Schaut euch den Post unbedingt an!
Bei dem manchinger Revers-Stempel blieb ich jedoch hängen, da er mir sehr bekannt vorkam.
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Aus meiner Sicht handelt es sich hier um einen weiteren Umschnitt dieses Stempels irgendwo zwischen dem Ursprünglichen Stempel und dem Exemplar aus der Sammlung Wankmüller.
Zu sehen ist ebenfalls ein Pferd n.l., die Stellung der Hinterläufe ist identisch, über dem Kopf des Pferdes sind ebenfalls Stempelrisse zu sehen, am Winkelspitz sind ebenfalls die Risse zum Hinterlauf sowie nach unten zu sehen, wenn auch durch einen weiteren Fehler (oder ein weiteres Beizeichen) unterbrochen.
Interessant sind hier die Vorderläufe. Hier ist der Stempel offenbar so bearbeitet worden, dass sich zum ersten mal die Vorderläufe überlappen, wenn auch in einem etwas anderen Winkel als nach dem finalen Umschnitt. Die Stellung der Vorderläufe wirkt hier alles andere als natürlich. Interessant ist, dass zwischen den Hufen der Vorderläufe noch der Riss zu erkennen ist, wie er auch auf anderen meiner Münzen zu sehen ist. Der Riss zwischen den Hufen sowie die Reste des Kopfes und des Torques auf dem Avers kommen dem, in meinem ersten Post, verlinkten Stük am nähesten.
Am Linken Ende des Winkelspitz sowie links neben dem unteren Huf der Vorderläufe sind zudem zwei Kugeln zu sehen.
Wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege, wurden an dem Stempel mindestens zwei Umschnitte mit größeren Änderungen vorgenommen. Vom Ursprünglichen Stück zu dem Stempel von leonardo und von dort zu dem Stempel Wankmüller.
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Was meint ihr dazu?
Leo ich hoffe, dass wir uns im April oder Mai mal wieder treffen können, ich würde mir das Stück gerne nochmal genauer ansehen.
Schönen Abend,
Ceallach