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Boische Variante des Typs Dreizack
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Autor:  harald [ 6. Jan 2019, 10:17 ]
Betreff des Beitrags:  Boische Variante des Typs Dreizack

Die ostkeltischen Tetradrachmen des Typs Dreizack sind ja schon lange bekannt (z.B. Ziegaus 548).
Die Reversdarstellung dieser Tetradrachmen wurde von den Boiern der Westslowakei für Drachmen, Hemidrachmen und Obole übernommen.
Alle diese Nominale gelten als selten, von den Obolen gibt es etwas mehr Nachweise.

Diese Hemidrachme wurde kürzlich bei Rauch (Rauch 107,1) unter der Bezeichnung westkeltischer Quinar angeboten.
Das Zitat verweist auf Dembski 210
In dem Zitierwerk scheint dieser Typ tatsächlich unter den westkeltischen Quinaren auf (Dembski 210).
Tatsächlich handelt es sich jedoch um eine Prägung aus dem Gebiet der Boier.
Bereits De la Tour sie in seinem lang zurückliegendem Zitierwerk völlig korrekt den Boiern zugeordnet.

Hemidrachme Typ Dreizack

Av: Kopf links mit gewellten abstehenden Haarsträhnen, welche symmetrisch um ein lilienförmiges Ornament angeordnet sind.
Rv.: Pferd links, darüber Dreizack. Unter der Pferdeschnauze ein Dreibein, unter dem Tier eine gerade linie mit mittig angeordneter Kugeln und Endkugeln.

G: 1,85g

Zitat: De la Tour 10045
Kostur- Gaspar 92

Grüße
Harald

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Autor:  harald [ 7. Jan 2019, 08:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Boische Variante des Typs Dreizack

Eine weitere Hemidrachme, jedoch aus früherer Prägephase.
Avers- und Reversdarstulung entsprechen dem oben vorgestellten Typ.

G: 1,69g
Zitat: Kostur-Gaspar 92 (stückident).

Grüße
Harald

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Autor:  harald [ 7. Jan 2019, 12:31 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Boische Variante des Typs Dreizack

Abschließend noch ein Halbstück zur Hemidrachme, ein Obol aus sehr frühen Stempeln.
.
Aversdarstellung wie bei den Hemidrachmen.
Rv.: Trabendes Pferd links, darüber Dreizack und Scheinlegende.

0,80g
Kolnikova Typ T
Kostur- Gaspar 93.1 (stückident)

Grüße
Harald

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Autor:  harald [ 10. Jan 2019, 13:20 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Boische Variante des Typs Dreizack

Der Aversstempel ist eine Weiterentwicklung der Obole vom Typ weiblicher Lockenkopf, welche in der Westslowakei in Mähren und im nördlichem Niederösterreich umgelaufen sind.
Interessant ist die Tatsache, dass es einen Beleg dieses als selten zu bezeichnenden Nominals weit von seinem Entstehungsgebiet, nämlich aus dem österreichisch- italienischem Grenzgebiet gibt.

Diesr Typ zählt zu den frühesten Prägungen der Boier.
Der Avers ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Weiterentwicklung der der Drachmen des Typs Minervakopf (Paulsen 1933, Taf. 8,183).
Diese Drachmen stehen in enger Verbindung mit der boischen Goldprägung des Typs Athena- Alkis.

Datierung: 230-200 v. Chr.
Zitat: Ziegaus Sammlung Flesche 483

Grüße
Harald

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